Ausbaupläne
Künftig fahren viele Wiener S-Bahnen alle 2,5 Minuten
Am Dienstag wurden von Stadt Wien, ÖBB und Klimaschutzministerium Pläne präsentiert, die den Ausbau der S-Bahn-Infrastruktur betreffen – insgesamt werden 2,4 Milliarden Euro investiert. Die BezirksZeitung hat die wichtigsten Maßnahmen zusammengefasst.
WIEN. Rund 2,4 Milliarden Euro fließen bis 2034 in den S-Bahn-Ausbau. Das gab die Stadt Wien zusammen mit ÖBB und Klimaschutzministerium am Dienstag bekannt.
„Mit dem Ausbau der Schieneninfrastruktur in Wien und der Ostregion machen wir Öffi fahren noch attraktiver", so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).
Neue Haltestellen, mehr Intervalle, pünktlichere Züge
Die neuen Bau- und Aufrüstungsmaßnahmen wurden unter dem Titel "2. Wiener Schieneninfrastrukturpaket" präsentiert. Reisende in Wien sollen in Zukunft von einem dichteren S-Bahn-Takt und neuen Haltestellen profitieren.
Außerdem wird die S-Bahn digitalisiert, wodurch sie noch pünktlicher werden soll. Die folgenden Maßnahmen sind hier besonders relevant.
Züge alle 2,5 Minuten zwischen Floridsdorf – Meidling
Erstens die Digitalisierung und Anpassung der S-Bahn-Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Meidling. Durch die Digitalisierung des Zugsicherungssystems und einige weitere Maßnahmen soll künftig ein 2,5 Minuten-Takt der S-Bahnen auf dieser enorm häufig befahrenen Strecke möglich werden.
Auch sollen künftig modernere und längere Züge eingesetzt werden – das bringt mehr und bequemere Sitzplätze. Zwischen Floridsdorf und Meidling werden dafür auch verschiedene Bahnanlagen wie Gleise, Stützmauern oder Leitungen erneuert. All diese Maßnahmen sollen schon bis 2027 umgesetzt sein.
Der Ausbau der Strecke Meidling – Mödling
Zweitens wird die Strecke zwischen Meidling und Mödling ausgebaut. Hier soll künftig eine viergleisige Anlage entstehen. Diese wird zuerst von 2027 bis 2032 zwischen Meidling und Liesing sowie in einem zweiten Schritt zwischen Liesing und Mödling bis 2034 ausgebaut. Hier entsteht die neue Haltestelle Benyastraße zwischen Atzgersdorf und Hetzendorf sowie eine Haltestelle im Bereich Brunn Europaring (Niederösterreich).
Dadurch sollen auch hier die Intervalle wesentlich dichter werden: So wird die Schnellbahn zwischen Meidling und Liesing künftig alle fünf Minuten fahren. Zwischen Liesing und Mödling wird die S-Bahn im 10-Minuten-Takt halten. Hier kommen noch die REX-Verbindungen der ÖBB dazu.
Eine bessere Verbindung nach Wiener Neustadt
Drittens wird eine zweite Verbindung fertiggestellt, die Pottendorfer Linie. Diese Linie zwischen Wien und Wiener Neustadt soll die beiden Städte und die Ortschaften dazwischen besser anbinden. Dazu wird die Eisenbahnkreuzung Pottendorfer Straße im 12. Bezirk aufgelassen.
Eine erhöhte S-Bahn-Frequenz auch in Hütteldorf
Daneben gibt es schließlich noch einige Neuerungen für den Westen Wiens, genau genommen wird der Bahnhof Hütteldorf aufgewertet. Dazu wird die neue S-Bahn-Station Wien-Baumgarten gebaut. Außerdem wird die gesamte Strecke zwischen Hütteldorf und Penzing zweigleisig ausgebaut, wodurch der S-Bahn-Takt hier auf 7,5 Minuten erhöht wird.
Um von Hütteldorf aus in nur 30 Minuten in den Osten Wiens zu gelangen, wird auch die S-Bahnlinie 80 für einen 15-Minuten-Takt ausgebaut. In Aspern Nord wird dafür 2023 ein zweites Wendegleis errichtet, die großen Baumaßnahmen an der sogenannten "Verbindungsbahn" zwischen Hütteldorf und Meidling starten 2024.
Diese Verbindungsbahn war dabei ein Teil des "1. Wiener Schieneninfrastrukturpakets", das schon seit einiger Zeit bekannt ist. Durch diese neue Strecke wird man künftig von Wien Hütteldorf über Wien Meidling und den Hauptbahnhof bis in die Seestadt Aspern gelangen. Auch eine bequeme Anbindung an alle fünf U-Bahn-Linien sowie die Verbindung der großen Knoten Hütteldorf, Meidling und Wien Hauptbahnhof entsteht dadurch.
So wird man nach der Fertigstellung in nur 30 Minuten von Hütteldorf aus in der Seestadt Aspern sein. Die Fertigstellung der Verbindungsbahn ist dabei mit 2028 anberaumt.
Mehr zweistöckige Züge
Ansonsten werden künftig auch noch mehr Doppelstockzüge für die Ostregion angeschafft. Ein erster Liefervertrag für 41 neue Doppelstockzüge unterzeichnet. Diese können bereits ab 2026 fahren.
„Bereits jetzt sind fast drei Viertel der Wiener Bevölkerung täglich mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs", sagt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig: "Und diesen Anteil wollen wir in Zukunft auch noch deutlich steigern."
Daher investiere man laufend in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs, wozu natürlich auch der Schienennahverkehr und das "2. Wiener Schieneninfrastrukturpaket" zählt.
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