Essenslieferanten
Wiener Fahrradkuriere streiken vor Lieferando-Zentrale

Am Donnerstag kamen die Fahrradkuriere vor dem Standort von Lieferando zusammen. | Foto: EVA MANHART / APA / picturedesk.com
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Am Donnerstag legten Fahrradkuriere bei einem zweistündigen Warnstreik ihre Arbeit nieder. Vor dem Standort von Lieferando in der Kolingasse 12/1a gab es außerdem eine Kundgebung der Fahrradboten.

WIEN/ALSERGRUND. Statt auf der Straße unterwegs zu sein, versammelten sich am Donnerstag Fahrradkuriere ab 13 Uhr vor der Kolingasse 12/1a, wo sich die Zentrale der Zusteller-Plattform Lieferando befindet. Dort wollten sie auf ihre stockenden Kollektivvertragsverhandlungen aufmerksam machen. Denn auch nach der vierten Lohnrunde gibt es keine Einigung für die direkt bei den Lieferplattformen Angestellten.

Statt auf der Straße unterwegs zu sein, versammelten sich am Donnerstag Fahrradkuriere ab 13 Uhr vor der Kolingasse 12/1a, wo sich die Zentrale der Zusteller-Plattform Lieferando befindet.  | Foto: EVA MANHART / APA / picturedesk.com
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"Sie haben uns keine Wahl gelassen. Die Arbeitgeber haben sich keinen Millimeter Richtung volle Inflationsabgeltung bewegt. Wir fordern den Sozialpartner auf, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wir sind jederzeit verhandlungsbereit", erklärt Toni Pravdić, Verhandlungsleiter der Gewerkschaft Vida.

Derzeit liege laut Vida der Kollektivvertrag bei 1.730 Euro brutto bei einer 40-Stunden-Woche. Die Arbeitgeber bieten 5,8 Prozent Erhöhung, gefordert wird von den Arbeitnehmern jedoch 8,7 Prozent - eben, um die "rollierende Inflation" abzugleichen. Bereits vor dem zweistündigen Warnstreiks gab es Betriebsversammlungen, die Beschäftigten haben sich laut Vida einstimmig für den Arbeitskampf ausgesprochen. 

"Können nur verteilen, was wir erwirtschaften"

Bei Lieferando schätzt man, dass gut zehn Prozent der Dienstnehmer sich am Arbeitskampf beteiligt hatten. Gleichzeitig betont man gegenüber MeinBezirk.at, dass alle Fahrradkuriere direkt im Betrieb angestellt sind. Freie Dienstnehmer im Kurierdienst gibt es laut einem Sprecher nicht. Man möchte an die Vernunft der Boten appellieren: "Wir können nur verteilen, was wir erwirtschaften". Und weiter: "Die geforderte Erhöhung um 8,7 Prozent würden alleine die reinen Personalkosten arbeitgeberseitig auf stattliche 19 Euro pro Stunde treiben. Die dafür nötigen Preisaufschläge würden Kunden nicht mitgehen, das kann sich niemand leisten." Zusätzlich würden Umsatzeinbrüche der Gastronomie Entlassungen bei Restaurants und Lieferdiensten nach sich ziehen.

Statt Essen zu liefern, wurde am Donnerstag gestreikt. Grund sei das unzureichende Lohnerhöhungsangebot der Arbeitgeber. | Foto: EVA MANHART / APA / picturedesk.com
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Der Lieferando-Sprecher betont, dass der Konzern "bereits besonders hohe Löhne in einer sicheren Festanstellung nach Kollektivvertrag und mit deutlich höheren Personalkosten als im branchenüblichen Freiberuflermodell" bezahle. Das Unternehmen appelliert, dass es faire Wettbewerbsbedingungen sowohl für die Kuriere als auch jene Arbeitgeber braucht, die ausschließlich Festangestellte haben. "Sonst führen einseitige Erhöhungen zu noch mehr freien Dienstnehmern in prekären Verhältnissen, auch zulasten der Sozialsysteme und Steuerzahler", prognostiziert der Konzernsprecher.

Bei Foodora Mehrheit frei

Aber nicht nur vor dem Lieferando-Standort wurde gestreikt, auch in der Grundlgasse (9.. Bezirk) versammelten sich Fahrradkuriere. Diese waren jedoch in pink gekleidet, richtet sich ihr Protest doch gegen den Arbeitgeber Foodora.

Bei dem Unternehmen seien nur wenige Fahrradkuriere - im Fachjargon auch "Rider" genannt - als Fixangestellte angestellt sind. Auf MeinBezirk.at-Anfrage kommentiert man den Warnstreik, dass sich "die überwiegende Mehrheit der Rider bewusst und aus Eigenem für das angebotene freie Dienstnehmermodell und die damit verbundene Flexibilität" entschieden habe.

Protestierende Bedienstete vor einem Foodora-Standort in der Grundlgasse. | Foto: vida
  • Protestierende Bedienstete vor einem Foodora-Standort in der Grundlgasse.
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Freie Dienstnehmende seien laut Foodora kranken-, unfall-, pensions- und arbeitslosenversichert und verdienen im Durchschnitt 13,20 Euro pro Stunde ohne Trinkgeld. "Hierbei wurde die durchschnittliche Bezahlung im Jahr 2023 um 10 Prozent angehoben und die durchschnittlichen Arbeitsstunden konnten um 20 Prozent erhöht werden. Für Foodora als Unternehmen sind die stündlichen Kosten bei beiden Modellen sehr vergleichbar", erklärt das Unternehmen.

Außerdem betont man:

"Wir als Unternehmen haben, wie auch andere Mitglieder des Fachverbandes, proaktiven Input zu den aktuellen Verhandlungen eingebracht. Wesentlich ist aber zu nennen, dass wir kein aktiver Teil des Verhandlungsteams sind."

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