Geringere Nachfrage
Preise für Neubauwohnungen in Wien leicht gesunken
![In Wien wird gebaut, und zwar ordentlich. Jedoch geht die Neubautätigkeit laut Wirtschaftskammer in Österreich um 10 Prozent heuer zurück. | Foto: Johannes Reiterits](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/22/8/39910568_L.jpg?1716390325)
- In Wien wird gebaut, und zwar ordentlich. Jedoch geht die Neubautätigkeit laut Wirtschaftskammer in Österreich um 10 Prozent heuer zurück.
- Foto: Johannes Reiterits
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Angesichts der bis zuletzt hoch gestiegenen Preise wirkt diese Information der Wirtschaftskammer Österreich fast wie ein Wunder. Die Preise für Neubauwohnungen sind in Wien gesunken. Die Sache hat jedoch einen Haken.
WIEN. Die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) fasst seit mittlerweile zwei Jahren in ihrem Neubaubericht die Situation am Immobilienmarkt zusammen. "Die Zahlen, die von den Experten von 'Exploreal' erhoben und analysiert werden, sind eine wichtige Datengrundlage", erklärt WKÖ-Immobilienwirtschaft-Fachverbandsobmann Gerald Gollenz.
Nicht nur zum Jahresabschluss blickt man auf die Bautätigkeit, die Nachfrage und das bestehende Angebot. Auch nach abgelaufenen Quartalen gibt man ein Update zum aktuellen Geschehen.
![Wer die Schlüssel zu den eigenen vier Wänden in der Hand halten möchte, der greift oft zu Neubauwohnungen. Heuer wird jedoch weniger errichtet, als in den Jahren davor. | Foto: Maria Ziegler/Unsplash](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/22/8/39910778_L.jpg?1716390348)
- Wer die Schlüssel zu den eigenen vier Wänden in der Hand halten möchte, der greift oft zu Neubauwohnungen. Heuer wird jedoch weniger errichtet, als in den Jahren davor.
- Foto: Maria Ziegler/Unsplash
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So geschehen erst am Mittwoch, wo man auf das abgelaufene erste Quartal zurückblickt. Und diese schauen aus der Perspektive der Wirtschaft nicht gut aus: "Aus dem Quartalsupdate zum 1. österreichischen Neubaubericht geht hervor, dass die von uns für 2025 befürchtete und prognostizierte Entwicklung einer sinkenden Neubauleistung leider schon heuer eintritt: Sie nimmt bereits 2024 um 10 Prozent ab", erläutert Gollenz die bundesweiten Zahlen. Auch in der Bauboom-Hauptstadt Wien merkt man den Rückgang des Geschäftes.
Damit ändern sich die Preise für die Immobilien, auch in der Bundeshauptstadt. Dies geschehe marktgerecht, da in den letzten Jahren ein regelrechter Bauboom stattfand, erklärt Michael Pisecky, Obmann der Immobilientreuhänder in der Wirtschaftskammer Wien (WKW): "Ich führe die aktuellen leichten Preissenkungen vor allem auf die gesunkene Nachfrage und das bis jetzt hohe Angebot zurück."
Nachfrage kehrt zurück
Wer jetzt das eine oder andere Schnäppchen in guter Lage erwartet, der wird von Pisecky jedoch enttäuscht: "Aufgrund des bisherigen Überschusses an neu errichteten Wohnungen in Wien sinken die Preise minimal, allerdings in unattraktiveren Peripherie-Lagen und nicht wirklich spürbar."
Außerdem ist auch dieses Überangebot mit sinkender Bautätigkeit enden wollend, während der Kaufwunsch nach Neubau-Immobilien bald schon wieder nach oben gehen sollte: "Die in der Vergangenheit schwächere Nachfrage nach Immobilieneigentum nimmt aktuell durch Lohnerhöhungen sowie die Kaufnebengebührenbefreiungen beim Immobilienkauf wieder Fahrt auf", beurteilt Pisecky die aktuelle Lage.
![In den letzten Jahren wurden sehr viele neue Projekte realisiert, derzeit besteht noch ein Überangebot in Wien. (Symbolbild) | Foto: Pixabay/joffi](https://media04.meinbezirk.at/article/2024/05/22/0/39910520_L.jpg?1716390342)
- In den letzten Jahren wurden sehr viele neue Projekte realisiert, derzeit besteht noch ein Überangebot in Wien. (Symbolbild)
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So geschehe es bereits in Vorarlberg, Kärnten, Salzburg und Oberösterreich, wo die Preise schon wieder im Steigen begriffen sind. Recht viel günstiger wird es also in Wien wohl auch nicht, eher ist mit einer Stabilisierung zu rechnen: "Viele wollen ihre Käufe immer noch aufschieben und glauben, die Preise werden sinken. Das ist ein Irrglaube. Käuferinnen und Käufer dürfen sich keinen Preissturz erwarten", erklärt Johannes Wild von der Wirtschaftskammer Niederösterreich.
"Wir rechnen damit, dass dieses Jahr 18.942 freifinanzierte Eigentumswohnungen, 6.451 freifinanzierte Mietwohnungen und 11.505 geförderte Mietwohnungen fertiggestellt werden", so WKÖ-Immobilienexperte Gollenz zu den österreichweiten Aussichten.
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