Gruft-Winterpaket
Katharina Straßer mit Caritas-Streetwork unterwegs

Sabine Hanauer (M.), Klaus Schwertner (2.v.r.), Katharina Straßer (2.v.l.) und Michal Cieslik bei der Gruft in der Barnabitengasse. Ganz rechts steht der Herr, der in der Caritas-Obdachloseneinrichtung vor einigen Monaten übernachten musste - nachdem ihm von den Sozialarbeitern geholfen wurde, hat er heute einen Wohnplatz im 10. Bezirk. | Foto: Kautzky
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  • Sabine Hanauer (M.), Klaus Schwertner (2.v.r.), Katharina Straßer (2.v.l.) und Michal Cieslik bei der Gruft in der Barnabitengasse. Ganz rechts steht der Herr, der in der Caritas-Obdachloseneinrichtung vor einigen Monaten übernachten musste - nachdem ihm von den Sozialarbeitern geholfen wurde, hat er heute einen Wohnplatz im 10. Bezirk.
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Caritas und Katharina Straßer bitten um Spenden für die Winterpakete der Gruft. Corona und die Kälte verschärfen die Situation für obdachlose Menschen.

WIEN. "Nichts ist so hart wie ein Schlafplatz auf der Straße", sagt der Wiener Caritasdirektor Klaus Schwertner. "Mit dem Winter beginnt für obdachlose Menschen die herausforderndste Zeit des Jahres." Gemeinsam mit Schauspielerin Katharina Straßer und den Wiener Linien ruft Schwertner in der Gruft zu Spenden für das Caritas-Winterpaket auf: "Wir müssen alles versuchen, damit auch heuer kein Mensch auf der Straße erfriert!"

Katharina Straßer hat vergangene Woche eine Nacht lang den Caritas-Kältebus begleitet: "Ganz draußen auf der Triester Straße sind wir stehengeblieben und in einen kleinen Wald reinmarschiert", erinnert sich die Schauspielerin. "Mit Taschenlampen sind wir durch die Büsche gestolpert, auf einmal sind wir auf eine Unterkunft von obdachlosen Menschen gestoßen, die da mitten im Wald leben."

Überleben mit Schlafsack

Angetroffen hat das Nachtstreetwork-Team der Caritas aber niemanden. "Weil wir aber einen Schlafsack des Caritas-Winterpakets gesehen haben, hat die Kollegin vom Kältebus gemeint, dass die Leute hier zumindest nicht erfrieren." Auch unter einer Brücke am Donaukanal hat man jemanden angetroffen: "Ein Mann lebt dort, mit dem haben wir eine halbe Stunde lang geplaudert", so Straßer, "der hört auch Radio und weiß genau über die aktuellen politischen Entwicklungen Bescheid, mit dem konnte man wirklich gut reden. Aber er lebt dauerhaft unter der Brücke, immerhin hat er einen warmen Schlafsack."

Auch ein Betroffener kam bei der Gruft zu Wort - vor ein paar Monaten hat der Wiener noch in der Caritas-Einrichtung in der Mariahilfer Barnabitengasse übernachtet. "An einem Montag, 8 Uhr Früh, wurde ich delogiert", berichtet der Mann. "Ich habe eine Jeans-Hose eingepackt, fünf Paar Socken, meine Dokumentenmappe - und raus aus der Wohnung." Zunächst übernachtete er einige Tage im Wald bei Perchtoldsdorf, bis er auf die Gruft hingewiesen wurde. "Mich dort zu melden, dafür musste ich erst eine Hemmschwelle überwinden."

Katharina Straßer war eine Nacht lang auf Tour mit dem Caritas-Kältebus. | Foto: Caritas/Hloch
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Endlich wieder ein Bett

Von den Sozialarbeitern der Caritas wurde ihm dort aber schnell geholfen: "Nach vielen Tagen konnte ich erstmals wieder in einem Bett schlafen", erzählt der ehemals Obdachlose, "und man hat mir gesagt, ich solle mich sofort beim AMS melden." Nach wenigen Tagen bekam er die erste Unterstützungszahlung, bald darauf bekam er das Angebot einer Wohnmöglichkeit im 10. Bezirk. "Ich habe beide Seiten kennengelernt", sagt der Mann, der nun regelmäßig in die Gruft zu Besuch kommt, "auf die andere Seite möchte ich nie wieder - das heißt aber nicht, dass ich nicht ab und zu auf Besuch komme."

Sabine Hanauer, Leiterin der Gruft, betont, dass es "in den vergangenen zwei Jahren für unsere Hilfe keinen Lockdown gab - ganz einfach, weil unsere Hilfe dringend gebraucht wurde." Caritas-Direktor Klaus Schwertner weist auf die 1.930 Notquartiers-, Schlaf- und Wohnplätze hin, welche die Caritas allein in Wien zur Verfügung stellt. "Jetzt im Dezember öffnen auch die 36 pfarrlichen Wärmestuben wieder ihre Türen, die vergangenes Jahr mehr als 10.600 Besucherinnen und Besucher hatten", so Schwertner. "Wenn unsere Angebote so gut angenommen werden, wird eine konkrete Not sichtbar."

Unter einer Brücke am Donaukanal lebt dieser Herr, der mit seinem Radio bestens über das aktuelle politische Geschehen informiert ist. Sogar ein kleines Bücherregal hat er sich eingerichtet. Er schläft in einem Schlafsack des Caritas-Winterpakets. | Foto: Caritas/Hloch
  • Unter einer Brücke am Donaukanal lebt dieser Herr, der mit seinem Radio bestens über das aktuelle politische Geschehen informiert ist. Sogar ein kleines Bücherregal hat er sich eingerichtet. Er schläft in einem Schlafsack des Caritas-Winterpakets.
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1 Schlafsack + 1 Mahlzeit = 1 Winterpaket

Ohne Spenden ist ein großer Teil der Caritas-Hilfe nicht möglich: in der Gruft, beim Kältebus, beim Suppenbus oder bei der Arztpraxis auf Rädern. Katharina Straßer und Klaus Schwertner appelieren: "Bitte spenden Sie ein Gruft-Winterpaket. 50 Euro für einen winterfesten Schlafsack und eine warme Mahlzeit. Die Hilfe wärmt. Die Hilfe kommt an. Und die Hilfe wird dringend benötigt."

Schwertner weist auch auf das Caritas-Kältetelefon hin, das "dabei hilft, Schlafplätze zu finden, Schlafsäcke zu verteilen oder Menschen in Notquartiere zu bringen." Das Kältetelefon ist unter 01/480 45 53 rund um die Uhr erreichbar. "Seit November wurden 2.500 Anrufe entgegengenommen."

Viele obdachlose Menschen übernachten in Öffi-Stationen. "Diese sind jedoch nicht der richtige Platz, um kalte Winternächte zu verbringen", sagt Michal Cieslik von den Wiener Linien. Deshalb tourt der Caritas-Kältebus ab sofort auch zu Öffi-Stationen in ganz Wien, an 45 fixen Tagen werden zwei Streetworker der Caritas ausschließlich dort auf Tour sein.

Caritas-Spendenkonto:
IBAN: AT16 3100 0004 0405 0050
Kennwort: Gruft Winterpaket

Online-Spenden:

www.gruft.at

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