Aquakultur
VGT klärt Aquakulturianer:innen auf
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) hielt heute beim Wiener Messe- und Kongresszentrum eine Informationsveranstaltung ab. Thematisch ging es um tierquälerische Intensiv-Wassertierhaltung in der Aquakultur.
Besucher:innen des Wiener Messe- und Kongresszentrums sowie Passant:innen am Messeplatz begegneten heute Vormittag einigen Aktivist:innen vom VGT. Die Tierschützer:innen waren vor Ort, um über das Thema Aquakultur und Tierschutz zu informieren. Sie hielten zwei Transparente mit den Slogans „Intensiv-Fischhaltung ist Tierquälerei“ sowie „Fische schützen statt nutzen“, zeigten einen Kurzfilm über erschreckende Missstände in schottischen Lachsfarmen, verteilten Flyer und informierten mittels Lautsprecher über zahlreiche Bereiche der Aquakultur, die mit den Grundsätzen des Tierschutz nicht vereinbar sind. Anlass für die Kundgebung der Tierschützer:innen war die Fachtagung „Aquaculture Europe 23“, die diese Woche im Messe- und Kongresszentrum stattfindet.
Das Problem der Aquakultur mit Wassertieren ist, dass sie mit den Grundsätzen des Tierschutzes nicht vereinbar ist, sagen die Aktivist:innen vom VGT. Mag. Erich Schacherl vom VGT-Kampagnenteam: „Die derzeitigen Methoden der intensiven Fischzucht in Aquakulturbetrieben sind nicht tierschutzkonform. Fischen und anderen in Aquakultur gezüchteten Wassertieren werden bewusst Schmerzen, Leiden und Schäden zugefügt. Die Tiere werden wie bedürfnislose, leblose Dinge be- und misshandelt. Aquakultur-Tierzucht ist tierquälerische Intensivtierhaltung von Wassertieren. Mit vielen ähnlichen Problemen, wie sie von industriellen Tierfabriken mit Schweinen, Hühner oder Rindern bekannt sind“.
Das Wohlergehen der Fische und anderer Wassertiere wie Garnelen, Oktopussen oder Shrimps in der Aquakultur ist nebensächlich, heißt es in der Presseaussendung des VGT zur heutigen Informationsveranstaltung. Es gehe vielmehr um Profit und Profitmaximierung. Tatsächlich ist Aquakultur seit Jahren weltweit der am schnellsten wachsende und lukrativste Bereich der Lebensmittelproduktion. Das durch die Aquakultur verursachte Tierleid ist enorm. Auf der einen Seite also hoher Profit, auf der anderen Seite immenses Tierleid. Das ruft natürlich den VGT auf den Plan. Mag. Erich Schacherl: „Während in den Räumen des Messe- und Kongresszentrums Vorträge und Diskussionen über Aquakultur in Europa stattfinden, informiert der VGT vor dem Messe- und Kongresszentrum über die zahlreichen negativen Aspekte der Zucht von Fischen und anderen Wassertieren in Aquakultur. Intensiv-Fischhaltung von Wassertieren ist Tierquälerei. Das darf nicht übersehen werden“.
Ein konkretes Beispiel, das viel Kritik von Seiten des VGT – aber auch anderer NGOs wie beispielsweise die britischen Organisationen Compassion in World Farming oder Wildfish - bekommt, ist die Zucht von Lachsen in Netzkäfigen in küstennahen Meeresgewässern Schottlands.
Im März 2021 enthüllte die größte je stattgefundene Recherche über die schottische Lachsindustrie schockierende Zustände mit extremem Tierleid, erschreckend hohen Sterblichkeitsraten der gezüchteten Lachse und höchst bedenklicher Umweltverschmutzung. Der VGT hat darüber berichtet: Undercover-Aufnahmen enthüllen Tierleid in schottischen Lachszuchten.
Der im September 2023 veröffentlichte Bericht „Responsibly farmed" der britischen NGO Wildfish deckt ähnliche schockierende Missstände auf. Nach wie vor werden Lachse methodisch gequält und misshandelt. Nach wie vor kommt es durch die Lachsfarmen zu enormer Umwelt- und Meeresverschmutzung.
Die Missstände in den schottischen Lachsfarmen sind kein Einzelfall. Das, was dort passiert, passiert überall, wo Lachse in küstennahen Netzkäfigen gezüchtet und gehalten werden. Also auch in Norwegen oder Chile, die neben Schottland zu den größten Lachsproduzenten der Welt zählen.
Lachs aus Schottland oder Norwegen ist auch im österreichischen Lebensmittelhandel zu finden.
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