ÖAMTC
2023 bereits 58 Motorradfahrer tödlich verunglückt

Der ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. | Foto: ÖAMTC
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ÖAMTC: 2023 bereits 58 Motorradfahrer tödlich verunglückt
Traurige Bilanz: Allein im Sommer starben bisher 45 Biker auf Österreichs Straßen – über 77 Prozent aller Unfälle durch Selbstverschulden

ÖSTERREICH/BEZIRK WIENER NEUSTADT. Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Biker:innen bewegt sich in diesem Jahr auf einem hohen Niveau: Im Zeitraum von 1. Jänner bis 27. August sind auf Österreichs Straßen bereits 58 Motorradfahrende ums Leben gekommen, das entspricht 22 Prozent aller Verkehrstoten. Allein im Sommer gab es 45 getötete Biker:innen zu beklagen: Knapp acht von zehn Motorradunfällen mit tödlichem Ausgang passierten heuer seit Anfang Juni. "Ein Drittel aller Motorradfahrer:innen, die im heurigen Jahr tödlich verunglückt sind, waren zwischen 45 und 54 Jahre alt, mehr als ein Viertel 55 bis 64 Jahre", erläutert ÖAMTC-Verkehrsexperte David Nosé. Fast alle tödlichen Motorradunfälle (rund 95 Prozent) ereigneten sich im Freiland. (Quelle: BMI; Bearbeitung ÖAMTC Unfallforschung)

Alleinunfälle und Frontalkollisionen am häufigsten – Eigenfehler mehrheitlich Grund für tödliche Unfälle

Knapp drei Viertel aller tödlichen Motorradunfälle im bisherigen Jahr 2023 waren Alleinunfälle oder Frontalkollisionen – meist durch Fahrfehler der Biker:innen selbst ausgelöst. Über 77 Prozent der tödlichen Unfälle waren laut Einschätzung der unfallaufnehmenden Exekutive auf Selbstverschulden der Motorradlenker:innen zurückzuführen. "Häufige Ursachen sind riskante Überholmanöver, oft an Stellen mit unzureichenden Sichtweiten, aber auch zu schnelles Fahren in Rechtskurven, wo Motorradfahrende am Ende in den Gegenverkehr geraten", erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé. "Auch unvorhersehbare Mängel im Straßenzustand – etwa Verschmutzungen durch Kies oder Schmiermittel – können dabei zu unvermeidbaren und vor allem unkontrollierbaren Stürzen führen."

Mangelnde Übung und riskante Fahrweise sind besonders gefährlich

Problematisch ist, dass viele Biker:innen ihr Motorrad nur unregelmäßig nutzen, was zu Selbstüberschätzung sowie mangelnder Fahrzeugbeherrschung in Grenzsituationen führen kann. "Das Motorrad ist das Verkehrsmittel mit dem höchsten Risiko, tödlich zu verunglücken", so der ÖAMTC-Verkehrsexperte. Viele Unfälle könnten durch defensive Fahrweise, gute Fahrzeugbeherrschung und entsprechendes Gefahrenbewusstsein vermieden oder zumindest die Unfallschwere deutlich gemildert werden.

Motorradfahrer durch das Piestingtal

Der Bezirksinspektor Roland Schrammböck und Chefinspektor Adolf Pfeiffer berichteten gegenüber den BezirksBlättern, dass im Piestingtal im Jahr 2023 bis dato sieben Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Motorrädern waren, sieben Motorradlenker wurden dabei verletzt (keine getöteten Personen), drei mal dürfte unangepasste Fahrgeschwindigkeit, ein mal Vorrangverletzung, drei mal Fahrfehler als Unfallursache ausschlaggebend gewesen sein.
Die tatsächliche Zahl der Motorradunfälle in diesem Bereich wird vermutlich etwas höher sein. Nicht alle Verkehrsunfälle (zB Verkehrsunfall ohne größere Verkehrsbeeinträchtigungen bzw ohne schwere Verletzungsfolgen) sind berichtspflichtig.
Sämtliche Verkehrsunfälle mit Personenschaden werden jedoch in der Verkehrsunfallstatistik erfasst, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgewertet wird und derzeit nicht zur Verfügung steht.
Es gibt keine Statistik über Motorradkontrollen. Im Bezirk Wr. Neustadt und insbesondere im Piestingtal werden jedoch laufend Motorradkontrollen, Geschwindigkeitsmessungen (mittels Radarmessgerät ohne Anhaltungen und mittels Lasermessungen) und auch Motorradschwerpunktaktionen unter Beteiligung eines Motorradprüfzuges (Prüfzug der Landesregierung für technische Überprüfung) durchgeführt. Diese konsequenten Kontrolltätigkeiten der Polizei in Verbindung mit den verordneten Geschwindigkeitsbeschränkungen für Motorradfahrer haben in den letzten Jahren zu einem starken Rückgang der Verkehrsunfälle mit Motorrädern im Bezirk Wr. Neustadt geführt. Diese Kontrolltätigkeiten werden vorwiegend von den BeamtInnen und Beamten der PI Pernitz, der PI Wöllersdorf, des Verkehrsdienstes des Bezirkes Wr. Neustadt und der Landesverkehrsabteilung für Niederösterreich durchgeführt.

In Niederösterreich getötete Motorradaufsassen bis inkl. 27.08.
2018 - 14
2019 - 13
2020 - 12
2021 - 16
2022 - 12
2023 - 11

In Wiener Neustadt Stadt und Bezirk getötete Motorradaufsassen bis inkl. 27.08.
Wiener Neustadt:
2018 - 0
2019 - 0
2020 - 0
2021 - 0
2022 - 1
2023 - 0
Wiener Neustadt Land:
2018 - 1
2019 - 1
2020 - 1
2021 - 1
2022 - 1
2023 - 1

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