Richard-Neutra-Gasse 8
Was der Islamische Verein Imam Ali zu den Vorwürfen sagt
In einer Stellungnahme bekennt sich der "Islamische Verein Iman Ali" zum österreichischen Recht und zu einem friedlichen Miteinander. Ob in der Richard-Neutra-Gasse 8 eine Moschee eingerichtet werden soll, ist allerdings weiterhin unklar.
FLORIDSDORF. Die Vorwürfe wiegen schwer: Der nunmehr in der Floridsdorfer Richard-Neutra-Gasse 8 ansässige Verein "Islamisches Zentrum Imam Ali" (IZIA) könnte bald Besuch vom Verfassungsschutz bekommen. Der Bezirksvorsteher selbst hätte sich nach eigenen Angaben an diesen gewandt, nachdem er auf diverses, radikales Material gestoßen sei. In einem Interview spricht SP-Bezirkschef Georg Papai gar von "demokratiefeindlichen Aktivitäten".
Gegen diesen Vorwurf wehrt man sich seitens des IZIA. "Es wurde und wird in unserem Zentrum weder Gewalt noch Hass gepredigt. Im Gegenteil, unser Zentrum ist seit nun fast schon zwei Jahrzehnten Mitglied multireligiöser Einrichtungen und setzt sich fortwährend für ein friedsames Miteinander innerhalb der Gesellschaft ein", so die Stellungnahme gegenüber der bz. In der Vergangenheit hätte man auch immer eine gute Beziehung zu offiziellen Stellen, besonders zur Bezirksvorstehung gepflegt. Auch in Zukunft werde man unter Anleitung des neuen Imams dieser Linie treu bleiben, heißt es seitens IZIA. "Es entspricht unseren religiösen Anleitungen, die geltenden Gesetze anderer Länder zu respektieren und einzuhalten".
Wird nun gebetet oder nicht?
Man wolle sich im Rahmen der Basis der geltenden Gesetze bewegen, so der Verein. Offen bleibt allerdings die Kernfrage der Geschichte um die Richard-Neutra-Gasse 8: Will der schiitische Verein "Islamisches Zentrum Imam Ali" dort eine Moschee betreiben, oder nicht? Diesbezüglich gibt es derzeit keine konkrete Antwort. Würde sich IZIA im Rahmen der heimischen Gesetze bewegen, so wäre die Sache klar: Das Grundstück – seit 2017 im Besitz der Islamischen Republik Iran – liegt in einer reinen Gewerbezone. Eine andere Nutzung ist dort nicht erlaubt. Für den Bezirksvorsteher kommt ein Änderung des Flächenwidmungsplans nicht in Frage. Ursprünglich wurde seitens des Vereins, der als gemeinnützige "Imam Ali GmbH" betrieben wird, eine Moschee eingereicht. Der Antrag wurde abgelehnt:
Baupolizei kontrolliert vor Ort
Dementsprechend alarmiert ist auch die Baupolizei. "Es werden offensichtlich religiöse Veranstaltungen abgehalten", sagt Baupolizei-Chef Gerhard Cech.
Das entspreche nicht der Widmung und man werde unangekündigte Kontrollen vor Ort durchführen, so Cech. Sperren könne man das Gelände allerdings nicht. Das ginge nur bei Gefahr im Verzug. Strafrechtliche Konsequenzen werden die Umtriebe im Gewerbegebiet jedoch sehr wohl haben. Bleibt nur die Frage offen: Für wen?
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