Vienna gegen Sport-Club
Zellhofer gegen Weinstabl im "Derby of Love"

Die Vienna ist Meister und kehrt mit dem Aufstieg in die 2. Bundesliga in den Profifußball zurück. Vorher steht in der letzten Runde der aktuellen Meisterschaft (Freitag, 27. Mai 2022, 19.10 Uhr, Hohe Warte) das vorerst letzte "Derby of Love", also ein Duell mit dem Wiener Sport-Club, auf dem Programm. Grund genug, um mit den beiden Trainern ein ausfürliches Gespräch zu führen.

WIEN/DÖBLING/HERNALS. Vienna-Meistermacher Alexander Zellhofer und Sport-Club Trainer Robert Weinstabl (Sport-Club) haben im Studiogespräch bei der BezirksZeitung über Qualität, Tradition und Zukunft parliert. Wir sind ohne großes Aufwärmen ins Gespräch gestartet. Anpfiff und Ball frei!

Ein großer Name geistert durch die Medien. Wird die Vienna Ronivaldo verpflichten?
ALEXANDER ZELLHOFER: Er ist überhaupt kein Thema. Wir haben uns mit dem Spieler vor ungefähr einem halben Jahr beschäftigt.

Wie schaut’s mit Ex-Rapidler Schobersberger aus?
ZELLHOFER: Ich kenne Schobi sehr gut. Wir haben viele Jahre im Nachwuchs miteinander gespielt und uns verbindend eine sehr gute Freundschaft. Aber auch er ist kein Thema. Er hat sicher noch andere Ziele und will es noch mal wissen.

Wie schaut man seitens des Sport-Clubs auf solch namhafte Spieler. Die Vienna hat ja durchaus einige prominente Kicker im Kader?
ROBERT WEINSTABL: Für einen Trainer ist beides spannend. Die namhaften Spieler zu moderieren ist sicher nicht leicht und einfach. Auf der anderen Seite die Basis die wir haben. Also jungen Spielern die Chance zu geben und eine Plattform zu bieten. Beides ist interessant. Alex hat sich in seiner Rolle eingefunden und macht einen tollen Job. Beim Sport-Club versuchen wir wie in den letzten Jahren das Maximum rauszuholen.

Wiener-Sport-Club-Trainer Robert Weinstabl (l.) und Vienna-Kollege Alexander Zellhofer beim Handshake. | Foto: Michael J. Payer
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Alex, es gibt Stimmen, die meinen, du bist aufgrund der vielen Ex-Bundesligakicker in euren Kader der jüngste Bundesliga-Trainer.
ZELLHOFER: Vielleicht ist es nicht ganz unberechtigt. Die Mannschaft ist in sich harmonisch und hat richtig gut funktioniert. Auch der Mix passt. Wir haben auch die jüngste Innenverteidigung der Liga.

Robert, obwohl du zehn Jahre älter bist als Alex, wie ist es als junger Trainer in der Regionalliga an der Linie zu stehen?
WEINSTABL: In den vergangenen Jahren war ich der jüngste Trainer. Mittlerweile hat mich Alex eingeholt und ich kann mich auch in seine Rolle reinversetzen. Als ich seinerzeit bei Sollenau mit 29, 30 Jahren die Möglichkeit bekommen habe, hatte ich auch einige Spieler die älter waren als ich. Es ist spannend und interessant. Aber davon profitiert man und man kann sich weiterentwickeln. In den letzten Jahren sieht man, dass sich in Österreich und im internationalen Fußball vermehrt junge Trainer durchsetzen. Am Ende des Tages, ob jung oder alt, entscheidet die Qualität. Carlo Ancelotti (Anm.: 62, Trainer bei Real Madrid) in der Champions League ist das beste Beispiel. Das Entscheidende ist, dass du dort wo du Trainer bist einen guten Job machst. Und das passt momentan bei uns beiden ganz gut (grinst).

