Außenministerium ehrt Präsident Dr. Kanitzer
Österreichisch Polnische Gesellschaft ausgezeichnet
Wien – Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten zeichnete die Aktivitäten der Österreichisch Polnischen Gesellschaft mit dem PAN-Preis aus. In einer Feier im Mock Saal des Ministeriums wurde von Sektionschef Botschafter DDr. Christoph Thun-Hohenstein der Preis übergeben. Der Leiter der Abteilung für Angelegenheiten der multilateralen Kulturpolitik, Botschafter Dr. Clemens Koja führte durch das Programm. Polnische Musikerinnen umrahmten die Feierstunde mit Mozart und Stanisław Moniuszko und stellten so symbolisch die Völkerverbindung zwischen Österreich mit Mozart und Polen mit Moniuszko her. Neben dem Sektionschef des Ministeriums sprach der Präsident der PAN Univ. Prof. Dr. Hermann Mückler. PAN – Partner aller Nationen – ist die Dachorganisation aller in Österreich aktiven ausländischen Gesellschaften.
Der Präsident der geehrten „Österreichisch-Polnischen Gesellschaft“ Prof. Dr. Theodor Kanitzer dankte für den Preis und brachte einen sehr emotionellen Rückblick der Gesellschaft. Kurz nach Kriegsende 1946 wurde die ÖPG gegründet. Sie hatte in einer Zeit der Besatzungsmächte in Österreich eine wichtige Funktion. Es gab noch keine österreichischen Botschaften und dieser „Verein“ konnte die Beziehung zu Polen aufrechterhalten. Nach Abzug der Besatzung behielt die ÖPG ihre Bedeutung gegenüber Polen, weil sie wirtschaftliche Kontakte pflegte und die Ausreise aus dem kommunistischen Polen nach Österreich ermöglichte. Bereits 1952 übernahm Dr. Kanitzer Funktionen in der Gesellschaft und wurde 1972 geschäftsführender Präsident und steht dieser nach über 50 Jahren immer noch als Präsident vor. In seiner Rede trat er als Zeitzeuge auf und berichtete aus persönlichen Erfahrungen. Sein Vater war als Soldat im Ersten Weltkrieg an der Front zu Italien verwundet worden. Er war Halbjude und der Bub Theodor Kanitzer wurde als 12-jähriger nach Holland geschickt, wo er vor den Nazis sicher sein sollte. Als die deutsche Wehrmacht in Holland einmarschierte, schickte man Theodor mit dem Zug allein nach Österreich zurück, wo er eine Lehre absolvierte. Nach dem Krieg durfte er wieder in die Schule gehen und studierte Jus. Durch eine polnische Tante kam er zur „Österreichisch Polnischen Gesellschaft“ und hat dort unzählige Veranstaltungen organisiert. Herausragend nannte Dr. Kanitzer in seiner Rede die große Festveranstaltung im Jahre 1983 mit dem Thema „300 Jahre Entsatz von Wien mit König Jan III Sobieski“. Im Laufe der Geschichte waren mehrere Bundeskanzler und Bundespräsidenten sowie Minister Mitglieder und Förderer der Gesellschaft.
Der im 98 Lebensjahr stehende Präsident ist immer noch aktiv und rege – sowohl körperlich als auch geistig. Die Auszeichnung der ÖPG war demnach eine Auszeichnung für deren Präsidenten Prof. Dr. Theodor Kanitzer.
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