SPÖ-Frauenkonferenz
Hanke: "Brauchen feministische Zeitenwende"
Am Samstag fand in der Expedithalle Wien die Jahreskonferenz der Wiener SPÖ-Frauen unter dem Motto "Heute für ein besseres Morgen" statt. In der Konferenz kritisierten die Sozialdemokratinnen die Untätigkeit der Bundesregierung und forderten feministische Maßnahmen gegen Teuerungen, die Auswirkungen der Pandemie und den Krieg.
WIEN/FAVORITEN. Wiener Frauensekretärin Nicole Berger-Krotsch eröffnete die Konferenz, zu der sich in der Favoritner Expedithalle über 180 Delegierte zusammenfanden. Gemeinsam sollte über verschiedene Themen, die Frauen 2022 bewegen, diskutiert werden. Folglich waren Arbeitsmarktpolitik, Frauengesundheit, Bildungsmaßnahmen und Bekenntnisse zum Frieden und der Neutralität Themen der politischen Anträge. "Wir haben mit den heute beschlossenen Anträgen einmal mehr gezeigt, dass wir solidarisch Seite an Seite stehen und bereit für die kommenden Herausforderungen sind. Es liegt eine großartige feministische Zukunft vor uns", zeigte sich die Wiener Frauenvorsitzende Marina Hanke kämpferisch.
"Was wir brauchen ist eine feministische Zeitenwende. Und die werden wir gemeinsam einleiten!" Marina Hanke, Wiener Frauenvorsitzende der SPÖ
Ludwig: "Frauen in allen Lebensbereichen stärken"
Der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig fand in seiner Begrüßungsrede klare Worte. Wien tue alles, um Frauen in allen Lebensbereichen zu stärken – durch ein dichtes Gewaltschutznetz, aber auch durch die Unterstützung von Frauen in wirtschaftlichen schwierigen Zeiten. "Seit jeher setzt sich die Wiener Sozialdemokratie für Selbstbestimmung, Solidarität und Gleichberechtigung ein", so Ludwig.
Der Bürgermeister bedankte sich zudem bei den vielen Bediensteten im Gesundheitsbereich, die während der Pandemie für die Menschen in Wien da waren. Als Stadt arbeite man laufend daran, die Arbeitsbedingungen in diesem herausfordernden Bereich, in dem viele Frauen beschäftigt seien, zu verbessern.
Ruf nach Maßnahmen gegen Teuerungen
Ein zentrales Thema der Konferenz waren die derzeitigen Teuerungen. "Wir brauchen endlich konkrete Schritte von der Bundesregierung. Es kann nicht sein, dass Frauen jetzt im Stich gelassen werden", betonte Hanke. Neben einer Teuerungsbremse müssten auch endlich langfristige Maßnahmen, wie zum Beispiel die Arbeitszeitverkürzung oder die Umsetzung der Unterhaltsgarantie, gesetzt werden, forderte Hanke.
Gleichzeitig plädiert die Frauenvorsitzende dafür, gerade in der heutigen Zeit solidarisch zu sein. "Kriegstreibende Männer zerstören gerade Menschenleben. Es ist heute wichtiger denn je, dass wir feministische Friedenspolitik vorantreiben und sagen: Dieses System hat keine Zukunft und muss sich ändern", so Hanke.
"Wir als Wiener SPÖ-Frauen kämpfen schon immer und so auch heute für ein gutes Leben für alle Frauen."
Leitantrag beschlossen
Abschließend wurde der Leitantrag der SPÖ-Frauen einstimmig beschlossen. Darin vorgesehen sind u. a. eine Teuerungsbremse, Maßnahmen für ein leistbares Wohnen, eine Arbeitszeitverkürzung bei vollem Entgelt- und Personalausgleich, die Unterhaltsgarantie, Maßnahmen gegen Altersarmut und Frieden in Europa und der Welt sowie die Verbesserung der Situation von geflüchteten Frauen in Österreich.
"Es gibt viel zu tun. Wir in Wien arbeiten schon heute täglich an einer besseren, feministischen Zukunft. Wird Zeit, dass die Bundesregierung dasselbe tut!“, sagte Hanke zum Abschluss.
"Es ist höchst an der Zeit, dass diese Bundesregierung sich nicht nur mit ihren eigenen Skandalen und ihrer eigenen Machtpolitik beschäftigt, sondern mit der desaströsen sozialen Ungleichheit in diesem Land!"
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