Angriffe auf Obdachlose
Tageszentrum Josi ab sofort auch nachts offen
In den letzten Wochen häufen sich die Meldungen über Attacken auf obdachlose Menschen auf Wiens Straßen. Um etwas dagegen zu unternehmen, öffnet das FSW die Türen seines Tageszentrums Obdach Josi ab sofort auch in der Nacht.
WIEN/JOSEFSTADT. Die Angriffe auf obdach- und wohnungslose Menschen sei laut der Stadt Wien in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sah darin einen Grund für schnelles Handeln: "Daher habe ich den Fonds Soziales Wien beauftragt, unmittelbare Hilfe über das bestehende Angebot hinaus anzubieten", so der Stadtrat.
Nun auch in der Nacht offen
Konkret handelt es sich hierbei um die Schaffung eines zusätzliches Schutzraumes für obdachlose Menschen, an den sie sich rund um die Uhr wenden können. Bewerkstelligt wird das dadurch, dass das Tageszentrum Obdach Josi bei der U6-Station Josefstädter Straße seine Türen auch in den Abend- und Nachtsstunden öffnen wird. Diese Maßnahme gilt ab heute, 12. August.
Darüber hinaus werden Nutzerinnen und Nutzer der FSW-Einrichtungen sowie obdachlose Menschen sensibilisiert, wenn sie etwas Verdächtiges wahrnehmen, dies sofort der Polizei zu melden. Am Abend und in der Nacht hat Obdach Josi Platz für 50 Personen. „Wir haben binnen kürzester Zeit Nachtdienste mit Mitarbeiter:innen besetzen können", so Barbara Trsek, Bereichsleitung des FSW Obdach.
Noch nie dagewesene Situation
"Es ist für uns in der Wohnungslosenhilfe eine noch nie dagewesene Situation, Tageszentren auch nachts öffnen zu müssen. Aber es ist für uns eine Selbstverständlichkeit in der jetzigen Lage Hilfe anzubieten und das äußerst rasch“, führt Trsek fort. Ihr Kollege Markus Hollendohner ergänzt: "Weitere Sofortmaßnahmen in der aktuellen Situation werden vom Fonds Soziales Wien und unseren Partnerorganisationen derzeit geprüft." Er betont darüber hinaus die gute Zusammenarbeit zwischen dem FSW und der Wiener Polizei.
„Angriffe auf obdachlose Menschen, unabhängig ob verbal oder körperlich, verurteile ich scharf. Wien ist eine Stadt des Zusammenhalts und der Solidarität – vor allem den Schwächsten gegenüber. Daran werden auch die aktuellen Angriffe nichts ändern“, so der Stadtrat Hacker.
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