AMS-Daten
Großteil der Geflüchteten aus der Ukraine in Wien ohne Job

- Arbeitssuchende gibt es auf den ersten Blick aus der Ukraine nur wenige. Jedoch sei der Löwenanteil gar nicht gemeldet, wie die Zahlen zeigen. (Symbolbild)
- Foto: AMS, Fotostudio B&G
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Wie Zahlen des AMS Wien zeigen, sind derzeit 7.117 Menschen aus der Ukraine in Beschäftigung. Der Löwenanteil ist jedoch weder beim AMS gemeldet noch in einem Job. Man vermutet die Grundversorgung als Hintergrund.
WIEN. Knapp drei Jahre schon befindet sich die Ukraine in Kriegszustand. Tausende sind nach Westeuropa geflohen, besonders die Metropole Wien wurde zum Ziel der Fluchtbewegung. Laut Auskunft des Fonds Soziales Wien (FSW) befinden sich derzeit rund 30.000 Ukrainerinnen und Ukrainer in deren Melderegister, davon 15.200 in der Grundversorgung.
Doch die meisten von diesen oft gut qualifizierten Menschen dürften wohl ohne Arbeit in Österreich leben. Das geht zumindest hervor, wenn man die Zahlen vom AMS Wien mit den genannten der Grundversorgung vergleicht.

- Nur ein kleiner Teil der Menschen aus der Ukraine ist beim AMS gemeldet oder beschäftigt.
- Foto: AMS, Fotostudio B&G
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Konkret bedeutet dies: Auf Nachfrage von MeinBezirk.at teilt das AMS Wien mit, dass gerade 7.117 Ukrainerinnen und Ukrainer in Wien beschäftigt sind. Nur 1.469 Ukrainerinnen und Ukrainer sind als arbeitssuchend beim AMS gemeldet. Die meisten der 23.000 Menschen haben daher keine Meldung abgegeben.
Angst, Grundversorgung zu verlieren
Immerhin: vor einem Jahr waren ca. 5.300 Ukrainerinnen und Ukrainer noch in Wien beschäftigt, ergibt also ein Plus von rund 2.117 Beschäftigten. Die Zahl der als arbeitssuchend Gemeldeten sei konstant geblieben. Warum sich so viele nicht melden, interpretiert das AMS so: "Es ist für viele Ukrainerinnen und Ukrainer sehr unklar, wie viel sie dazuverdienen können, ohne ihren Status in der Grundversorgung zu verlieren - damit würden sie sehr viel verlieren, bis hin zum Quartier." Aus diesem Grund kommen viele derzeit nicht zum AMS, teilt Sprecher Sebastian Paulick mit.

- Viele hätten Angst, keinen Anspruch mehr auf die Grundversorgung zu haben.
- Foto: Tobias Steinmaurer / picturedesk.com
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Aber auch die Perspektive in österreichischen Jobs sind ein Thema: "Dazu kommt, dass viele zwar gute Ausbildungen haben, dass die Anerkennung dieser Ausbildungen im österreichischen Bildungssystem aber oft aufwendig ist. Ohne den Nachweis des Abschlusses finden sich in der Regel aber nur Jobs deutlich unter dem Bildungsniveau, sodass sich viele lieber darauf konzentrieren, fehlende Prüfungen nachzuholen oder andere nötige Schritte zu setzen, um gemäß ihrer Qualifikation beschäftigt werden zu können."
AMS setzt Hebel an
Beim AMS versucht man jedenfalls, diesen Menschen ebenso eine Jobperspektive zu geben, versichert Paulick: "Wir setzen mehrere Hebel an: Zum einen sind Deutschkenntnisse in den meisten Jobs Voraussetzung. Des Weiteren unterstützen wir bei der Anerkennung von in der Ukraine erworbenen Abschlüssen."

- Es fehle auch an Perspektiven, da die in der Ukraine erlangte Jobqualifikation in Österreich oft nicht ausreicht.
- Foto: Pawel Szymczuk/Pixabay
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Man biete laut dem Sprecher außerdem Ausbildungen in besonders nachgefragten Bereichen an. "Und nicht zuletzt vermitteln wir in Jobs, wo immer das auch ohne vorgelagerte Maßnahmen gut möglich ist!"
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