1,6 Millionen Geräte
Smart Meter-Tausch in Wien geht 2024 ins Finale
Millionen alten Stromzählern ging es in Wien bereits an den Kragen. Heuer tauschen die Wiener Netze das letzte Mal großflächig ihre alten Metallkästen gegen "Smart Meter". 400.000 Haushalte bekommen noch Post, dann gibt es gesamt rund 1,6 Millionen moderne Ablesegeräte in Wien.
WIEN. Der Name soll laut den Wiener Netzen schon darauf schließen lassen, was sie alles können. Die Rede ist von den Smart Metern. In den vergangenen Jahren wurden bereits Millionen alte Ferraris-Zähler in den Wiener Haushalten durch die neuen Varianten getauscht. Allein im Jahr 2023 wurden 500.000 Drehstromzähler auf das neue System getauscht. Damit gibt es derzeit rund 1,2 Millionen Smart Meter im Stadtgebiet.
2024 sind die Monteurinnen und Monteure nochmal ordentlich unterwegs. Denn laut gesetzlicher Vorgabe müssen 95 Prozent der alten Zähler bis Ende des Jahres auf das neue System umgewechselt werden. Das bedeutet, dass bis Dezember rund 400.000 Tauschvorgänge abgeschlossen werden müssen.
Ist dies geschehen, laufen 1,6 Millionen smarte Zählkästen in Wiens Haushalten und Betrieben. Dann ist der Prozess im Großteil Wiens - bis auf einige wenige Ausnahmen - abgeschlossen.
Info kommt per Post
"Derzeit tauschen die Wiener Netze in den Bezirken Brigittenau und Landstraße. Vereinzelt werden noch Zähler in den Bezirken Wieden, Margareten, Penzing und Döbling montiert", erklärt die Konzernsprecherin Nicole Kassar gegenüber MeinBezirk.at. Die betroffenen Haushalte erhalten vier Wochen vor der Montage einen ersten Brief mit allen relevanten Informationen, versichert sie.
Nicht immer muss man zum Tausch selbst anwesend sein. Es kommt eben darauf an, wo der Stromzähler montiert ist: "In vielen Neubauten sind die Stromzähler in einem Zählerraum oder am Gang. Hier müssen die Kundinnen und Kunden nicht zu Hause sein und im Infobrief werden zwei Kalenderwochen angegeben. Ist der Stromzähler in der Wohnung montiert, dann müssen die Kundinnen und Kunden zu Hause sein. Hier bekommen unsere Kundinnen und Kunden ein Zeitfenster von zwei Stunden", so Kassar. Alle Informationen dazu seien in den beiden Infoschreiben vier und drei Wochen vor der Montage ersichtlich.
Private können selbst messen
Und warum werden die alten, bewährten Ferraris-Zähler überhaupt ersetzt? Der Smart Meter bringt schon allein für die Kundinnen und Kunden zahlreiche Vorteile, versichert Kassar: "Der Smart Meter sendet die Zählerdaten automatisch an die Wiener Netze. Damit entfällt der bisher notwendige Ablesetermin, bzw. ein Selbstablesen der Daten ist nicht notwendig." Auch die Ein- bzw. Abschaltung von Strom, zum Beispiel beim Einzug in eine neue Wohnung, erfolge rasch und zeitsparend.
Zusätzlich kann man sich selbst schnell und unkompliziert kontrollieren: "Der Smart Meter ermittelt den tatsächlichen Verbrauch zeitnah. Im Smart Meter-Webportal haben unsere Kundinnen und Kunden Zugriff auf Ihre Zählerdaten, können den Energieverbrauch bereits am Folgetag überprüfen und einen ungewöhnlich hohen Verbrauch rasch erkennen", ist die Unternehmenssprecherin überzeugt. Ist eine Photovoltaikanlage ans Hausnetz angeschlossen, so differenziert die Anzeige zwischen gewonnen Sonnenstrom und Zugriffen aus dem städtischen Netz. Das Portal findet man online unter wienernetze.at/smartmeter
Und natürlich soll das Ganze auch den Netzanbietern selbst etwas bringen. Durch den ständigen Zugriff auf Live-Daten zur Entnahme aus dem Netz können leichter Stromspitzen erkannt und so gemanagt werden. Außerdem könne man so besser Preise für die Endverbrauchenden berechnen: "Smart Meter liefern Stromverbrauchsdaten als Basis für intelligente Anwendungen und Services. Damit können Energieanbieter gezielt auf die Kundenbedürfnisse eingehen, variable und flexible Tarife anbieten und Smart-Home-Anwendungen optimieren", erklärt Kassar von den Wiener Netzen.
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