Nazis

Beiträge zum Thema Nazis

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Wiener Museen
Nicht im Museum

Die Ausstellung über die jüdischstämmige Geigerin Alma Rosé ist im Marmorsaal der Wiener Staatsoper gut aufgehoben. Ihr Onkel mütterlicherseits, Gustav Mahler war u.a. Wiener Operndirektor. Ihr Vater Arnold war 57 Jahre lang Erster Konzertmeister der Hofoper und der Philharmoniker und vielfach geehrt. Alma trat mit 14 Jahren erstmals öffentlich auf - der Anfang einer großen Karriere. Sie konzertierte zusammen mit ihrem Mann und ab 1932 mit dem Damenorchester "Die Wiener Walzermädeln"...

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Die junge Frau in Schwarz ist Keren Kagarlitzky, sie hat dirigiert.
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Theater
Die Wirklichkeit ist schrecklicher...

...als viele erfundene Geschichten. Das ist ein oft strapazierter Gemeinplatz, aber auch in der Volksoper hat es sich gerade bestätigt. Dort lief jetzt eine Operette unter dem Titel "Lass uns die Welt vergessen - Volksoper 1938". Die Bezeichnung Operette ist vielleicht fehl am Platz, wiewohl es auf der einen Ebene um eine wirkliche lustige kitschige Operette geht. 1938 probte die Volksoper "Gruß und Kuss aus der Wachau", eine damals übliche anspruchslose  Geschichte mit guter Musik (von Jara...

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Wiener Museen
Ein weiterer...

...Expressionist neben Gabriele Münter, zeitgleich in einer weiteren Sonderausstellung im Leopold Museum im MQ: Max Oppenheimer. Er wurde 1885 in Wien geboren. 1910 hatte er mit dem um 5 Jahre jüngeren Egon Schiele ein gemeinsames Atelier. Sie haben sich gegenseitig porträtiert. Interessant, dass er die Darstellung der verkrampft wirkenden, bizarr gespreizten Finger von Schiele übernommen und lebenslang verwendet hat. Beim Portrait des Schriftstellers Heinrich Mann ist es etwa eher nicht...

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Braque
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Wiener Museen
Rendez-vous mit der Milliardärin

Ich habe schon öfter über das Horten Museum Wien berichtet. Die Milliardärin hat in Kunstwerke investiert, und das, was posthum versteigert werden soll, muss der medizinischen Forschung bzw. dem Erhalt des Museums im Wiener Hanuschhof zugeführt werden. Gut so. Sie hat sich bemüht, etwas davon wieder gut zu machen, dass die Kunstsammlung ihres Ehemannes auf "arisiertem" Gut basierte. Das heißt, ihr viel älterer Mann hat in den späten  1930-er Jahren jüdischen BürgerInnen ihre Kunstwerke...

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Wiener Museen
Kein Bösewicht!

Der Hagenbund ist nicht nach dem mörderischen Bösewicht der Nibelungengeschichten und -opern benannt, sondern nach einem schlichten Wirtshausbesitzer aus Gumpendorf! Dieser Herr Haagen stellte seine Kneipe einer jungen Künstlergesellschaft zur Verfügung, daraus wurde der Hagenbund, während das zweite A im Namen verloren ging. Witzig! Das war 1897, die Künstler waren wie auch die Sezessionisten progressiv und betrachteten die Künstlerhaus-Vereinigung zu Recht als konservativ, nicht innovativ....

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Shoah Memorial Wien
Namensmauer im Ostarrichi-Park

Ich kopiere ohne weitere Worte leicht gekürzt Folgendes hierher: "In der Zeit des Nationalsozialistischen Regimes wurden jüdische Kinder, Frauen und Männer in Österreich verfolgt, verhöhnt, aus ihren Schulen verbannt, von ihren Häusern und Wohnungen vertrieben. Sie wurden aus ihren Berufen verdrängt, von allen ihrer Verdienstquellen entlassen, ihres Hab und Guts beraubt. Ihnen war befohlen „Raus vom Deutschen Reich. Bis Anfang 1938 lebten in Österreich 210.000 Juden, kaum 3% der Bevölkerung...

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Gedenktag
Der 27.Januar

Der 27.Januar ist Mozarts Geburtstag (1756), wie schön. - Aber er ist auch ein leider hochaktueller jüngerer Gedenktag. 2005 proklamierte die UNO den 27.Januar zum Gedenktag an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. (Welch beschönigender Ausdruck. Es war eine Todesfabrik, eine Mordanstalt.) - Er wurde auch zum Holocaust-Gedenktag. Wir wissen, wie hilflos das stille Gedenken im Angesicht des unbeschreiblichen Grauens ist. Wir müssen trotzdem versuchen, darüber zu reden, auch...

