Wirtschaft
Wiener Lokale kritisieren Plattform die Reservierungen verkauft

- Eine US-Plattform bietet Reservierungen auch kurzfristig zu hohen Preisen an. Bei Wiener Gastronomen stößt das auf Unmut.
- Foto: Herbert Lehmann / APA
- hochgeladen von Barbara Schuster
Eine US-amerikanische Plattform namens Appointment Trader bietet kurzfristige Tischreservierungen in ausgebuchten Touristenlokalen gegen Bezahlung an. Trotz der Kritik der Lokalbesitzer möchte die Wirtschaftskammer die Entwicklung zunächst beobachten.
WIEN. Reservierungen in beliebten Touristenlokalen sind oft Wochen im Voraus ausgebucht. Eine US-amerikanische Plattform namens "Appointment Trader" will nun eine Lösung für dieses Problem anbieten und ermöglicht kurzfristige Reservierungen zu hohen Preisen. Diese Praxis stößt jedoch bei Gastronomen auf Unmut, berichtete der ORF.
Das Cafe Central ist bei Touristen so beliebt, dass sie oft lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Die Online-Plattform bietet jetzt Tischreservierungen gegen Bezahlung an. "Wir sehen, dass Tische zwischen 45 und 155 Euro angeboten werden. Das finden wir nicht ethisch", kritisiert Andrea Hansal vom Cafe Central.
Die Plattform, ursprünglich aus den USA, ermöglicht es Privatpersonen, ihre Reservierungen für Restaurants zu versteigern. Kurzentschlossene können somit kurzfristig einen Tisch in einem ausgebuchten Lokal ergattern. Der deutsche Gründer Jonas Frey erklärt, dass ein Algorithmus den Preis je nach Nachfrage bestimmt. "Ich bin der Meinung, die Reservierung gehört nicht dem Restaurant, sondern die Reservierung gehört der Person, die die macht. Sie können ihre Reservierung ja auch auf Ebay einstellen, da verkauft sich das nur nicht so gut.", argumentiert Frey.
Kritik seitens der Lokale
"Wir sehen das durchaus auch kritisch, weil da Geld für eine Dienstleistung verlangt wird, die es bei uns gratis gibt. Man kann gratis über unsere Homepage eine Reservierung tätigen oder auch spontan vorbeikommen", erwidert Hansal gegenüber dem ORF. In Wien sind neben dem Cafe Central auch das Cafe zum Schwarzen Kameel und das Schnitzelrestaurant Figlmüller auf der Plattform vertreten.

- Auch Hans Figlmüller äußert Kritik an dem Konzept.
- hochgeladen von Alois Fischer
Auch Hans Figlmüller äußert Kritik: "Wir finden es jedenfalls nicht gerechtfertigt, weder im ökonomischen Sinne, noch im Gleichheitssinn." Bisher hat man jedoch noch keine Möglichkeit gefunden, gegen die überteuerten Reservierungen vorzugehen.
WKW beobachtet die Entwicklung
Die Wiener Wirtschaftskammer (WKW) betont, dass die Gastronomen selbst nichts mit der Plattform zu tun haben und möchte die Entwicklung zunächst beobachten. "Warum soll man geschäftliche Kreativität von Vornherein abwürgen? Das ist ein berechtigter Versuch, eine Business-Idee. Wenn ein Gastronom hier nicht mitmachen möchte, wird er rechtliche Schritte einleiten", sagt der Gastronomie-Obmann der WKW, Peter Dobcak.
Sowohl Figlmüller als auch das Cafe Central planen vorerst keine rechtlichen Schritte. Beide Lokale betonen, dass auch kurzfristig oft noch Tische verfügbar sind, wenn man etwas Wartezeit in Kauf nimmt.
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