FSW-Finanzführerschein
Hilfe für Wiens Jugendliche vor der Schuldenfalle

- FSW Geschäftsführerin Anita Bauer, Sozialstadtrat Peter Hacker, Leiterin Konsument:innenpolitik AK Wien Gabriele Zgubic, Leiterin Finanzbildung in der FSW Schuldenberatung Gudrun Steinmann und Bildungsdirektor Heinrich Himmer bei der fünften Zertifikatsverleihung des Finanzführerscheins.
- Foto: FSW
- hochgeladen von Barbara Schuster
Um Jugendlichen grundlegende Finanzkompetenzen zu vermitteln, gibt es seit 2020 den Finanzführerschein des Fonds Soziales Wien. 6.800 junge Wienerinnen und Wiener haben den Kurs bereits absolviert und halten jetzt ihr Zertifikat in Händen.
WIEN. Was sind Kontoführungsgebühren, welche Finanzierungsformen gibt es und warum kann das Prinzip "Kaufe jetzt, zahle später" schnell problematisch werden? Hand auf Herz: Wer hat sich als junger Erwachsener nach dem Schulabschluss gut vorbereitet auf das alltägliche Leben gefühlt? Gerade Finanzbildung ist ein Thema, das jeden Menschen beschäftigt, in der Schule aber nicht im Lehrplan steht. Und das hat Folgen: Bereits jede fünfte Person, die zur Schuldnerberatung des Fonds Soziales Wien (FSW) kommt, ist unter 30 Jahre alt.
Um Jugendlichen praxisnahes Wissen rund um das Thema Geld zu vermitteln, gibt es den FSW-Finanzführerschein. Dieser wird seit 2020 von der FSW Schuldenberatung in Zusammenarbeit mit der Wiener Bildungsdirektion und unterstützt von der Arbeiterkammer Wien angeboten. Der Finanzführerschein richtet sich an Jugendliche in Polytechnischen Schulen und Berufsschulen, die nach Absolvierung ein Zertifikat erhalten. Seit dem Projektstart haben bereits 6.800 Schülerinnen und Schüler den FSW-Finanzführerschein gemacht.
Druck durch soziale Medien steigt
In insgesamt fünf Modulen erwerben die Jugendlichen Finanzkompetenzen. Die Themen reichen dabei von Kostenfallen über Kaufverhalten und Werbestrategien bis hin zu Finanzierungsformen und Schulden. Auch der Druck auf die Jugendlichen, etwa durch soziale Medien, wird thematisiert. "Immer mehr werden junge Menschen werden durch Trends im Onlinebereich zum Konsum verleitet. Darum steht bei den Workshops auch immer im Fokus, wie die Jugendlichen reflektierte Konsumentscheidungen treffen können, ohne Gefahr zu laufen, sich zu überschulden", erklärt Gudrun Steinmann, Leiterin der Finanzbildung in der FSW-Schuldenberatung.
Drei Module werden von den Mitarbeitenden der Schuldnerberatung vermittelt, zwei Module werden im Unterricht via E-Learning erarbeitet. Initiiert wurde das Projekt von der Schuldnerbaratung Oberösterreich, mittlerweile wird der Finanzführerschein in insgesamt fünf Bundesländern umgesetzt.
"Vorbereitung auf das Leben"
In Wien haben Jugendliche aus mittlerweile 60 Schulen den Finanzführerschein erfolgreich absolviert. Zum fünften Mal wurde jetzt an rund 200 Schülerinnen und Schüler das Zertifikat in den Räumen des Bildungszentrums der Arbeiterkammer Wien verliehen. Unter den Gratulanten waren auch Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ), Bildungsdirektor Heinrich Himmer und FSW-Geschäftsführerin Anita Bauer sowie Gabriele Zgubic von der Arbeiterkammer Wien.

- Foto: Barbara Schuster/RMW
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Mit dem Finanzführerschein sollen die jungen Erwachsenen "auf das Leben vorbereitet werden", so Stadtrat Hacker. "Wenn die Jugendlichen das lernen, dann ist es ein Schritt in mehr Freiheit". Bildungsdirektor Himmer unterstrich, dass man nicht warten wolle, bis Finanzbildung irgendwann Teil des Lehrplans wird – was Sache des Bundesministeriums ist - sondern schon jetzt den jungen Menschen mitgeben will, was sie später im Leben brauchen werden.
"Wir sind immer da, wenn die Schulden schon passiert sind", sagt FSW-Chefin Bauer. Noch besser sei es aber, wenn man frühzeitig lernt, mit Geld umzugehen und die Schuldnerberatung gar nicht erst benötigt.
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