Humorvoller Angriff auf die Lachmuskeln

- Am Premierenabend klatschten am Ende alle: das begeisterte Publikum und auch die Akteure.
- hochgeladen von Michaela Seyer
Landjugend zeigt "Wein, Weib und andere Katastrophen" – Freitag war Premiere
PÖLLA(ms). „Brauchtumspflege ist ein wichtiges Ziel der Landjugend“, erläutert Bezirksobmann Viktor Kaltenböck. Und die nimmt die Ortsgruppe Pölla sehr ernst - was derzeit viele Kulturhof-Besucher zum Lachen reizt!
„Solang in der Kirche a Licht brennt, is d’Mess‘ noch nicht aus!“ Zugegeben, ein bisschen zweideutig ist es schon, das neue Stück „Wein, Weib und andere Katastrophen“, das die Theatergruppe da präsentiert. Aber es lohnt sich (gerade deswegen), den heiter-frivolen Schlagabtausch der in Hochform agierenden Laiendarsteller anzuschauen. Schon die Weingut-Kulisse mit ihrem einzigartigen Aufbau ist sehenswert. Denise Plaim, "d'Regie-Hex", hatte nach der mühsamen Auswahl des Stückes („Wenn wir beim Lesen nicht schon lachen müssen, kommt dieses Stück schon gar nicht in Frage.“) zehn Rollen zu besetzen. Dabei wirken nicht nur erfahrene und bewährte Spieler mit, sondern auch ein völlig neues Gesicht. Patrick Schmutzer entpuppte sich bei der Premiere am Freitag als Gelegenheitsdeutscher und Ganove als wahrer Glücksgriff. Das Stück dreht sich um den Wein der Familie Fasswein. Mario Aschauer und Sabrina Schäller gaben das Winzer-Ehepaar, Sandra Schmutzer die verliebte Tochter und Denise Plaim die schlitzohrige und ständig Zigaretten rauchende Oma. Richtig gut waren sie alle vier. Die Auftritte der Oma wären das Eintrittsgeld schon wert gewesen. Die taffe Nachbarin mimte Iris Müllner, ständig auf der Suche nach dem Schwarzfischer in ihrem Forellenteich. Ihrem Sohn, gespielt von Stefan Kühhas, fiel die Rolle des Romeo zu, dem es nicht erspart blieb, seine Julia über die Leiter zu besuchen. Manuel Allinger darf man wünschen, dass der viele Wein, den er als "Gelegenheitstrinker" (Spritzer Karl) auf der Bühne zu konsumieren hat, alkoholfrei ist. Das Feriengastpaar (Bernhard Plaim und Birgit Altphart) heizte mit ihrem Liebesleben die Atmosphäre zusätzlich an. Zum Erfolg trugen auch Melanie Mayerhofer als Souffleuse, Vorhangboy Hannes Aschauer und viele helfende Hände hinter den Kulissen bei.
Nachgeschenkt
Landjugend ... das ist auch Brauchtumspflege
Theaterspielen – diese Tradition wird gerade in ländlichen Gegenden von Laienspielgruppen noch gerne gepflegt. Wie vielerorts ist es auch in Pölla die Landjugend, die wochen-, ja monatelang Texte lernt und Szenen probt – meist drei Mal wöchentlich – um den immer kritischer werdenden Besuchern ein paar unterhaltsame Stunden zu bieten. Das Schauspielern scheint den jungen Darstellern regelrecht im Blut zu liegen. Sie haben keinerlei Scheu davor, auf der Bühne im Kulturhof ihr Können auszubreiten. Und es klappt! Denn erfreulicherweise sind die sechs Aufführungstermine schon jetzt fast ausverkauft. Es wird gespielt, gescherzt und sogar gesungen. Mit dem Autor Erich Koch setzt die Theatergruppe auf Bewährtes. „Das Geheimnis meines Erfolgs liegt darin, dass bei meinen Stücken das Publikum von der ersten bis zur letzten Seite lacht“, verspricht Koch auf seiner Internetseite. Wer das als Zuschauer gerne überprüfen möchte, sollte am kommenden Wochenende nach Neupölla kommen.
Reservierung: 0664/7510 1569.
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