Familien-Kolumne
Papa und die parallelen Buben - Naschanfall
WIEN. Die parallelen Buben dürfen nicht viel naschen. Das führt zu einem gewissen Süßigkeitenstau im Naschkasterl. Ja, ein Naschkasterl, denn mit einer Lade kämen wir bei Weitem nicht aus. Weil’s ja auch so viele Anlässe gibt. Eigentlich ist noch Zeug vom letzten Osterfest da. Von Halloween, vom Nikolo, vom Advent und von Weihnachten will ich gar nicht reden oder von den diversen Geburtstagsnaschsackerln, Großelterngeschenken und Mitbringseln aus London, Rotterdam und New York. Es gibt ja überall lokale Spezialitäten.
So türmen sich Schokofiguren, Gummizeug, Zuckerstangen, Karamellbonbons, Kaugummischlecker, Milchriegel, Esspapier, Waffelecken, Brausesackerln, Fruchtriegel, Kaubonbons, helle, weiße und dunkle Schokoladetafeln, Traubenzuckerlollis und natürlich Zuckerln jeder Größe, Farbe und Provenienz zu einem unüberblickbaren Berg an Kalorien- und Kariesbomben.
Oder? Es war eigentlich gar keine Absicht. Ein Versehen. Ein Unfall praktisch. Ein winzig kleiner Fehltritt im Affekt, aus einem plötzlichen Impuls he-#+raus. „Papa, wo ist denn das gelbe Maoam?“, fragt einer der parallelen Buben mit strengem Blick. Betroffen schaue ich zu Boden, spitze leicht die Lippen, hebe ein wenig die Augenbrauen und zucke mit den Schultern. Mein Sohn sieht all das schlechte Gewissen in mir#+hochkommen, schaut zuerst mitleidig und blickt dann über meinen Fauxpas hinweg. Glück gehabt.
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