Die Unterdrückung der Generation "Kind" durch unser (Schul-)System

So soll die Zukunft unserer Kinder sein?

Hinschauen, hinhören, hin(ein)fühlen!
Für unsere Kinder! Für unsere Gesellschaft! Für die Menschheit!

Erwachsene sagen: Die Kinder (Jugendliche) haben keinen Respekt mehr.
Erwachsene sagen: Die Kinder (Jugendliche) haben keine Disziplin mehr.
Erwachsene sagen: Die Kinder (Jugendliche) sind zu nichts zu gebrauchen.
Erwachsene sagen: Die Kinder (Jugendliche) kennen keine Höflichkeit mehr.
Erwachsene sagen: Die Kinder (Jugendliche) müssen mehr lernen und mehr tun.
Erwachsene sagen: Schule (Bildung) ist wichtiger als alles andere.
Erwachsene sagen: Kinder (Jugendliche) müssen sein, wie wir es von ihnen verlangen und tun, was wir von ihnen erwarten.

Unsere geliebten Kinder, unser Fleisch und Blut, die kommende Generation der Erwachsenen, die Zukunft der Menschheit. Sie leiden - sie leiden unter dem Druck des Systems, sie leiden unter der Machtausübung derer, die ihre Begleiter und Beschützer sind oder sein sollten, sie leiden unter der ihnen entgegen gebrachten Respektlosigkeit und Würdelosigkeit. Sie leiden unter dem Druck aller - der Eltern, der Lehrer, des (Schul-)Systems, der Gesellschaft.

Und anstatt zu erkennen, dass unsere Kinder unsere Spiegel sind, dass sie für uns da sind, weil sie uns zeigen, welche Leiden und Schmerzen uns selbst in unserer Kindheit widerfahren sind, wie unsere Kinderseele geschunden wurde, wie wir selbst jetzt und hier unter dem Druck des Systems - nennen wir es "Mensch im Hamsterrad" -, das schon so viele Erwachsene krank gemacht hat und krank macht, leiden, schieben wir immer nur die Schuld auf unsere Kinder.

Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Ja! Aber nicht so, wie uns glauben gemacht wird, dass die Zukunft sein wird. Wir wissen nicht, was die Zukunft bringt. Wir wissen nicht, was die Zukunft ist. Aber wir lehren (bilden) die Kinder für die Zukunft (aus). Häh? Was, wenn heute ein Krieg ausbricht (so wie es gestern vor 10 Jahren im Irak war)? Haben wir die Kinder dann gut für die Zukunft gelehrt?
Was, wenn heute der Finanzmarkt zusammen bricht, wie es schon einmal der Fall war? Haben wir unsere Kinder gut für diese Zukunft gelehrt?
Was, wenn alle Kinder in Österreich nur zu Akademikern höchsten Grades ausgebildet werden und keiner dieser Kinder als Erwachsener mehr weiß, wie man Felder bestellt und Obst/Gemüse anbaut? Haben wir dann unsere Kinder gut für diese Zukunft gelehrt?

Tagtäglich hört oder liest man Schlagzeilen wie diese:
Das Bildungsniveau der Kinder sei so schlecht.
Die Höflichkeitsformen der Kinder sei so schlecht.
Das durchschnittliche Wissen der Kinder sei so schlecht.

Sind es wirklich die Kinder, die das verursachen?
Wer lehrt die Kinder?
Wer begleitet die Kinder?

Anstatt weniger zu fordern, den Druck rauszunehmen, den Kindern mehr Freiraum für sich und ihre Entwicklung zu schenken, fordern und erwarten wir mehr und mehr und mehr. Wir machen sie zu Werkzeugen der Gesellschaft. Wir verlernen ihnen ihre angeborenen Fähigkeiten und lehren sie, ihre Schwächen auszumerzen (Thema: Nachhilfe & Förderunterricht) und ihre Stärken verkümmern, langsam aber stetig - Kreativität weg, Originalität weg, Individualität weg!

