Ein neues Konzept für den Unterricht

petra.moerth@woche.at

ST. MICHAEL. ST. MICHAEL (pemö). Ein neues Unterrichtskonzept mit einer gemeinsamen Schuleingangsphase für die ersten beiden Klassen einschließlich alternativer Leistungsbeurteilung wird ab dem kommenden Schuljahr 2016/17 in der Volksschule (VS) St. Michael eingeführt.
"Damit soll eine neue Lernkultur entstehen, in der die Schüler nach ihrem jeweiligen Eintwicklungsstand und nicht nach Lebensalter gefördert und gefordert werden", beschreibt Direktorin Christina Baumgartner. Das Konzept soll den unterschiedlichen Bedürfnissen der Schulanfänger Rechnung tragen. Dabei bietet das Lehrer-Team den Schülern ein einheitliches Lernangebot, das die Kinder in ihrem eigenen Lerntempo bearbeiten.

Verbale Beurteilung statt Zeugnisnoten

Nach jedem abgeschlossenen Lerngebiet müssen die Schüler eine Prüfung absolvieren, den Zeitpunkt für diese Feststellung des Lernstandes können sie selbst bestimmen. Diese Überprüfungen sind standardisiert und für alle Schüler gleich. Sie bilden auch die Grundlage für die Elterngespräche, die drei Mal pro Schuljahr stattfinden. Am Ende des Schuljahres erhalten die Schüler eine Zusammenfassung dieser Leistungen als Zeugnis in verbaler Form, also ohne herkömmliche Noten. Geplant ist auch eine enge Kooperation mit dem Kindergarten St. Michael.

Kindergarten eingebunden

Ab dem zweiten Halbjahr werden die künftigen Schulanfänger einen Vormittag pro Monat zum Eingewöhnen in der Volksschule verbringen, wo direkt an die erworbenen Kompetenzen im Kindergarten angeknüpft wird. "Mit diesem Modell können wir einen jahrgangsübergreifenden Unterricht etablieren und schaffen damit ein Vorzeigeprojekt in Wolfsberg", meint Baumgartner, die als Absolventin der "LEadership Academy" ein Klima des Vertrauens, der Anerkennung und der Offenheit zwischen Schülern, Lehrern und Eltern zu schaffen sucht.

"Das Einmalige jedes einzelnen Kindes"

Die Wolfsberger Schulreferentin Vizebürgermeisterin Manuela Karner (SPÖ) steht dem innovativen Projekt sehr positiv gegenüber: "Hier wird auf Individualität und die persönlichen Stärken der Kinder abgezielt. Selbstverantwortung wird gefördert und Notendruck durch verbale Beurteilung, die wiederum das Einmalige jedes einzelnen Kindes hervorhebt, hintan gehalten. Eine tolle Sache ist auch das Einbinden der Kinder, die sich im letzten Jahr des Kindergartens befinden. So wird Interesse an der Schule sowie an Bildung und Ausbildung geweckt."

ZUR SACHE:
Die Volksschule (VS) St. Michael unter Direktorin Christina Baumgartner führt in diesem laufenden Schuljahr fünf Klassen mit 97 Schülern.
Die Eltern können ihre Schüler ab sofort für das neue Unterrichtskonzept der gemeinsamen Schuleingangsphase ohne Noten anmelden.
Die Volksschule St. Michael ist telefonisch unter 04352/61 94 3 sowie elektronisch unter direktion@vs-st-michal-lav.ksn.at erreichbar.