Interview
„Ich habe einfach eine Hilfsader“

- Willi Stöcklhuber, Unimarkt-Partner Karl Rentenberger mit Ehefrau und Franz Einfalt (v.l.).
- Foto: bs
- hochgeladen von Bernhard Schabauer
Willi Stöcklhuber leitet seit vielen Jahren den Benefizverein Waldhausen und hilft Familien in Not.
GROSS GERUNGS. Willi Stöcklhuber traf der Freitag, 13. März 2020, besonders hart. Einerseits war er wie alle Österreicher vom plötzlichen Corona-Lockdown betroffen, andererseits wurden seine Managerqualitäten auf Herz und Nieren geprüft. Denn die große Benefizgala in Waldhausen mit rund 1.000 Gästen und zahlreichen Stars aus der Musikszene stand kurz vor der Tür. Wir haben ihn dazu und zu seinem Antrieb, Gutes zu tun, zum großen Interview im neuen Bistro im Unimarkt in Groß Gerungs getroffen.
BEZIRKSBLÄTTER: Wie haben Sie den 13. März schlussendlich doch noch zu einem halbwegs positiven Ende bringen können?
WILLI STÖCKLHUBER: „Die Herausforderung war enorm. Ich habe bis spät in die Nacht telefoniert – mit den Musikern, Vereinsmitgliedern, Helfern und vor allem den Sponsoren.“
Wie wurde die Nachricht der Absage beziehungsweise Verschiebung auf voraussichtlich nächstes Frühjahr vor allem von den zahlreichen Geldgebern und Sponsoren aufgenommen?
„Ganz gewaltig. Die Sponsoren haben mir allesamt die zugesagten Gelder bestätigt und keine Rückabwicklung gefordert. Somit konnten wir trotz der Absage die so dringend benötigten Gelder in der Höhe von rund 20.000 Euro behalten und somit unschuldig in Not geratenen Familien aus der Region unbürokratisch und schnell helfen.“
In Zeiten wie diesen, ist so eine Reaktion der Sponsoren alles andere als selbstverständlich. Worauf ist dies Ihrer Meinung nach zurückzuführen?
„Ich habe mir im Laufe meiner Tätigkeit ein gewisses Vertrauensverhältnis zu den Sponsoren aufgebaut. Die Geldgeber wissen, wohin das Geld fließt, weil wir jeden Euro transparent vergeben und dies auch auf unserer Homepage und in lokalen Medien, wie den Bezirksblättern, veröffentlichen. Zudem ist es mir ein sehr großes Anliegen, dass ich jene Personen oder Vereine, die von uns Geld erhalten, vor der Vergabe genau prüfe und immer zumindest das Vier-Augen-Prinzip walten lasse.“
Das alles hört sich nach sehr viel Zeitaufwand und Engagement an. Warum macht man so etwas über eine so lange Zeit auf höchstem Niveau?
„Es war schon immer mein Bestreben, zu helfen. Ich habe einfach eine Hilfsader und kenne viele Fälle persönlich. Und natürlich ist es auch die Dankbarkeit, die man durch meine Arbeit erfährt, die einem wieder extrem viel zurückgibt und auch die Kraft für die weiteren Aufgaben verleiht.“
Wie sehen die weiteren Eventplanungen aktuell aufgrund der Corona-Situation aus?
„Der Waldviertler Advent am 21. November 2020 in Bad Traunstein ist fix abgesagt. Obmann Klaus Neumüller und ich haben uns die Corona-Vorgaben für Veranstaltungen genau angeschaut und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir zur Sicherheit der Gäste, der Mitwirkenden, aber auch der Vereinsmitglieder und Helfer dieses Event nicht durchführen werden. Auch hinter der nächsten Gala am 6. März 2021 steht derzeit noch ein großes Fragezeichen. Hier müssen wir einfach zuwarten, was in den nächsten Monaten passiert.“
Dennoch warten im Herbst einige weitere Höhepunkte auf Sie?
„So ist es. Wir sind als Verein für unsere bisherigen Leistungen von der Landeshauptfrau nach St. Pölten mit einem tollen Tagesprogramm eingeladen worden. Für uns ist das eine Auszeichnung, dass auch auf höchster politischer Ebene unsere Arbeit derart wahrgenommen und auch gewürdigt wird. Außerdem durfte ich zwei Familien als Spendenempfänger des Clubs Niederösterreich nominieren und diese nun im August zur Übergabe nach St. Pölten begleiten.“


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