Anschlagspläne in Wien
Vier Terrorverdächtige aus U-Haft entlassen
![Die Untersuchungshaft gegen vier Terrorverdächtige ist am Donnerstag, dem 23. Mai, auf Anordnung der Wiener Staatsanwaltschaft aufgehoben worden. | Foto: Ernst Weingartner / Weingartner-Foto / picturedesk.com](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/23/2/39925292_L.jpg?1716471680)
- Die Untersuchungshaft gegen vier Terrorverdächtige ist am Donnerstag, dem 23. Mai, auf Anordnung der Wiener Staatsanwaltschaft aufgehoben worden.
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Am Donnerstag, 23. Mai, wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft die Untersuchungshaft für vier Terrorverdächtige aufgehoben. Die Personen stehen im Verdacht, Anschlagspläne gegen den Stephansdom und den Kölner Dom geschmiedet zu haben.
WIEN. Die vier Beschuldigten, drei Männer und eine Frau, wurde vor Weihnachten in Wien und Deutschland festgenommen. Die Untersuchungshaft wurde am Donnerstagvormittag, 23. Mai, auf Anweisung der Wiener Staatsanwaltschaft aufgehoben, wie die Sprecherin des Landesgerichts, Christina Salzborn, gegenüber der APA bestätigte. Trotzdem sind die vier Beschuldigten nicht auf freiem Fuß.
Judith Ziska, Sprecherin der Staatsanwaltschaft, teilte der APA mit, dass das Quartett in Absprache mit dem Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) direkt in Schub- bzw. Verwahrungshaft überführt wurde. Die Untersuchungshaft wurde aufgehoben, da die Anklagebehörde nicht mehr von einem dringenden Tatverdacht ausgeht. Jedoch wird weiterhin wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung ermittelt, betonte Ziska. Zuerst hatte "Puls 24" über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft zur Beendigung der Untersuchungshaft berichtet.
Kein Beweismaterial
Die vier Beschuldigten, darunter ein 30-jähriger Mann, ein zwei Jahre jüngerer Mann, seine 27-jährige Ehefrau und ein 40-Jähriger, befanden sich seit mehreren Monaten in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die vier und drei weitere Beschuldigte wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten.
![Gegen die vier Beschuldigten wird wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt. | Foto: ALEX HALADA / picturedesk.com](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/23/1/39925301_L.jpg?1716471702)
- Gegen die vier Beschuldigten wird wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung in Verbindung mit terroristischen Straftaten ermittelt.
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Es besteht der Verdacht, dass sie eine Terrorzelle der radikalislamischen Gruppierung "Islamischer Staat Provinz Khorasan" (ISPK) gebildet haben könnten. Jedoch verliefen die letzten Grabungsarbeiten nach einem möglichen Waffenlager in einem Waldstück bei Sieghartskirchen (Bezirk Tulln) und in einer Schlucht in Hinterbrühl (Bezirk Mödling) erfolglos. Es wurden nur Blechteile und Draht gefunden, jedoch kein Beweismaterial, das die Verdachtslage stützt.
Kriminelle Aktivitäten
Der 30-Jährige wurde am 24. Dezember 2023 in Wesel am Niederrhein aufgrund eines Europäischen Haftbefehls festgenommen und später an die Wiener Justiz ausgeliefert. Es ist bekannt, dass er 2018 in seiner Heimat wegen terroristischer Aktivitäten zu einer vierjährigen Freiheitsstrafe verurteilt wurde. In Wien wurde er Ende des Vorjahres dabei beobachtet, wie er den Stephansdom auf eine ungewöhnliche Weise filmte, auf Überwachungskameras überprüfte und das Gemäuer abklopfte.
![Der 30-Jährige wurde dabei observiert, wie er den Stephansdom in untypischen Weise filmte, auf Überwachungskameras überprüfte und das Gemäuer abklopfte. | Foto: Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/23/8/39925298_L.jpg?1716471685)
- Der 30-Jährige wurde dabei observiert, wie er den Stephansdom in untypischen Weise filmte, auf Überwachungskameras überprüfte und das Gemäuer abklopfte.
- Foto: Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub
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Darüber hinaus soll er Fotos und Videos vom Prater gemacht haben, was möglicherweise ein weiteres potenzielles Anschlagsziel der ISPK-Zelle darstellt. Es wird jedoch vermutet, dass er nicht nur terroristische Absichten verfolgte.
Es wurde festgestellt, dass er im Oktober und November 2023 mindestens fünf Telefonate mit einer Kontaktperson führte, in denen es um einen Raubüberfall, eine erpresserische Entführung und einen Mord gegen Entgelt ging.
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