Wenn wir beim Thema Qualität sind. Der Sport-Club hat im Frühjahr aus der Sicht der geholten Punkte nicht mehr so performt wie im Herbst. Fehlt ein Goalgetter wie der im Winter zu Rapid gewechselte Rene Kriwak?
WEINSTABL: Da muss ich etwas ausholen. Wir haben ja nicht nur Kriwak verloren. Es ist nicht immer leicht solche Spieler zu ersetzen. Wir haben auch nicht die Möglichkeiten einen Spieler zu holen der am Punkt funktioniert. Es geht eben darum, Spieler zu verpflichten, die man weiterentwickeln kann. Das ist ein Prozess der nicht immer von heute auf morgen funktioniert. Es ist ein Entwicklungsprozess und die Jungs ziehen hervorragend mit.

Robert Weinstabl (Wiener Sport-Club) (l.) und Alexander Zellhofer (Vienna) beim BezirksZeitung-Studiogespräch | Foto: RMA Wien/mjp
  • Robert Weinstabl (Wiener Sport-Club) (l.) und Alexander Zellhofer (Vienna) beim BezirksZeitung-Studiogespräch
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Qualität ist das Stichwort. Die Vienna ist Meister und steigt in die 2. Bundesliga auf. Wie schauen die Planungen für die nächste Saison aus?
ZELLHOFER: Es ist wichtig, dass man auf alle Szenarien vorbereitet ist. Das weiß die Vienna sehr gut. Wir werden schauen, dass wir einen schlagkräftigen Kader beisammen haben.

Eine andere Qualität der Vienna sind Siege mit einem Tor Unterschied. Ist das etwas was deine Mannschaft auszeichnet?
ZELLHOFER: Es war nicht immer so einfach. Unsere Gegner sind gegen uns fast schon übermotiviert und hauen alles rein. Die Liga hat gezeigt, dass jeder jeden schlagen kann. Es sind richtig gute Mannschaften dabei. Natürlich ist es eine Qualität wenn hinten die Null steht und wir vorne ein Tor machen. Es ist wichtig im Spiel ruhig zu bleiben und auf den einen Moment zu warten um zuzuschlagen.

Wie wird sich die Vienna in der 2. Bundesliga schlagen?

Für den Sport-Club steht noch ein anderes Highlight auf dem Programm. Das Regionalliga Ost Cupfinale gegen Stripfing (Anm.: 31. Mai 2022, 19 Uhr, Sport-Club Platz). Wie wichtig ist so ein Titel?
WEINSTABL: Schon wichtig. Es wäre der erste Titel seit langem wieder. Wenn ich schaue wie es zu dem Finale gekommen ist, Halbfinale gegen die Vienna und davor schwierige Spiele mit Elfmeterschießen, wollen wir uns schon belohnen. Wir freuen uns darauf. Es wäre ein Tophighlight einer schwierigen Saison.

Bei den Derbys steht es in dieser Saison 1:1. In der Meisterschaft hat die Vienna und im Cup der Sport-Club gewonnen. Was bedeutet das „Derby of Love“ für euch?
ZELLHOFER: Für die Fans und uns als Trainer ist es eine riesengroße Sache. Bei solchen Spielen kann man sich für die harte Arbeit belohnen. Heuer war es auch von der Zuschauerkulisse her sensationell. Für solche Spiele ist man Trainer.
WEINSTABL: Das kann ich nur bestätigen. Genau für solche Spiele arbeitet man als Trainer und als Mannschaft. Dementsprechend ist die Vorfreude auch im Interesse der Fans sehr groß.

Robert hat auch schon die Vorfreude auf die neue Saison angesprochen. Bleibt ihr beide fix an der Linie eurer Mannschaften?
WEINSTABL: Ja.
ZELLHOFER:
Davon gehen wir aus. Natürlich freuen wie uns auf die neue Saison.

