Beratungen zur Öffnung
Widerstand gegen eine 2G-Plus-Regel in Wien
In Wien wird schon am Dienstag über mögliche Maßnahmen nach dem Ende des allgemeinen Lockdowns beraten. Gegen eine ausgeweitete 2G-Plus-Regelung regt sich allerdings Widerstand in mehreren Branchen.
WIEN. In Wien finden schon am Dienstag, 7. Dezember, Beratungen darüber statt, wie nach dem Lockdown weiter vorgegangen werden kann. Beratungen mit Bund und Ländern folgen dann am Mittwoch, 8. Dezember. Weil Wien bereits in der Vergangenheit strengere Regeln als der Bund und als andere Bundesländer in Kraft setzte, wird auch jetzt vermutet, dass in Wien weitere Maßnahmen zu erwarten sind.
So wurde zuletzt darüber spekuliert, ob die 2G-Plus-Regel, die kurz vor dem bundesweiten Lockdown im November bereits für Bereiche wie die Nachtgastronomie in Wien galt, nun auch auf weitere Branchen, wie die Gastronomie ausgedehnt wird. Das würde bedeuten, dass auch Geimpfte und Genesene einen zusätzlichen negativen PCR-Test vorzeigen müssen. In diesem Fall kommt aber Widerstand aus der Stadtregierung.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) äußerte sich in einer Pressekonferenz am Montag, 6. Dezember, skeptisch gegenüber einer solch strengen Regelung: "2-G Plus wäre wahrscheinlich eine Herausforderung, die es für viele fast verunmöglichen würde, hier wirklich in eine vernünftige Geschäftsentwicklung zu kommen." Hanke erhofft sich generelle Lockerungen in der Gastronomie und Hotellerie und verweist auf die vergleichsweise niedrigen Inzidenzen in Wien.
Kulturbetriebe gegen zusätzliche PCR-Tests
Auch von Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder kam am Montag der Appell gegen eine 2G-Plus-Regel in Kultureinrichtungen. "Die Idee, Museen nur mit 2-G und zusätzlich einem aktuellen Test zu öffnen, kommt einer Schließung gleich", wird Schröder vom ORF zitiert. Der Museumsdirektor äußerte Zweifel daran, dass Menschen Museumsbesuche im gleichen Ausmaß planten wie etwa einen Kinobesuch. Außerdem sei ein Museum mit Maskenpflicht weitaus sicherer als etwa ein Restaurant, in dem man die Maske zum Essen herunternehme.
Zahlreiche Kulturbetriebe haben sich in einem gemeinsamen Appell an die Bundesregierung gewandt und plädieren für eine Zugangsregelung mit FFP2-Masken in Kulturbetrieben. Eine 2G-Plus-Regel wird besonders für Besucher aus anderen Bundesländern als Wien für eine große Hürde gehalten.
Testkapazitäten in Wien ausreichend
Die Voraussetzungen für eine 2G-Plus-Regelung sind in Wien besser als in anderen Bundesländern. So funktioniert das "Alles Gurgelt"-Programm gut und die meisten PCR-Testergebnisse kommen in Wien innerhalb von 24 Stunden an. Ob allerdings gegen den Widerstand der Branchen eine ausgeweitete 2G-Plus-Regel in Wien kommt, bleibt abzuwarten.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hatte sich bereits vergangenes Wochenende zuversichtlich gezeigt, dass es zumindest "schrittweise Erleichterungen" geben könnte. Eine flächendeckende Öffnung am 12. Dezember wollte er nicht versprechen. Für Dienstag sind Beratungen mit Expertinnen und Experten geplant.
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