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  • Elisabeth Anna Waldmann
Eine der letzten Amtshandlungen als Bezirksvorsteherin: Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) ermöglichte gemeinsam mit der Kulturkommission den Erhalt der Gedenktafel am Gebäude der Laudongasse 1. | Foto: BV8

Josefstadt
Neue Gedenktafel in der Laudongasse

Gedenken an die Untaten des Naziregimes. An der Hausmauer der Laudongasse 1 ist dafür ein Zeichen gesetzt. JOSEFSTADT. "Kvartal proveren": Dieser kyrillische Schriftzug prangt seit dem Jahr 1945 an der Mauer des Josefstädter Gebäudes in der Laudongasse 1. Mit Unterstützung der Kulturkommission konnte nun nicht nur der Erhalt dieser Tafel gesichert, sondern auch eine Erklärung hinzugefügt werden. Darauf ist Folgendes zu lesen: "Häuserblock überprüft. Schriftzug der Sowjetarmee nach der Schlacht...

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  • Larissa Reisenbauer
Feldersraße 6-8
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Wiener Museen
Musa

Das Wien Museum auf dem Karlsplatz wird bekanntlich umgebaut. Der Betrieb geht aber weiter, Ausstellungen finden im Musa statt, in der Felderstr. 6-8 direkt neben dem Rathaus. Im Musa ist eine Artothek, wo man echte Kunstwerke für sein Zuhause ausleihen kann! 1-4 Bilder für 1-12 Monate, pro Bild und Monat 2,50, sensationell. Weitere Infos: www.wienmuseum.at. Wir haben kein Bild ausgeliehen, sondern die Ausstellung besucht, die man noch bis 19.Jan. 2020 sehen kann: "Das Rote Wien". Gemeint ist...

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Wiener Spaziergänge
Ermordet

Nicht nur im 2. Wiener Gemeindebezirk, aber dort besonders oft: Beim Spazieren stößt man häufig auf Stolpersteine, die in Erinnerung rufen, dass in diesem oder jenem Haus von den Nazis in den 1940-er Jahren des 2. Weltkrieges unschuldige MitbürgerInnen zusammengepfercht wurden, um von dort in die Vernichtungslager transportiert zu werden. "Konzentrationslager" ist ein beschönigendes Wort. Es wurde dort nichts "konzentriert", sondern in industriellen Maßstäben, technisch perfekt gemordet. Die...

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  • Elisabeth Anna Waldmann
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Nazis und die Kunst - ein Missverständnis

In der Dauerausstellung "1900" im Leopold-Museum ist ein kleiner Beitrag zum "Kunstverständnis" der Nazis zu sehen. In einem Heft mit dem Titel "Entartete Kunst 1937" zeigen die Nazis 3 Portraits: 2 von Oskar Kokoschka, dem großen Expressionisten, und eines von einem Geisteskranken. Es wird suggeriert, dass der Geisteskranke "besser" gezeichnet habe als der "entartete" Künstler. -------- Dass mental Kranke durchaus eindrucksvolle künstlerische Arbeiten produzieren können, das wissen wir. Gerade...

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  • Elisabeth Anna Waldmann
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Budapest
Jugendstil in Budapest

Szilagyi Dezsö Platz im 2.Bezirk in Budapest, direkt an der Donau; im Haus Nr. 4 mit dem Jugendstil-Mosaik lebte einige Jahre der große Musiker Béla Bartók. Er beendete sein Leben als Flüchtling in den USA. Er wollte nach dem Ende des Weltkrieges wieder nach Europa zurück, aber seine Leukämie-Erkrankung hinderte ihn daran. Er starb im Sept. 1945 in New York. Seine - tief in der europäischen Folklore wurzelnde - Musik galt in der Nazizeit als "entartet", das war für ihn damals lebensbedrohend....

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  • Elisabeth Anna Waldmann
Philipp Rohringer, Verena Knogler und Michi Reichelt vor dem Flakturm im Esterhazypark (v.l.). | Foto: Grüne Mariahilf

Esterhazypark
Neues Gedenkmal für Mariahilf

Studenten der Angewandten und Grüne Mariahilf wollen in einem gemeinsamen Projekt ein neues Gedenkmal für den Bezirk schaffen. MARIAHILF. Die Übermalung des Schriftzuges am Flakturm im Esterhazypark wurde von zahlreichen Anrainer stark diskutiert. Da jedoch der Künstler selbst darauf bestand, musste die Entscheidung akzeptiert werden. Die Grünen Mariahilf wollen jedoch ein neues Gedenkmal errichten, um auch weiterhin an die Gräueltaten der Nazi-Zeit im Zweiten Weltkrieg zu erinnern. Hierfür...

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  • Larissa Reisenbauer
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Wiener Spaziergänge
Ottakring, St. Joseph Pfarrkirche und ein erstaunliches Museum

Diese Kirche war ein Spielball der Macht. Es war nämlich so, dass der austrofaschistische, klerikale "Ständestaat" nach 1934 eine Kirchenbauoffensive startete, um die sozialdemokratischen Arbeitermassen zurückzugewinnen. So wurde 1936 die St. Joseph Kirche errichtet, ab 1939 Sandleitner Pfarrkirche. Sie ist an der Fassade und im Innenraum von namhaften Künstlern dekoriert, u.a. von Albert Paris Gütersloh. Der moderne Turm mit der Uhr beeindruckt heute noch. - Aber die Sandleitner Sozis waren...