Faire Sportsmänner: Wiener-Sport-Club-Trainer Robert Weinstabl (l.) und Vienna-Übungsleiter Alexander Zellhofer freuen sich aufs Derby. | Foto: Michael J. Payer
  • Faire Sportsmänner: Wiener-Sport-Club-Trainer Robert Weinstabl (l.) und Vienna-Übungsleiter Alexander Zellhofer freuen sich aufs Derby.
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Die Vienna und der Sport-Club sind beides Traditionsmannschaften. Da geht in Wien und in Österreich nicht viel drüber. Was bedeutet es für euch persönlich bei solchen Vereinen zu arbeiten?
WEINSTABL: Man spürt das. Es ist schön in ganz Österreich bekannt zu sein. Ich merke es auch jetzt wieder, wenn ich mit neuen Spielern spreche. Es rufen Spielervermittler und teilweise auch Spieler selbst an. Der Name Sport-Club, die Marke und der Sport-Club Platz haben einen extrem hohen Stellenwert. Für einen Trainer ist es schon so, dass man einen gewissen Erfolg braucht. Gerade bei uns hat man in den vergangenen Jahren immer danach gelechzt. Wir haben es geschafft die Mannschaft im oberen Drittel zu festigen. Gerade in jungen Jahren bei solchen Vereinen zu arbeiten sind Erfahrungswerte die uns keiner mehr nimmt.
ZELLHOFER: Es ist eine ganz besondere Situation. Ich bin zum Verein gekommen als die Vienna in der zweiten Landesliga gespielt hat. Ich habe vom Nachwuchs weg viele Stationen durchlaufen bevor ich Trainer der Kampfmannschaft geworden bin. Man merkt in jeder Situation, dass die Vienna zieht. Es ist der älteste Fußballverein Österreichs. Es ist eine Aufgabe, die mich mit Stolz erfüllt.

Wann folgt der Sport-Club der Vienna in den Profifußball nach?
WEINSTABL: Wenn die Grundvoraussetzungen passen. In erster Linie das Stadion. Das wird entscheidend und essentiell sein. Vom Sportlichen her hätten wir die letzten Jahre schon bewiesen, dass wir vorne andocken könnten. Ich hoffe, dass es in den nächsten ein, zwei Jahren so sein soll. Aber es ist natürlich nicht leicht in der Regionalliga Meister zu werden.

Im BezirksZeitung-Studio: Robert Weinstabl (Wiener Sport-Club) (l.) und Alexander Zellhofer (Vienna)  | Foto: RMA Wien/mjp
  • Im BezirksZeitung-Studio: Robert Weinstabl (Wiener Sport-Club) (l.) und Alexander Zellhofer (Vienna)
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Gibt es einen Spieler vom Sport-Club den die Vienna gern in ihren Reihen hätte?

WEINSTABL: Das würd ich jetzt auch gern wissen (beide lachen).
ZELLHOFER: Der Sport-Club hat sehr interessante Spieler. Rene Kriwak hat sich ja auch über den Sport-Club für höhere Aufgaben empfohlen. Das ist etwas was Robert auszeichnet und den Sport-Club auszeichnet, Spielern die Chance zu geben sich zu entwickeln und den nächsten Schritt zu machen.

Welchen Kicker könntest du dir beim WSC vorstellen, Robert?
WEINSTABL: Natürlich gäbe einige interessante Spieler. Aber ich löse das jetzt diplomatisch und sage: Ich bin mit meiner Mannschaft sehr zufrieden.

Robert, kannst du Alex einen Tipp für die 2. Liga geben? Du warst ja mit Amstetten schon mal dort.

WEINSTABL: Alex braucht keine Tipps von mir. Er ist in einem sehr guten Vereinsumfeld wo man ganz genau weiß wie man den Profifußball einschätzen muss. Er hat sehr erfahrene Leute um sich und hat sich selbst hervorragend weiterentwickelt. Ich weiß, dass man sich in der 2. Liga auf die Vienna freut.

Wie geht das "Derby of Love" am Freitag aus?
WEINSTABL: 2:1 für den Sport-Club
ZELLHOFER: 2:0 für die Vienna.

ZUR SACHE "Derby of Love":
First Vienna FC 1894 - Wiener Sport-Club
Freitag, 27. Mai 2022, 19.10 Uhr
Naturarena Hohe Warte
Karten gibt es hier!

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