Drehscheibe Wien
KV-Verhandlungen bei der AUA gehen am Dienstag weiter
Auch die 18. KV-Verhandlungsrunde bei der Austrian Airlines (AUA) verlief ohne Ergebnis. Dem Vernehmen nach sollen die Positionen zwischen Unternehmensführung und Bordpersonal nach wie vor weit auseinander liegen. Laut der Gewerkschaft vida sollen die Gespräche am Dienstagvormittag weitergehen.
WIEN/SCHWECHAT. Erneut Patt-Situation bei der Austrian Airlines (AUA) zwischen Unternehmensführung und dem Bordpersonal. Auch bei der 18. Kollektivverhandlungsrunde am Montag, 8. April, soll es dem Vernehmen nach zu keinem Ergebnis gekommen sein. Laut der Gewerkschaft vida sollen die Gespräche am Dienstag, 9. April, am Vormittag weitergehen. Über den Stand der Verhandlungen sei indessen Stillschweigen vereinbart worden, hieß es von beiden Seiten zur APA.
Bisher liegen die Positionen der Verhandler noch weit auseinander. Der AUA-Bordbetriebsrat und die Gewerkschaft fordern eine Angleichung der AUA-Gehälter an jene der deutschen Muttergesellschaft Lufthansa, was eine Anhebung um bis zu 40 Prozent bedeuten würde.
Fronten verhärtet
Die Airline dagegen bietet über zwei Jahre bis zu 18 Prozent mehr für Piloten und Flugbegleiter und plus 28 Prozent für Co-Piloten. Bei einer stärkeren Erhöhung der Gehälter wären die meisten AUA-Strecken unprofitabel, argumentiert man bei der AUA Unternehmensführung. Vida-Chef Roman Hebenstreit wirft der AUA-Führung vor, es mit ihrem Angebot nicht ernst zu meinen. In den genannten Zahlen seien zum Beispiel auch Prämienbestandteile enthalten, die nie erreicht würden. Für die Flugausfälle sei das Management mit seiner unnachgiebigen Haltung verantwortlich.
Mit Streiks und Betriebsversammlungen hatten die Gewerkschaft vida und der Bord-Betriebsrat zuletzt den Druck erhöht. Die bisherigen Flugausfälle bei der AUA sorgten laut eigenen Angaben für einen finanziellen Schaden von 24 Millionen Euro, 15 Millionen soll allein der Streik zu Ostern dem Unternehmen gekostet haben, bei der mehr als 400 Flüge gestrichen wurden.
Im Vorfeld der 18. KV-Verhandlungsrunde hatte sich die Wirtschaftskammer zu Wort gemeldet und auf eine rasche Lösung gepocht, andernfalls würde man "die Wertschöpfung und tausende Arbeitsplätze aufs Spiel" setzen. AUA-Chefin Annette Mann sagte vor einigen Tagen, dass man die AUA "neu denken" müsse, je nach Ergebnis der Verhandlungsrunden. Auf die Frage, was das genau bedeuten würde, führte Mann aus: "Je höher der Abschluss, desto mehr unprofitable Strecken". Letztlich könnte es so weit kommen, dass der Lufthansa-Konzern das Hub Wien mit günstigeren Airlines befliegen werden müsse.
Weitere Themen:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.