Zwettler Landwirte jubeln

Ernte 2022 fiel auf die "Butterseite"

BEZIRK ZWETTL. "Überdurchschnittlich, äußerst positiv." So beschreibt Zwettls Bezirksbauernkammerobmann Dietmar Hipp im BezirksBlätter-Telefonat die Getreide-Ernte dieses Sommers.
Im Frühjahr sei diese Entwicklung aufgrund der Wintertrockenheit nicht zu erwarten gewesen, so Hipp. Doch die Niederschläge wären zur richtigen Zeit und im perfekten Ausmaß gekommen.
Und auch bei den Speisekartoffeln erwartet sich Hipp eine gute Ernte, lediglich bei den Stärkekartoffeln zeigt er sich derzeit noch etwas zurückhaltender. Aber so viel: "Wenn das Wetter passt, läuft es von allein."

Auch Raritäten top

Und nicht nur die für unsere Region üblichen Sorten zeigten sich dieses Jahr von ihrer besten Seite – auch diverse Raritäten sind gelungen. Biolandwirt Gerald Lindner aus Friedersbach etwa freut sich über sehr gute Qualitäten: "Beim Winterdinkel konnten wir das Ertragsniveau insgesamt um rund zehn Prozent steigern. Beim Nackthafer haben wir eine gute Ernte eingefahren. Ertragsmäßig liegt auch dieser etwas über dem langjährigen Durchschnitt, die Körner sind heuer aber besonders hell und glänzend."

Und: "Erstmals haben wir heuer auch einen rotkörnigen Winterweizen, welcher wunderschöne rotbraune Körner ausgebildet hat, geerntet", so Lindner. Neben den Speiseerdäpfeln warten derzeit noch die Süßlupinen auf ihre Ernte.

Sonderkulturen geglückt

Der für das Waldviertel seit Jahren immer wichtiger werdende Mohn-Anbau ist dieses Jahr ebenfalls geglückt. "Es gab kein Abschwämmen, keine große Trockenheit und auch keinen Erdfloh", fasst Hipp zusammen. Das bestätigt Alexandra Gottsbachner, Sprecherin vom größten Mohnproduzenten Österreichs, der Firma Waldland aus Oberwaltenreith, den BezirksBlättern: "Ertrag und Qualität des diesjährigen Mohns sind sehr zufriedenstellend." Auch bei der Mariendistel ist die Ernte schon abgeschlossen. Die Erträge sind laut Waldland auch hier sehr zufriedenstellend und von guter Qualität. Grundsätzlich kann man in diesem Jahr von guten Witterungsbedingungen sprechen. Das eher feuchte und warme Frühjahr förderte das Wachstum der Sonderkulturen.
Hipp fasst die Freude aller Beteiligten zusammen: "Dieses Mal ist die Ernte auf der Butterseite gelandet."