Belästigungscausa
Wolfgang Fellner wegen übler Nachrede verurteilt
"Österreich"-Herausgeber Wolfgang Fellner wurde am Mittwoch am Landesgericht für Strafsachen in Wien erneut wegen übler Nachrede verurteilt.
WIEN. Diesmal wurde Fellner für einen Artikel, in dem er die von zwei Ex-Mitarbeiterinnen gegen ihn vorgebrachten Vorwürfe der sexuellen Belästigung als "frei erfunden" bezeichnete, verurteilt. Allerdings muss nur die Mediengruppe "Österreich" die beiden Frauen mit je 10.000 Euro entschädigen, wie die Austria Presse Agentur am Mittwochnachmittag berichtete.
In dem Artikel, der im Vorjahr erschien, reagierte Fellner auf sexuelle Belästigungsvorwürfe mehrerer Frauen – die er vehement bestreitet. Darin schrieb er, dass die vorgebrachten Vorwürfe frei erfunden seien. Die angesprochenen Moderatorinnen Raphaela Scharf und Katia Wagner klagten Fellner daraufhin. Der Richter sah mit dem Artikel "ganz klar" den Tatbestand der üblen Nachrede verwirklicht und sprach Fellner schuldig. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.Fellner als Kläger
In einer zweiten Verhandlung trat Fellner als Kläger auf. Er ging am Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien gegen drei von Wagner geheim angefertigte Tonaufnahmen vor, durch die er sich in seinem Grundrecht auf Geheimhaltung verletzt sieht.
In der Verhandlung gab Wagner an, die drei Aufnahmen aus 2015 aus "Dokumentationsgründen" gemacht zu haben, weil ihr sonst niemand die Vorwürfe sexueller Belästigung geglaubt hätte. Bei seiner Befragung erwiderte Fellner, "nicht im Geringsten" das Gefühl zu haben, Wagner belästigt zu haben. Das Urteil ergeht schriftlich.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.