bz-Interview
Ludwig über Wien und die Wissenschaft
Von Hietzing bis Donaustadt und von Floridsdorf bis Favoriten: Überall wird geforscht, gelehrt und gearbeitet.
WIEN. Warum Labore und Bibliotheken für die ganze Stadt so relevant sind, erklärt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) im Gespräch mit der Wiener Bezirkszeitung.
Warum ist Wissenschaft so wichtig für Wien?
MICHAEL LUDWIG: Städte sind wissenschaftliche und wirtschaftliche Kraftzentren. Wien kann sich in dieser Beziehung absolut sehen lassen: Rund 220.000 Menschen studieren, lehren, forschen und arbeiten an einer der 20 Wiener Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten. Das sind 12,5 Prozent der Gesamtbevölkerung und damit mehr Menschen, als in Linz oder in Favoriten wohnen. Die Sonderausgabe der Bezirkszeitung beweist, dass in allen Bezirken Wissenschaft und Forschung betrieben werden.
Wie gut ist die Wissenschaft in Wien?
Hervorragend. Es gibt seit zehn Jahren so etwas wie den Goldstandard in der Bewertung von Wissenschaft, die Preise des Europäischen Forschungsrats, auf Englisch ERC: Laut aktueller Statistik gingen bislang 195 dieser ERC-Grants (von insgesamt 232 für Österreich) an WissenschafterInnen im Großraum Wien. Mit dem Wiener Wissenschafts- und Technologieförderungsfonds (WWTF) haben wir das Instrument, mit dem wir Forschung fördern und international anerkannte Wissenschafterinnen und Wissenschafter nach Wien bringen können.
Was bringt das den Menschen?
Die Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im Bereich Forschung und Entwicklung ist in Wien in den vergangenen 15 Jahren um mehr als 50 Prozent gestiegen. Beim Anteil der F&E-Beschäftigten liegen wir damit europaweit auf Platz drei. Die Zahl der forschenden Unternehmen hat sich mehr als verdoppelt. Das zeigt, welche Bedeutung das Thema Forschung und Entwicklung in Wien hat.
Welche Funktion hat da der Wissenschaftsball?
Bälle sind in Wien ein ganz wichtiger und traditioneller Ausdruck gesellschaftlicher Wertschätzung. Der Wissenschaftsball rückt die Spitzenleistungen der ForscherInnen und ihre Bedeutung für die Allgemeinheit ins Rampenlicht. Ich bin sehr froh, dass sich der Ball am letzten Samstag im Jänner bereits nach kurzer Zeit als Tradition etabliert hat, die medial weltweit wahrgenommen wird, und so den Ruf der Stadt Wien als Wissenschaftsmetropole stärkt. Und ich freue mich schon auf den ersten Walzer!
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