(Kinder-)Träume werden vielerorts sowieso gleich im Keim erstickt (Schule & Bildung ist wichtiger) oder aber umgekehrt: Das Kind muss den Traum des Erwachsenen leben, weil er/sie selbst als Kind nicht geschafft hat, seinen/ihren Traum zu verwirklichen (zB Modelwettwerbe für Kinder).

Wir machen sie zu durchschnittlichen Wesen, die Richtlinien und Regeln zu folgen haben, ohne nach links und nach rechts zu sehen. Und jede neue Statistik schürt das Verlangen nach noch mehr Bildung und/oder vordefinierten (durchschnittlichen) Erziehungsmaßnahmen für unsere Kinder.

WANN BEGINNEN WIR ZU FÜHLEN, ANSTATT NUR ZU DENKEN???
WANN ANERKENNEN WIR DIE INDIVIDUALITÄT UND KREATIVITÄT UNSERER KINDER???

Meine Söhne sind 11 und 12 Jahre alt und wir sind somit mittendrin im Schulsystem und ich nehme sehr intensiv wahr, wie sich meine Söhne fühlen und das fühlt sich leider immer öfter und immer mehr nicht so gut an. Ich gebe ihnen nach meinen individuellen Möglichkeiten und aufgrund meiner individuellen Erfahrungen zu Hause den Freiraum, Kind zu sein und dass sie ihren eigenen Träumen und Interessen nachgehen können, doch auch das ist natürlich nicht gern gesehen, weil ich ja dann schon auch mal zu meinen Söhnen sage: "Mach' jetzt mal Pause, gönn' Dir Freizeit. Du kommst ja gerade erst von der Schule." Und dann passiert es natürlich schon mal, dass der restliche Nachmittag vergeht wie im Flug (vor allem dann, wenn wir zum Sport gehen) und es ist Abend und die Hausübung ist vergessen oder der Text ist nicht gelernt oder trotz des Bemühens, zu später Stunde doch noch etwas für die Schule zu machen, will einfach nichts mehr in den Kopf hinein.

Wisst Ihr, was eine Lehrerin zu einem meiner Söhne gesagt hat, weil er in der letzten Zeit immer wieder mal etwas vergessen hat oder nicht gemacht hat: "Du musst Dir angewöhnen und lernen, dass Du täglich mind. 1-2 Stunden auch zu Hause noch arbeiten musst."

Ich habe darüber nachgedacht: Meine Söhne (zur Erinnerung: 11 und 12 Jahre alt !!!) verlassen zwischen 07:00 und 07:30 das Haus, sie sitzen bis 13:30 (manchmal sogar bis 16:30) im Unterricht, danach kommen sie selbständig mit dem Autobus nach Hause, was bedeutet, dass sie ca. noch 1 Stunde nach Unterrichtsschluss unterwegs sind, bis sie wieder zu Hause angekommen sind und wieder Kind sein dürfen (weil ich es ja zulasse).

Spielen wir ein Spiel bzw. machen wir eine "Milchmädchenrechnung":
Nehmen wir die Mindestzeit (inkl. Busfahrten), die meine Söhne unterwegs sind, also 07:30 - 14:30. Das bedeutet sie sind mind. 7h unterwegs. Jetzt wird noch seitens der Lehrer erwartet, dass sich das Kind mind. 1h auch noch zu Hause (in seiner Freizeit!!!) mit Arbeit beschäftigt, das bedeutet einen Arbeitstag von mind. 8h - aufgerechnet auf eine 5-Tage-Woche sind das 40h/Woche!!! Das ist die Arbeitswoche eines Erwachsenen und nicht einmal ein Erwachsener hält das heutzutage noch entsprechend aus!!!
Vergessen wir natürlich nicht, dass auch am Wochenende gearbeitet werden müsste, weil da gibt es ja noch so etwas wie für Schularbeiten lernen, etwas auswendig lernen, Hausaufgaben machen (nachholen), usw.

