Millionenschulden

Nächste große Insolvenz von Wiener Immo-Firma

Erneut gibt es negative Nachrichten vom heimischen Immobiliensektor. Laut mehrerer Gläubigerschutzverbänden wurde über die Gebrüder Riha VermögensverwaltungsgmbH ein Konkursverfahren eröffnet. 24,7 Millionen Euro an Passiva sollen sich angestaut haben. Bis dato verwaltete man vor allem Zinshäuser. 

WIEN. Eine Hiobsbotschaft aus der Welt der Immobilien jagt die nächste in Wien. Schon länger befindet sich die Branche in turbulentem Fahrwasser. Nach und nach kommen nicht nur die kleineren Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten, sondern auch die vermeintlich "großen".

Wie die drei Gläubigerschutzverbände KSV1870, Creditreform und AKV am Mittwoch übereinstimmend berichten, wurde jetzt auch über die Gebrüder Riha VermögensverwaltungsgmbH ein Konkursverfahren am Handelsgericht eröffnet. 24,7 Millionen Euro an Verbindlichkeiten sollen sich summiert haben, 25 bis 30 Gläubiger seien vom Konkurs betroffen.

Krise greift um sich

Laut Creditreform wurde die GmbH 2013 gegründet. Man ist seitdem als Entwicklerin, Verwalterin sowie Verkäuferin von Immobilien tätig. Das Portfolio umfasse derzeit zehn Zinshäuser, ein Einfamilienhaus, ein Grundstück sowie "zahlreiche Wohnungspakete (mehrere Wohnungen in einem Zinshaus". Hinzu würden noch einzelne Wohnungen kommen. Allesamt befinden sich in Wien bzw. Wien-Umgebung.

Verantwortlich für die Insolvenz würden der kriselnde Immobilienmarkt, stark gestiegene Betriebs- und Finanzierungskosten sowie das Scheitern von Restrukturierungsbemühungen sein. Wie der KSV1870 laut eigenen Aussagen ebenso erfahren habe, "ist die Insolvenzursache in der derzeitigen Krise am Immobilienmarkt zu erblicken. Aufgrund zahlreicher Insolvenzen von großen und mittleren Immobiliengruppe bestehe derzeit ein Überangebot an Immobilien. Dies führte zu einer massiven Entwertung der einzelnen Objekte."

Schließung, weitere Konkurse

Betroffene Gläubiger können bis spätestens 2. Juli Forderungen anmelden. Die erste Prüfungs- und Berichtstagsatzung soll dann am 16. Juli stattfinden. Bis dahin sei der Weg vorgegeben, so Alexander Grefeneder vom KSV 1870: "Der bestellte Insolvenzverwalter wird nunmehr prüfen, ob eine Fortführung des Unternehmens im Interesse der Gläubiger liegt oder gegebenenfalls die Schließung des Unternehmens beantragen."

Der AKV wiederum berichtet, dass das Unternehmen selbst keine Fortführung samt Sanierung anstrebt. Es soll demnach zu einer Liquidation kommen, welche die gesamte Unternehmensgruppe betrifft. Denn wie in der Immobilienbranche nicht unüblich, sind zahlreiche Tochterfirmen der Gebrüder Riha unterstellt. Die Gebrüder Riha sei etwa zu 100 Prozent die Muttergesellschaft GR Real GmbH. Insgesamt sollen sich so im Eigentum 66 Liegenschaften in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich befinden, rechnet man vor.

"Es wurde bereits im Antrag der Gebrüder Riha VermögensverwaltungsgmbH bekannt gegeben, dass ebenfalls Konkursverfahren über 14 weitere Gesellschaften ein Konkursverfahren beantragt wurden", erklärt man dazu. Es sei damit zu rechnen, dass damit auch Verfahren für folgende Teile der Gruppe eröffnet werden:

• GR Real GmbH
• GRI Gebrüder Riha Immobilien GmbH
• GR LNZ Immobilien GmbH
• Riha&Riha Real GmbH
• GR LNZ Obere Donaulände 11–13 GmbH
• GR Mitterberggasse 25 GmbH
• GR Stuwerstraße 22 GmbH in Liqu.
• GR Stuwerstraße 22 GmbH & Co KG in Liqu.
• GR Salierigasse 16 GmbH in Liqu.
• GR Wohntraum one GmbH
• GR Wohntraum one GmbH & Co KG
• GR Unique Arts GmbH
• GR LuxLiving GmbH
• GR LuxLiving GmbH & Co KG

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