Einsparungen
Hacker findet Kritik an Sozialbudget-Sparstift überzogen
- Antia Bauer (Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien) und Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
- hochgeladen von Sandra Blumenstingl
Nachdem es jüngst zu heftiger Kritik an der Stadt Wien zu geplanten Einsparungen im Sozialbudget gekommen war, besuchte der zuständige Stadtrat Peter Hacker (SPÖ) ein Wiener Obdachlosenheim. Dabei wurde er von MeinBezirk mit der Kritik konfrontiert, er weist die Vorwürfe zurück.
WIEN. Nach heftiger Kritik an geplanten Einsparungen im Wiener Sozialbudget hat der zuständige Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) am Donnerstag das Obdach Sautergasse in Hernals besucht und dort Essen an wohnungslose Menschen ausgegeben. Der Termin kam nicht zufällig: Betriebsräte mehrerer Suchthilfeeinrichtungen hatten zuletzt vor massiven Kürzungen im Suchthilfesystem gewarnt und auf mögliche gravierende Folgen hingewiesen.
Auch die Caritas Wien schlägt Alarm. Angesichts hoher Inflation und drohender Kürzungen seien Spenden für Obdachlosenhilfe und das Gruft-Winterpaket heuer dringender denn je, betont die Organisation. Caritas-Direktor Klaus Schwertner warnte am Mittwoch bereits vor einem möglichen Anstieg der Obdachlosigkeit im kommenden Jahr. MeinBezirk berichtete, siehe unten mehr.
Hacker weist Vorwürfe zurück
Für Hacker ist die Kritik überzogen. Von "Doppelmoral" könne keine Rede sein, betonte der Sozialstadtrat bei seinem Besuch. Die Stadt sehe sich aufgrund der angespannten Budgetsituation gezwungen, in allen Bereichen sparsam zu wirtschaften. Es gebe lediglich "in einigen wenigen Bereichen einige wenige Sachen, die wegfallen", sagt er gegenüber MeinBezirk. Manche Leistungen seien zudem auf das Niveau vor der Pandemie zurückgeführt worden.
"Aber insgesamt gibt es keine großartigen Kürzungen, vor allem nicht im sozialen Dienstleistungssektor", sagt der Stadtrat. Mit der Essensausgabe wolle er auch deutlich machen, dass die Darstellung mancher Einsparungen nicht der Realität entspreche: "Wenn wir für die Einrichtungen in der Wohnungslosenhilfe nach wie vor weit über 100 Millionen Euro ausgeben und Tausenden Menschen Nachtschlafplätze zur Verfügung stellen, dann ist das ein Vielfaches dessen, was anderswo in Österreich zur Verfügung steht. In unserem Nachbarbundesland überlegt man gerade, ob 40 Nachtschlafplätze im ganzen Bundesland ausreichen."
Winterpaket bleibt trotz Sparzwang bestehen
Nicht angetastet wird jedenfalls das Wiener Winterpaket, wie Hacker bekräftigte. Trotz budgetärer Herausforderungen bietet die Stadt auch in diesem Winter rund 1.000 zusätzliche Plätze in 13 Notquartieren an, die weiterhin rund um die Uhr geöffnet bleiben. Die Essensausgabe wird dabei jedoch wieder auf drei Wärmestuben begrenzt, in denen pro Saison über 40.000 warme Mahlzeiten ausgegeben werden.
- Die Essensausgabe wird dabei jedoch wieder auf drei Wärmestuben begrenzt, in denen pro Saison über 40.000 warme Mahlzeiten ausgegeben werden.
- Foto: Valentina Marinelic/MeinBezirk
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"Niemand muss in Wien im Winter aufgrund eines fehlenden Schlafplatzes auf der Straße nächtigen und damit sein Leben riskieren", unterstreicht Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien (FSW). Das Winterpaket sei eine essenzielle Ergänzung zum ganzjährigen Regelangebot, das von mehr als 30 Partnerorganisationen in über 140 Einrichtungen getragen werde und rund 13.000 Menschen unterstütze. Insgesamt investiere die Stadt mehr als 160 Millionen Euro jährlich in die Wohnungslosenhilfe.
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