So geht Wien
Six feet under - unterirdische Bäche in Wien
Wien hat 200 eigenständige Gewässer und dazu noch so einige Schwimmbäder. Wasser ist ein wichtiger Faktor, um die Stadt im Sommer zu kühlen. Warum die Idee, unterirdische Bäche an die Oberfläche zu bringen überlegenswert ist.
WIEN. Im Untergrund von Wien spielt es sich ab! Das wusste nicht nur der Dritte Mann, das konnten die Bewohner der Stadt im 19. Jahrhundert sehen und allzu oft auch riechen. Die Abkühlung der Stadt im Sommer war damals eher nicht das Gebot der Stunde, es waren die Färber und Gerber, die den Gewässern Wiens ihren speziellen „Duft“ verliehen.
Im Sommer 2020 war die Abkühlung, der unter der Hitze leidenden Stadt ein Thema, das die Neos ansprachen. Eine der damals diskutierten Möglichkeiten war – und ist es immer noch – die unterirdisch fließenden Bäche Wiens an die Oberfläche zu holen. Denn genau das Gegenteil passierte im 19. Jahrhundert: Mehr als 50 Bäche wurden „begraben“, also durch diverse bauliche Maßnahmen in den Untergrund verbannt.
Liesing zeigt, wie's geht
Am Beispiel der Liesing kann man gut sehen, wie eine Steigerung der Lebensqualität für die Anrainerinnen durch entsprechende bauliche Maßnahmen funktioniert. Gut, die Liesing war kein unterirdischer Fluss, aber die Renaturierung des Wasserlaufes samt Attraktivierung der Ufer mit Spielplätzen und Wanderwegen zeigt eindrucksvoll, welche klimatischen Verbesserungen und Abkühlung in einem heißen Sommer möglich sind.
Laut Wiener Wasser gibt es in Wien 200 eigenständige Gewässer, 85 fließen, 115 stehen. Das ist nicht wenig. Aber jede Wasserfläche kann gegen die Überhitzung der Stadt helfen. Die Wiener Kinderfreibäder bringen über 20.000 Quadratmeter, die Sommerbäder über 700.000 Quadratmeter zusätzliche Wasserfläche. Aber es wird sicher mehr brauchen.
Spiel, Spaß, Abkühlung
Die Vision von vielen derartigen Bächen und Wasserläufen, die vom Wienerwald in die Stadt strömen und attraktiviert durch kluge Ufergestaltung – Spielplätze, Sportanlagen, Fitnessgeräte etc. – den daneben Wohnenden eine angenehme und vielfältige Gestaltung der Freizeit offerieren: Diese Vision verdiente doch eine ausführlichere Diskussion.
Was halten Sie von dieser Vision? Wohnen und leben Sie neben oder auf unterirdischen Bächen und Flüssen? Lassen Sie mich Ihre Ideen und Gedanken wissen und schreiben Sie mir an sogehtwien@regionalmedien.at
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