Recycling
Der große Wert des Abfalls

Marion Huber-Humer leitet das Institut für Abfallwirtschaft.  | Foto: privat

Zu viel Abfall landet weltweit immer noch auf Deponien. Marion Huber-Humer arbeitet an Alternativen.

WÄHRING. Das Thema Abfall wirkt auf den ersten Blick vermutlich etwas unattraktiv. Spricht man aber mit Marion Huber-Humer, Leiterin des Instituts für Abfallwirtschaft an der Universität für Bodenkultur (BOKU) zeigt sich schnell, wie divers und relevant ihr Fach ist. Vor allem aber ist es stets aktuell. "So wie sich die Gesellschaft und ihre Produkte verändern, ändert sich auch die Abfallwirtschaft", sagt Huber-Humer. Herausforderungen hören deshalb nie auf, wie man am Beispiel von Bildröhrenfernsehern sieht: "Kaum hatte man ein Recycling-Konzept dafür entwickelt, sind auch schon Flachbildschirme auf den Markt gekommen und man musste wieder alles ändern."

Ziel sei es deswegen, nicht erst beim letzten Schritt – der Entsorgung – sondern schon beim Produktdesign zu beginnen und so den Abfall besser in einen Kreislauf einzubringen.

Top in Recycling

Österreich sei hier schon auf einem hohen Niveau. Nur wenige Dinge landen auf dem Endbahnhof, der Deponie. In vielen Ländern sehe die Situation aber noch anders aus: "Wir arbeiten viel mit Wissens-transfer. Es bringt nichts, hier entwickelte Technologie, einfach dort zu implementieren." Lösungen müssen angepasst an die wirtschaftliche Situation der Menschen, verfügbare Mittel und kulturelle Aspekte sein. Das Problem an Deponien sind auch die starken Emissionen, allem voran Methan, und schädliche Stoffe, die in Boden und Grundwasser gelangen können – ein Thema, das Huber-Humer schon in ihrer Doktorarbeit behandelte. Internationales Ziel ist es deshalb, Deponien weltweit zu reduzieren oder in kontrollierte Anlagen zu verwandeln. Das sei eine große Herausforderung, allein deshalb, weil viele Menschen auch direkt davon leben und etwa in den Müllbergen selbst noch nach verwertbaren Dingen suchen.

Jeder muss mitmachen

Das Um und Auf ist die richtige Kommunikation: "Gerade in unserem praxisnahen Forschungsbereich sind wir auf die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung angewiesen. Sie ist es, die täglich die Entscheidung trifft, ob sie Abfall in die Restmülltonne oder den Recyclingbehälter schmeißt." Erfreulich ist aber, dass viele Dinge so auch beeinflusst werden können: Bis 2030 muss das Circular Economy Package der EU umgesetzt werden.

Verwertungsquoten für Kunststoffverpackungen sollen dabei auf 55 Prozent gesteigert, Lebensmittelabfälle halbiert werden. "Wir überlegen uns, wie man das erreichen und methodisch begleiten kann. Ich bin irgendwann draufgekommen, dass wenn man sich alltäglichen, banalen Dingen wie dem Abfall widmet, man hinsichtlich Umweltschutz an großen Schrauben drehen kann", ist Marion Huber-Humer überzeugt.

Autorin: Katharina Kropshofer

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