Schanzenrekord und Sieg
Stadtadler trumpfen im Skispringen wieder auf
Ein internationaler Schanzenrekord für einen Donaustädter und die österreichische Meisterschaft für eine Meidlingerin: Der Saisonabschluss ist den Wiener Stadtadlern geglückt.
WIEN. Die Wintersport-Saison neigt sich langsam aber sicher ihrem Ende zu. Doch bevor der Frühling endgültig die Gedanken an Skisport verdrängt, gibt es für die Wiener Stadtadler noch Erfolge zu feiern. Denn sowohl der Donaustädter Louis Obersteiner, als auch die Meidlingerin Sara Pokorny waren bereit für einen großen Sprung.
Siege ist der Stadtadler Louis Obersteiner (18) aus der Donaustadt mittlerweile fast gewohnt. Ein Platz auf der Ehrentafel an einer deutschen Schanze ist dann aber doch etwas äußerst Ungewöhnliches. Beim Finale des Alpencups, also der höchsten Nachwuchs-Sprungserie aller zehn Alpenländern, knackte der Wiener den bisherigen Schanzenrekord am Kanzlersgrund in Oberhof im deutschen Thüringen. Mit seiner Landung bei 113,0 Metern war er für die internationale Konkurrenz uneinholbar.
Starker Nachwuchs aus der Inneren Stadt
„Bei den 113 Metern hab’ ich anständig ins Flache geschaut“, grinst Louis Obersteiner nach seinem starken Saisonabschluss im Alpencup. „Eigentlich bin ich nach Oberhof gefahren mit der Einstellung, dass ich jetzt mit einem Podium meine Alpencup-Saison abschließe und einfach locker drauf losspringe. Und es hat super funktioniert!“
Der Deutsche Martin Hamann war mit 111,0 Metern lange Zeit Rekordhalter auf der Rennsteig-Schanze in Oberhof. Beim allerletzten Alpencup der Saison 2022/23 lieferten sich dann aber der Wiener Louis Obersteiner und der Tiroler Stephan Embacher ein Battle um den letzten Sieg und den Schanzenrekord am Kanzlersgrund. Das Duell entscheidet der Stadtadler um einen halben Meter für sich und durfte sich damit als Schanzenrekordhalter in Thüringen verewigen.
Auch bei den jungen Damen ist eine Wienerin weit vorne und sogar beste Österreicherin im internationalen Skisprung-Nachwuchs: Meghann Wadsak, die 15-jährige Stadtadlerin aus der Inneren Stadt, beendet ihre allererste Alpencup-Saison mit Gesamt-Platz 7, obwohl sie zwei der 16 Saisonspringen verletzungsbedingt versäumt hat.
Stadtadlerin wiederholt Austria Cup-Gesamtsieg
Ein besonderes Kunststück gelang aber auch einem anderen Wiener Skisprung-Talent, das für den Alpencup noch zu jung ist: Vor einem Jahr haben die Stadtadler mit Sara Pokorny über den ersten Austria Cup-Gesamtsieg einer Wienerin in der Geschichte gejubelt, jetzt hat sie diesen Triumph sogar noch einmal wiederholt.
Die Meidlingerin ist damit auch diese Saison ganz offiziell Österreichs beste Skispringerin ihres Alters. Einen Tag vor ihrem 15. Geburtstag fixiert sie bei einem Doppelbewerb in der Erzbergarena im steierischen Eisenerz ihren Triumph in der höchsten nationalen Wettkampfserie für den österreichischen Skisprung-Nachwuchs.
„Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen als es fix war. Natürlich wusste ich schon vorher mit 140 Punkten Vorsprung, dass beim Finale nicht mehr allzu viel passieren kann. Aber man weiß ja nie. Viel besser hätte der Saisonabschluss nicht sein können“, meint Sara Pokorny zu ihrem zweiten Austria Cup-Gesamtsieg.
Auf der Suche nach der "Kinderschanze"
Die 14-Jährige sprang im ersten Eisenerz-Bewerb 63,0 und 65,0 Meter und im zweiten noch 62,5 Meter. Damit war ihr der zweite Gesamtsieg in Folge im Austria Cup der Schülerinnen nicht mehr zu nehmen. Von acht Bewerben in dieser Saison gewann Sara fünf, in den verbliebenen drei war sie jeweils Zweite.
„Das sind schon sehr außergewöhnliche Erfolge für Sara und Louis, die wieder klar zeigen: Es geht auch als Wienerin oder Wiener, im Skispringen ganz vorne dabei zu sein“, bilanziert Bernhard Wadsak, der sportliche Leiter der Stadtadler. „Der Erfolg gehört natürlich ganz allein den beiden. Aber wir freuen uns sehr, wenn wir gemeinsam mit den Schigymnasien Stams & Saalfelden auch unseren Beitrag im Skisprung-Nachwuchs leisten können.“
„Mit einer Kinderschanze im ganzjährigen Mattenbetrieb in Wien oder dem direkten Umland könnten wir ein Vielfaches an Nachwuchstalenten am Weg zum ÖSV-Weltcupteam ausbilden, weil unser Training dann nicht mit langen Anreisen auf Wochenenden limitiert wäre“, meint Wadsak. Mit knapp 200 Mitgliedern sind die Stadtadler jedenfalls jetzt schon einer der größten Skisprungclubs Österreichs.
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