70 Jahre Vertreibung der Südmährer
Vortrag und Ausstellung im Museum in Neupölla
NEUPÖLLA. Anlässlich des Gedenkens an das Kriegsende vor 70 Jahren wurde am 9. Mai im „Ersten österreichischen Museum für Alltagsgeschichte“ in Neupölla eine Sonderausstellung zur Erinnerung an die 1945 aus Südmähren vertriebenen deutschsprachigen Bewohner von Justizminister Dr. Wolfgang Brandstetter feierlich eröffnet. Die vom Nö. Landesarchiv und dem Zentrum für Migrationsforschung gestaltete Wanderausstellung „Langsam ist es besser geworden. Vertriebene erzählen vom Wegmüssen, Ankommen und Dableiben“ behandelt nicht so sehr das „Wegmüssen“, sondern das „Ankommen“ der aus Tschechien Vertriebenen in Niederösterreich. Denn es wird meist vergessen, dass die mittellosen Flüchtlinge bei manchen Österreichern und Politikern damals so wenig willkommen waren wie die Asylanten heute. Im Rahmen der Ausstellung wird auch eine mit der „Waldviertelakademie“ organisierte Begleitveranstaltung stattfinden.
Der aus Kautzen stammende Ausstellungskurator Mag. Niklas Perzi MAS wird am Freitag, dem 29. Mai um 19:30 Uhr im Museum für Alltagsgeschichte einen Vortrag unter dem Titel „Vor 70 Jahren: Enteignung, Entrechtung und Vertreibung der Deutschen aus der Tschechoslowakei“ halten. Behandelt werden die Vorgeschichte, die mit dem Einmarsch Hitlers 1938 ihren tragischen Anfang nahm und die Ereignisse von 1945, die mit den „Beneš-Dekreten“ und Vertreibungen einen ebenso tragischen Abschluss fanden. Nach dem Vortrag gibt es die Möglichkeit zur Diskussion sowie zur Besichtigung der Sonderausstellung.
Die Ausstellung kann im Museum, 3593 Neupölla 10, bis 16. August jeden Sonn- und Feiertag von 14 bis 17 Uhr sowie in Gruppen auch gegen Voranmeldung zu anderen Zeiten besichtigt werden. Weitere Informationen: www.Poella.at/museum
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