Offener Brief
Wiener Schüler fordern Impf-Pflicht für Lehrer
Die Schulsprecher von 32 Wiener Gymnasien haben einen offenen Brief an die Spitze der Bundesregierung verfasst. Darin fordern sie harte Corona-Maßnahmen.
WIEN. Laut Daten der Statistik Austria sind 85 Prozent der Lehrkräfte in Wien bereits geimpft. Die Impfquote der Lehrpersonen ist deutlich höher als jene der Gesamtbevölkerung – dennoch gibt es nun die Forderung nach einer Impf-Pflicht. Und diese geht von den Schulsprechern von 32 Wiener Gymnasien aus. Sie haben einen offenen Brief an Bundeskanzler Sebastian Kurz, Bildungsminister Heinz Faßmann (beide ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) verfasst, in dem sie eine Reihe von Maßnahmen zum Schulstart fordern.
Distance Learning verhindern
"Erneutes Distance Learning muss verhindert werden, da sind wir alle uns einig. Umso mehr können wir nicht verstehen, wieso Sie Maßnahmen forcieren, die uns direkt auf Schulschließungen zusteuern lassen", heißt es in dem Brief.
Die Vorwürfe sind hart: "Noch nicht impfbare Kinder und Risikokinder werden seitMonaten nicht geschützt, der langst überholte Irrglaube, Corona wäre für Kinder nicht gefährlich, spukt wohl noch immer in Ihren Köpfen.
Ihr unverantwortliches Handeln schlägt sich auch In den Zahlen nieder. Die 7-Tages-lnzidenz bei ungeimpften 12-17-Jährigen liegt österreichweit bereits jetzt – vor dem Schulstart in 6 von 9 Bundesländern – über 400, auch bei Geimpften ist sie mit über 60 vergleichsweise hoch. Nun die Schulen ohne auch nur annähernd ausreichende Schutzmaßnahmen starten zu lassen, ist Gemeingefährdung von uns Schülern."
Viele Forderungen
Die "kontrollierte Durchseuchung" der Jugend würde gegen die UN-Kinderrechtskonvention verstoßen. Die Schüler fordern daher die flächendeckende Anschaffung von Luftfiltern zur Sicherheit aller Schüler. Zudem den "konsequenten Schutz von ungeimpften Kindern", etwa durch eine Impfpflicht für Kindergarten- und Volksschulpersonal. In diesem Gruppen ist die Durchimpfungsrate beim Personal eher niedrig. Zudem verlangen sie eine Entlastung durch die Streichung von Lehr- und Maturastoff, die Bekanntgabe eines coronagerechten Fahrplans für die Matura 2022 noch in diesem Jahr, die Rückkehr der FFP2-Maskenpflicht, klare Quarantäneregelungen sowie die Einbindung und Mitspracherecht für Schüler auf allen Ebenen.
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