Edlesberg
Klimafitter Wald - so wird er im Bezirk Zwettl umgesetzt

Elisabeth Höbartner-Gußl ist die Ansprechpartnerin für das Projekt in Edlesberg. | Foto: ju
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Wo, wenn nicht im Waldviertel, erlebt man die besondere Bedeutung der Wälder für uns Menschen so hautnah. Doch machen die Auswirkungen des Klimawandels auch hier nicht Halt. Projekte wie "Wald der Zukunft" in Edlesberg setzen Schritte hin zu einem klimafitten Wald.

BEZIRK. Hitzewellen, häufigere Trockenperioden, Schädlinge. Der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Wälder. Diese sind zahlreich: So kommt es zum vermehrten Vorkommen von Insekten und Krankheiten, die Schaden im Wald anrichten. Insekten können sich bei wärmeren Temperaturen schneller entwickeln und fallen so ihren Fressfeinden weniger häufig zum Opfer. Die Bäume selbst können sich nach Trockenperioden schlechter gegen pflanzenfressende Insekten, wie den Borkenkäfer, wehren.   

Lebensraum Wald

Unser Leben ist eng mit dem Ökosystem Wald verbunden. Es ist Rohstofflieferant, Lebensraum, Luft- und Wasserfilter, Sauerstoffproduzent und Ort zum Entspannen zugleich. Zum Erhalt unserer Wälder uns seiner zahlreichen positiven Eigenschaften ist eine Klimafitte Waldwirtschaft notwendig. Hiermit befasst sich das Projekt "Wald der Zukunft" nahe Martinsberg. 

"Wald der Zukunft"

Gemeinsam mit der Mittelschule wies die Gemeinde Martinsberg der einem halben Hektar großen Waldfläche eine neue Bedeutung zu. Das Areal, im Jahr 2014/2015 von Eisbruch betroffen, wurde 2019 von den Kindern mit circa 2.000 neuen Bäumen in Mischkultur bepflanzt. Die Grundidee stammt von der KLAR! Region Waldviertler Kernland. 

"Gemeisnam mit dem Netwerk Genetik (Netgen) und dem  Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) wurde geschaut, was der Wald hergibt, und sich dann bei der Projektumsetzung danach gerichtet."

erklärt Elisabeth Höbartner-Gußl vom Verein Kleinregion Waldviertler Kernland, die das Projekt betreut. 

Jede Baumart hat eigene Bodenansprüche

Großer Wert wurde bei dem Projekt auf die Waldverjüngung gelegt. Dabei wird auf die natürliche Ansamung der Altbäume gesetzt. Der Vorteil: Der Standort, an dem die Bäume wachsen, entspricht mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren Bedürfnissen. Im "Wald der Zukunft" befand sich früher eine kleine Schottergrube- Heute wachsen an dieser Stelle eine Vielzahl junger Lärchen - denn diese bevorzugen schottrige Untergründe. Und so wie die Lärche haben alle Baumarten ihre eigenen Bodenansprüche.  

Peripherie des Waldes

Ein Augenmerk wurde bei der Waldfläche in Edlesberg auf eine ökologische Waldrandgestaltung gelegt.
Der Waldrand bietet zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Auch dient er beispielsweise Rehen im Winter als Nahrungsquelle. Seine Rolle als Übergangszone darf man ebenfalls nicht unterschätzen: Durch die leicht ansteigende Struktur des Waldrandes erreichen stärkere Windböhen die Bäume nur in abgeschwächter Form. So kann die Gefahr von Windwurf und Bruch reduziert werden. 

Biodiversität hilft Wäldern

Nicht nur der Waldrand bietet den Tieren Lebensraum. 
So wurden auch Nistkästen auf dem Edlesberger Waldstück angebracht, um Singvögeln, Käuze und Fledermäusen einen Nistplatz zu bieten. Diese wiederum helfen bei der Schädlingsbekämpfung. Man sieht: Eine hohe Biodiversität trägt maßgeblich zur Gesundheit der Wälder bei. 

Unordnung im Wald wichtig

Als Tipp für Waldbesitzer gibt Höbartner-Gußl, den Wald mehr sich selbst zu überlassen. Wichtig für das Ökosystem Wald ist es, beispielsweise Äste auf dem Boden liegen zu lassen, da dieses Totholz einen Lebensraum für zahlreiche Klein- und Kleinstlebewesen bietet. Diese Tierchen zersetzen organische Stoffe wie die herabgefallenen Blätter und leisten somit einen großen Beitrag zur Entstehung von Humusboden.

"Man sollte die Natur in den Wald zurückkommen lassen. Ein Wald muss nicht ordentlich sein. Liegen ein paar Äste auf dem Boden, bietet er gleich mehr Lebensraum für Tiere."

so Höbartner-Gußl.

Aufbereitet wurde das Thema vor Ort mit sechs Stationen. An jeder Station findet sich eine Schautafel, die zum Erleben der Umgebung animieren. Die Schaufläche kann von jedem besichtigt werden. Auf Anfrage führt Sie ein Experte kostenlos durch das Projekt.

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