Bericht der Club Commission
So (un)sicher ist das Wiener Nachtleben

Sicherheit ist im Wiener Nachtleben ein wichtiges Thema, dem bisher laut einer diesjährigernUmfrage zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. | Foto: pexels
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  • Sicherheit ist im Wiener Nachtleben ein wichtiges Thema, dem bisher laut einer diesjährigernUmfrage zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
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Im Zuge einer Pressekonferenz wurden die Ergebnisse der Umfrage zur Sicherheit im Wiener Nachtleben von der Vienna Club Commission präsentiert. Dabei zeigt sich eine Reihe von Missständen in punkto Sicherheit auf Veranstaltungen in Wien und auch große Unterschiede in Bezug auf Geschlecht und Hautfarbe.

WIEN. Die Woche hinter sich lassen, abschalten und dem Alltag entfliehen. Für viele Wienerinnen und Wiener stellt das Nachtleben der Stadt einen regelmäßigen Zufluchtsort dar. Sei es um Zeit mit Freundinnen und Freunden zu verbringen, die Musik zu genießen oder auch die eigene Identität an einem sicheren Ort vollständig auszuleben.

Doch eine heute präsentierte Umfrage, durchgeführt von der Vienna Club Commission (VCC), zeigt auch gravierende Missstände auf in Bezug auf Sicherheit und Wohlbefinden im Wiener Nachtleben.

Sass Geschäftsführer Gregor Imhof, Aron Weigl von EDUCULT, Martina Brunner von der Vienna Club Commission und Frederika Ferkova von der Initiative #Technometoo besprachen heute die Ergebnisse der Umfrage. | Foto: Maximilian Spitzauer
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Onlineumfrage: 2.233 Personen

Schon vor den erst kürzlich veröffentlichten Anschuldigungen gegen Akteure der Wiener Technoszene unter dem Hashtag #technometoo führte die Vienna Club Comission eine groß angelegte Umfrage zum Wohlbefinden im Wiener Nachtleben durch. Im Zeitraum vom 1. März bis zum 17. April 2023 nahmen insgesamt 2.233 Personen an der Onlineumfrage teil. Diese wurde sowohl über die Sozialen Netzwerke der Club Commission verbreitet, als auch via QR-Code an Veranstaltungsorten selbst beworben. Für die Durchführung verantwortlich zeichnet sich das Forschungsinstitut EDUCULT.

Das erklärte Ziel hinter der Umfrage war es, einen Status Quo zur Sicherheitssituation in Wiener Clubs für das Publikum und für alle Personen, die im Club- und Veranstaltungskontext tätig sind, zu erheben. So setzen sich die Befragten nicht bloß aus Besucherinnen und Besuchern zusammen, sondern Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Umfrage sind etwa auch Teile des Veranstaltungsteams, DJs und Securities. 

Die zentrale Frage lautete "Wie sicher fühlst du dich im Wiener Nachtleben?". Auf einer Skala von 1 bis 10, wobei 10 als “sehr sicher” gilt, haben rund 60 Prozent aller Befragten ihr Sicherheitsgefühl mit „7“ oder höher bewertet und 22 Prozent mit „4“ oder weniger.

Nicht jeder erfährt gleiches Ausmaß an Diskriminierung

In punkto Sicherheit zeigt der Bericht einen starken Unterschied zwischen den Geschlechtern der Befragten. Während etwa jeder siebte der befragten Cis-Männer mit Unsicherheit im Nachtleben konfrontiert ist, ist es bei den Cis-Frauen bei beinahe jeder dritten Person der Fall. Im Falle von transsexuellen, fluid, queeren, und nicht-binären Personen liegt der Wert sogar bei 37,5 Prozent. Der Begriff "Cis" beschreibt die Identifikation mit dem von außen zugeschriebenen Geschlecht. Queer gilt als Sammelbezeichnung für sexuelle Orientierungen, die nicht heterosexuell sind, sowie Geschlechtsidentitäten, die nichtbinär oder nicht-cisgender sind.

Wie stark Personen im Wiener Nachtleben Gefährdung ausgesetzt sind ist oftmals abhängig von Geschlecht und Hautfarbe. | Foto: Unsplash
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Weiters beschäftigt sich die Befragung mit Formen von erfahrener Diskriminierung oder Grenzüberschreitungen und Übergriffen im Veranstaltungsbereich. Auch hier sind starke Unterschiede in Bezug auf das Geschlecht der Befragten zu sehen. So erfahren Befragte häufige oder gelegentliche Diskriminierung, die sich als trans, fluid, queer oder nicht-binär (42,5 Prozent), sowie Befragte, die sich als Frau (34,5 Prozent) identifizieren, wesentlich häufiger als Männer (9,1 Prozent). 

"Wenn Gäste diskriminiert werden, kommen diese oftmals nicht wieder – die Täter aber schon", kritisiert Gregor Imhof, Geschäftsführer des Nachtlokals SASS die aktuellen Zustände in Wien. Das findet er "unerträglich", sieht aber ein gesamtgesellschaftliches Problem und keine alleinige Verantwortung bei den Nachtclubs selbst.

Eine Diskrepanz gibt es auch in Bezug auf die Hautfarbe/Identifikation der Befragten. So sprechen über 40 Prozent der People of Color (PoC) von Diskriminierungserfahrungen im Nachtleben. Bei den Befragten, die sich als weiß identifizieren sind es 25 Prozent.

Handlungen erforderlich

Wie geht es nun weiter für Veranstalterinnen und Veranstalter? Aus der Umfrage geht hervor, dass sich Partygäste vor allem geschultes Security-, sowie Club- und Barpersonal wünschen. Weitere Strategien umfassen Awareness-Teams vor Ort, diskriminierungssensible Haus- und Veranstaltungsregeln oder eine striktere Türpolitik. 

Auch Frederike Ferkova vom Verein "Hausgemacht" äußerte sich, etwa in Bezug auf die von ihr unterstützte Aktion #Technometoo. | Foto: Maximilian Spitzauer
  • Auch Frederike Ferkova vom Verein "Hausgemacht" äußerte sich, etwa in Bezug auf die von ihr unterstützte Aktion #Technometoo.
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Bereits im Juni veröffentlichte die VCC eine Checkliste zur sozialen Nachhaltigkeit für Clubs und Veranstaltungen. Martina Brunner von der Club Commission betont dabei im Rahmen der Pressekonferenz "Ansätze für mehr Sicherheit nur auf die Homepage zu schreiben ist zu wenig - da muss drauf geachtet werden was wirklich umgesetzt wird". Auch mit dem sogenannten "Rettungsanker Projekt" der Stadt Wien besteht eine Kooperation. "Wir sind hier mit der Stadt Wien auf einem guten Weg", betont Brunner im Rahmen der Pressekonferenz.

Details zu den Ergebnissen des Berichts finden sich online unter viennaclubcommission.at/alles/sicherheit-im-wiener-nachtleben-ergebnisbericht.

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