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  • Elisabeth Anna Waldmann
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BUCH TIPP: Authentischer Anti-Kriegsroman

Heinrich Gerlach, Carsten Gansel (Hrsg.) – "Durchbruch bei Stalingrad" Tiefgründig und sachlich schildert Heinrich Gerlach, während des 2. Weltkriegs Offizier in Stalingrad, vom Grauen an der Ostfront und über die sich wandelnde Einstellung der Soldaten und ihrer Vorgesetzten zur NAZI-Ideologie. Diese Erzählung aus erster Hand basiert auf dem Originalmanuskript, das Gerlach im Kriegsgefangenenlager verfasst hat und über 70 Jahre im Moskauer Militärarchiv verschlossen blieb. dtv Literatur, 704...

  • Tirol
  • Telfs
  • Georg Larcher
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Stolpersteine

... und Gedenktafeln erinnern in der Wiener Leopoldstadt an viele jüdische BürgerInnen, auch Kinder, die bis Ende der 1930-er Jahre hier gelebt hatten, und dann von den Nazis verschleppt und ermordet wurden. Ich wünsche mir, dass viele heutige Menschen über diese Steine und Tafeln stolpern und darüber nachdenken. Das regt hoffentlich an, manchen heutigen Politikern genauer und kritischer zuzuhören.

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  • Elisabeth Anna Waldmann
Barbara Neuroth und Matthias Lichtenwagner vor dem Gebäude, in dem heute die bulgarisch Botschaft untergebracht ist.
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(Un)sichtbare Orte des Unrechts: Gedenktafel für Opfer der NS-Justiz

Bis 1945 hat das Luftwaffengericht in der Schwindgasse mehr als 1100 Todesurteile ausgesprochen. Im Bezirksparlament wurde kürzlich beschlossen, eine Gedenktafel anzubringen. WIEDEN. Die Wieden ist ein geschichtsträchtiger Bezirk. Wer aufmerksam durch die Straßen schlendert, wird an vielen Ecken Gedenktafeln für berühmte Persönlichkeiten oder Ereignisse finden. Orte wie die Karlskirche sind wahre Touristenmagneten. Mit den Stimmen von SPÖ und Grünen hat die Wiedener Bezirksvertretung nun...

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  • Wieden
  • Christian Bunke
Die Mitglieder der Burschenschaft Hysteria sind ins ehemalige Fritz-Stüber-Heim gezogen und beförderten damit die Rechtsextremen hinaus (Symbolbild). | Foto: H.C. Playner
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Burschenschaft Hysteria übernimmt Ottakringer "Fritz-Stüber-Heim"

Statt rechtsextremer Vereine treffen sich dort nun die Mitglieder des feministischen Satireprojekts Burschenschaft Hysteria. OTTAKRING. Ein Mietshaus in Ottakring war jahrelang Treffpunkt der rechtsextremen Szene: Im "Fritz-Stüber-Heim", benannt nach dem Rechtsextremen, NSDAP-Mitglied und späterem Begründer des Verbands der Unabhängigen Friedrich Stüber, war unter anderem die Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) daheim. Die AFP ist laut Dokumentationsarchiv des österreichischen...

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  • Währing
  • Christine Bazalka
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Demonstration gegen das "Fest der Freiheit" der Wiener Burschenschaften

Rund 2500 Demonstranten marschierten am 4. Juni ab 18 Uhr über die Wiener Ringstraße, um gegen das von der "Forschungsgesellschaft Revolutionsjahr 1848" angekündigte "Fest der Freiheit" zu demonstrieren. Am Josefsplatz vor dem Palais Pallfy sollte eine Kundgebung mit erwarteten 500 Burschenschaftern stattfinden, die sich jedoch später als Finte seitens der Organisatoren herausstellte. Man wollte "lediglich für genügend Polizeischutz sorgen", wie Veranstalter Peter Krüger gegenüber der...

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  • Andreas Edler
Martin Saphir (78) flüchtete 1938 mit seiner Mutter nach Argentinien: „Ich fühle mich in Wien nicht fremd."
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"Meine Mutter hat Wien geliebt"

In der Nazi-Zeit vertriebene Juden auf Spurensuche in unserer Stadt. Martin Saphir musste im Alter von drei Jahren mit seiner Mutter aus seiner Heimatstadt nach Argentinien flüchten. Das war im März 1938, eine Woche nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland. „Wir hatten Glück und bekamen die letzten zwei Visa, weil mein Vater bereits in Argentinien lebte", erzählt er im Gespräch mit der bz. Seine beiden Onkel hatten jedoch keine Chance mehr, Wien zu verlassen: Einer wurde vier Tage...

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  • Alsergrund
  • Christine Bazalka

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