UND man bedenke: Gleichzeitig aber besagt wieder eine dieser blödsinnigen Statistiken, dass sich Kinder zu wenig bewegen, dass Kinder zu wenig an der frischen Luft sind, dass Kinder zu wenig Sport machen, dass Kinder sich nicht mehr mit Kindern treffen, dass immer mehr Kinder immer weniger soziale Umgangsformen haben, dass immer weniger Familien Urlaube machen, dass immer mehr Kinder lieber am Computer hocken und im Internet surfen (naja, da kann man sich wenigstens noch mit anderen austauschen, wenn schon keine Zeit mehr dafür bleibt, sich persönlich zu treffen) usw.

JA WIE SOLL DAS DENN ALLES AUCH FUNKTIONIEREN???

Und ganz besonders toll finde ich dann Aussagen von Lehrern und Lehrerinnen quer durch die Bank, die dann zu den Eltern meinen: "Sie müssen uns auch zu Hause unterstützen - wir müssen an einem Strang ziehen - zum Wohle des Kindes und für seine/ihre Bildung, weil es soll es ja mal gut haben, in Zukunft."

Ha! Unterdrückung, arbeitsreiche Woche, Stress, Hektik, Dinge lernen, die ein kindliches Gehirn noch gar nicht verstehen ergo aufnehmen kann (zB (Stoff 1. Klasse HS/AHS/NMS).: Welche Niederschlagsformen gibt es? oder Trage in die Stellenwerttabelle ein. oder Das Kommutativgesetz besagt, dass die Summanden vertauscht werden dürfen. usw...) sind ZUM WOHLE des Kindes?

Die LehrerInnen, die pädagogischen BegleiterInnen, unserer Kinder als Sündige oder Schuldige auszumachen ist hier aber definitiv auch fehl am Platz! Unsere LehrerInnen sind wundervolle Menschen, die ihr Bestmögliches tun, um unsere Kinder zu unterstützen und auf ihre individuelle Art und Weise unsere Kinder zu lehren , doch sind auch sie massivem Druck ausgesetzt - einerseits Druck von "oben" (aus dem System selbst) und andererseits der Druck, der auf jedem von uns, egal, ob LehrerIn oder eine anderweitige Profession, im Alltag und aufgrund der eigenen Lebensthemen lastet. Druck erzeugt Druck und vor allem erzeugt es Gegendruck und irgendwann Überdruck!!!

ES IST ZEIT, DASS WIR ERWACHSENE AUFWACHEN!!!

Die Kinder sagen:
Wer lehrt uns? Wer zeigt uns die Welt? Wer begleitet uns auf unserem Weg in das Erwachsensein?
Wir lieben Euch - bedingungslos!
Wir lieben Euch - ohne Erwartungen!
Wir lieben Euch - zu jeder Zeit!
Warum tut Ihr das? Wir dürfen ja nur sein, was Ihr uns lehrt! Dabei haben wir EUCH so viel zu geben - aber Ihr seht es nicht - Ihr seht uns nicht (mehr)!

Der weise gelehrte Konfuzius (ca. 500 v. Chr.) sagte über Kinder und das Lernen:
"Was du mir sagst, das vergesse ich."
"Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich."
"Was du mich tun lässt, das verstehe ich."

Hinschauen, hinhören, hin(ein)fühlen!
Für unsere Kinder! Für unsere Gesellschaft! Für die Menschheit!

Ing. Alexandra Glander
Ich begleite Menschen im MenschSein und im BewusstSein - für eine bessere Zukunft außerhalb des Systems "Der Mensch im Hamsterrad"

http://www.alexandraglander.at

Wo: Institut Alexandra Glander - Coaching*Training*Organisation, Wiener Straße 74a, 2700 Wiener Neustadt auf Karte anzeigen

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