Das etwas andere Konzert
Mozart, Bullybursti und die Quanten
Wien – Mozart, Bullybursti und die Quanten – so hieß das Konzert am 13. März im Mozart-Saal des Konzerthauses. Wie passt das zusammen? Zusammengebracht hat diese Dimensionen der Avantgarde Künstler Peter Kotauczek. Er ist ein Schüler von Professor Weibel und bringt Musik, Malerei und Mathematik zusammen. Er komponiert, malt und zählt zu den führenden Informatikern der ersten Stunde Österreichs. Neben eigenen Kompositionen hat er vor einem Jahr das System der „Mozart-Würfel“ entdeckt. Nicht Mozartwürfel aus Schokolade, sondern normale Spielewürfel mit Ziffern von 1 bis 6. Mozart hat als Jugendlicher auf seiner Reise von Wien nach Paris dieses System entwickelt, mit dem er komponieren konnte. Er hat eine große Anzahl von Takten geschrieben, die er mit Ziffern versah. Das Publikum konnte diese vorgefertigten Takte würfeln. Zusammengesetzt ergaben sie eine neue Komposition. Als Peter Kotauczek dieses System entdeckte, war für ihn klar: das ist eine App für den Computer und er verfrachtete das Mozart-System in den Computer. So kann er heute komponieren, als wäre er Wolfgang Amadeus Mozart. Den Unterschied macht aber das Arrangement. Der ehemalige Tonkünstler Wolfgang Schmid arrangiert die Kompositionen nach heutigen Gesichtspunkten. Aufgeführt wurden die Werke vom Bullybursti-Ensemble, einer Formation aus Musikern verschiedener Orchester. Alle sind sie auch Mitglieder der Mozartgemeinde Niederösterreich und als solches Mozart-Experten. Sie brachten neben den „nachkomponierten“ Werken und den Eigenkompositionen von Peter Kotauczek auch Originalmusik von Mozart. So konnte das Publikum auch den Unterschied des Originals zur heute entstandenen Musik hören.
Damit ist der Begriff „Quanten“ geklärt. Mozart nutzte ihn schon, ohne es so zu benennen. Mathematik spielte in Mozarts Musik eine wichtige Rolle. Quanten unterstützen zunehmend Anwendungen wie den Bitcoin. Die meisten Bitcoin Schürfungen werden in Island getätigt. Dort spielt der Stromverbrauch nur eine untergeordnete Rolle. Der Strom wird mit heißem Wasser aus unterirdischen Vulkanen kostengünstig produziert. Und ein Fabelschwein ist eine isländische Märchenfigur, die der Maler Kotauczek in seinem Fantasieschwein, dem Bullybursti, kreierte.
Zwischen den einzelnen Musikstücken erklärte Peter Kotauczek und der Musiker Kurt Schmid das Entstehen und den Hintergrund der einzelnen Stücke. Beim Trio „Hugo will spielen“ wurde auch das Geheimnis des Hugo gelüftet. Es ist ein kleiner Hund, der den Komponisten inspirierte und der Besitzer des Hundes brachte ihn ins Konzerthaus mit. Der Hunde durfte – sehr zur Belustigung des Publikums – über die Bühne laufen.
Der Konzertabend war für den Komponisten ein Experiment. Er als Künstler fühlte sich wie eine Labormaus und das Publikum nannte er das „Quantenbit der Ganzheit“. Das Publikum war – wie bei einem Konzert üblich – der Richter. Jeder musste für sich entscheiden, was ihm gefiel. Der abschließende Applaus zeigte die Zustimmung und motivierte die Musiker zu einer Zugabe.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.