"Ausnahmesituation"
Rettungssperren von Notaufnahmen am Dienstag in Wien

- Der Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) bestätigte die Rettungssperren in den Notaufnahmen, spricht jedoch von einer Ausnahmesituation.
- Foto: Max Spitzauer/RMW
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Am Dienstag kam es laut einer X-Nutzerin zu "Aufnahmestopps" in mehreren Wiener Spitälern, ihre Tweets wurden 30.000 Mal gelesen. Der Wiener Gesundheitsverbund (WiGev) bestätigte die Rettungssperren in den Notaufnahmen, spricht jedoch von einer Ausnahmesituation.
WIEN. Mehrere Tweets einer Wienerin sorgten am Dienstag für viel Aufsehen, 30.000 Mal wurde ihr Thread gelesen. Susanne R. richtete ihr Anliegen an Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ): "Zur Info - Sie sind ja nicht vor Ort, wir mussten heute aber das Gesundheitssystem in Wien testen". Sie soll davon gehört haben, dass mehrere Spitäler des Wiener Gesundheitsverbundes (WiGev) einen "Aufnahmestopp" am Dienstag hatten.
Was ist passiert? R. ruft bei der Rettung - womöglich am Dienstag - an, ihre 81-jährige Oma hat schwerste Alzheimer-Demenz, ist stark eingetrübt nach starken Hals- und Nacken-Schmerzen. Die Pensionistin übergibt sich, krampft. Der Notruf wird betätigt, die Rettung wird ohne Zeitangabe zugesagt, heißt es. Nach etwa 20 Minuten ruft R. wieder bei der Rettung an und nach etwa zehn Minuten ist ein Sanitäterteam vor Ort - "völlig ausgelaugt".
Nach einiger Zeit der Untersuchung raten die Sanitäterinnen und Sanitäter eine Untersuchung in einem Spital. Der Weg führt zur Klinik Hietzing. Dort steigt ein Sanitäter aus, geht zu Fuß hinein, um mit der Anmeldung zu beginnen. Während dies passiert, steht vor dem Eingang eine Schlange an Rettungswagen, die Patientin musste 25 Minuten warten.
Rettungssperren in drei Spitälern
"Alle sind bemüht, sehr hilfreich und sehr nett, obwohl die schwer demente Patientin jeden fordert", schreibt R. Dann behauptet sie, gehört zu haben, wonach die Aufnahme des AKH "seit Stunden" geschlossen sein, es ähnlich auch in der Klinik Ottakring sei. Und: Der Aufnahmestopp sei auch in der Klinik Hietzing geplant.

- Im AKH kam es am Dienstag wegen eines "IT-technischen Gebrechens" für einige Stunden zu einer Rettungssperre der Notfallaufnahme.
- Foto: CC by SA 4.0/Wikimedia/Linie 29
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Was sagt der betroffene Wiener Gesundheitsverbund dazu? Auf MeinBezirk.at-Anfrage bestätigte man tatsächlich die "Aufnahmestopps" in den genannten Spitälern. Im AKH kam es am Dienstag wegen eines "IT-technischen Gebrechens" für einige Stunden zu einer Rettungssperre der Notfallaufnahme. Das Problem konnte behoben werden und es seien keine weiteren Sperren zu erwarten. "Es handelt sich um eine einmalige Ausnahmesituation", so Sprecherin Gabi Egartner.
Am Dienstag kam es auch in der Klinik Ottakring zu einer "kurzfristigen Rettungssperre", um das sehr hohe Aufkommen der Patientinnen und Patienten bewältigen zu können. Auch hier soll die Sperre nach kurzer Zeit wieder aufgehoben worden sein. Zu "pulkartigen" Zufahrten sowie damit auch längeren Wartezeiten kam es in der Klinik Hietzing. Also all das, was X-Nutzerin R. behauptet hat.
"Kurzfristige Entlastungsmaßnahmen"
Wichtig sei dem WiGev zu erklären, dass Rettungssperren kurzfristige Entlastungsmaßnahmen bei hohem Patientenaufkommen darstellen. "In Zeiten hoher Belastung ist die Zusammenarbeit aller Kliniken entscheidend und nur gemeinsam – im Verbund – können die Kliniken die Patient*innenversorgung sicherstellen. Konkret werden Rettungen in solchen Zeiträumen dazu aufgerufen, andere Kliniken anzufahren", erklärt Egartner.

- Zu "pulkartigen" Zufahrten sowie damit auch längeren Wartezeiten kam es in der Klinik Hietzing. (Archiv)
- Foto: Anna Dobnik
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Die genannte Regelung betreffe alle WiGev-Kliniken, die Rettungssperren bedeuten jedoch keinen generellen Aufnahmestopp. "Patient*innen, die in dieser Zeit ohne Rettung kommen, werden immer behandelt und gegebenenfalls aufgenommen", so Egartner.
Gute Nachricht am Ende: Der 81-jährigen Patientin geht es besser. Die Oma hatte Kreislaufprobleme und Verdacht auf Altersepilepsie. Jedoch: "Da ist das äußerst unangenehm, aber man überlebt es", so R. abschließend. Sie bedankte sich am Ende des X-Threads an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Rettungsdienste und Spitäler, die "bis zur Erschöpfung versuchen, das (die Lage, Anm.) irgendwie zu bewältigen. Das sind wahre Helden".
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