Abgeschobene Tina
Irmgard Griss kritisiert "Verletzung des Kindeswohls"

- Irmgard Griss, Leiterin der Kindeswohlkommission, kritisiert den Fall der abgeschobenen Tina hart.
- Foto: Helmut Fohringer / APA / picturedesk.com
- hochgeladen von Barbara Schuster
Der Fall der im Jänner 2021 nach Georgien abgeschobenen zwölfjährigen Tina und ihrer Familie führte zu heftigen Protesten. Jetzt ist Tina wieder zurück in Wien, allerdings ohne ihre Familie – dafür hagelt es Kritik.
WIEN. Vor knapp einem Jahr wurden die damals zwölfjährige Tina, ihre kleine Schwester und ihre Mutter mitten in der Nacht von der Fremdenpolizei abgeholt. Vor Ort protestierten damals zahlreiche Menschen, die Blockade wurde von WEGA-Beamten samt Hundestaffel geräumt. Der Aufschrei gegen die Abschiebung des Mädchens und ihrer Familie war groß.

- Die damals zwölfjährige Tina und ihre Familie wurden unter heftigen Protesten im Jänner 2021 nach Georgien abgeschoben.
- Foto: privat
- hochgeladen von Maximilian Spitzauer
Seit 30. Dezember ist Tina nun wieder zurück in Wien und lebt mit einem dreimonatigen Touristenvisum bei einer Gastfamilie. Ihr Anwalt Wilfried Embacher will nun einen Antrag auf ein Schülervisum einbringen. Während Tina gegenüber dem Ö1-Morgenjournal sagte, sie sei „happy wieder Zuhause zu sein“, ist ihre Familie weiterhin in Georgien.
"Klare Verletzung des Kindeswohls"
Die Abschiebung führte nicht nur in der Bevölkerung zu massiven Protesten. Auch zwischen den beiden Koalitionspartnern ÖVP und Grüne kam es zum Konflikt. Eine neu gegründete „Kindeswohlkommission“ sollte die Wogen glätten. Die Leitung übernahm Irmgard Griss, ehemalige Präsidentin des Obersten Gerichtshofs. Griss ist es auch, die die Entscheidung, dass Tina jetzt alleine in Wien ist, kritisiert.

- Vor dem Schubhaftzentrum demonstrierten damals zahlreiche Klassenkolleginnen und Klassenkollegen gegen die Abschiebung von Tina.
- Foto: SPÖ Innere Stadt
- hochgeladen von Adrian Langer
„Es ist wirklich schade, dass es keine Entscheidung gegeben hat, die auf das Kindeswohl entsprechend Rücksicht genommen hat“, so Griss am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal.
Hätte man das Kindeswohl bedacht, dann „hätte auch eine Möglichkeit bestanden, dass die ganze Familie in Österreich bleibt“. Eine „klare Verletzung des Kindeswohls“ sieht Griss auch in der jetzigen Situation. Es sei eine „klare Überforderung“, dass das Mädchen, entscheiden musste, sich von ihrer Familie zu trennen um nun wieder in Wien in die Schule gehen zu können.
Wie es weitergeht, ist derzeit noch fraglich. Laut Irmgard Griss sei eine Familienzusammenführung möglich. Allerdings braucht Tina dafür zunächst ein Schülervisum. Wie lange die Entscheidung darüber dauert, ist noch nicht absehbar.
Mehr zum Fall der abgeschobenen Tina liest du hier:



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