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Das Alte Rathaus am Zwettler Hauptplatz (Bild aus den 1960er Jahren)  | Foto: Stadtarchiv Zwettl
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  • Das Alte Rathaus am Zwettler Hauptplatz (Bild aus den 1960er Jahren)
  • Foto: Stadtarchiv Zwettl
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In den letzten hundert Jahren haben viele Ereignisse einschneidende Auswirkungen auf die Bewohner des Bezirks Zwettl gehabt. Nachkriegszeit, Fortschritte im Gesundheitswesen, der Kultur und ein außergewöhnliches Jahrhunderthochwasser. 

ZWETTL. In den Köpfen vieler Zwettler ist bis heute das große Jahrhunderthochwasser fest verankert. Wenige hatten zunächst geahnt, welche Auswirkungen das Wettertief vom 6. August 2002 haben wird.

Land unter

Am Abend des 7. August waren bereits 158 Millimeter Niederschlag gefallen, bis 8. August waren es geschätzte 250 Millimeter. Kamp und Zwettl traten über die Ufer. Innerhalb weniger Stunden waren der Sportplatz und das Freibad komplett überflutet. Städtische Durchfahrtsstraßen wurden unpassierbar (Schwarzenauer Straße, Gerungser Straße, Ottenschlager Straße). Am Abend des 7. August waren alle Feuerwehren im Bezirk mit circa 1200 Mitgliedern im Einsatz. Später kam Unterstützung von Katastrophenhilfsdienst der NÖ Feuerwehren und vom Bundesheer.

Von 12. auf 13. August trafen neuerliche Niederschläge das Land. Am Mittwoch, 14. August 2002 waren die heftigen Niederschläge vorüber. Das Aufräumen aber zog sich noch lange danach. Viele Zwettler bewiesen, dass man sich auf sie verlassen kann: Hilfskräfte und betroffene Menschen wurden durch freiwillige Helferinnen und Helfer unterstützt.

Heiße Diskussion um Hundertwasserbrunnen

Heute das Herzstück der Innenstadt, doch vor der Erbauung im Jahr 1994 ein großes Streitthema in Zwettl. Schon Anfang der Neunziger-Jahre beschloss die Stadtgemeinde, der Stadt einen attraktiven Mittelpunkt zu geben. Der international renommierte Künstler Friedensreich Hundertwasser (1928 bis 2000) konnte für das Projekt gewonnen werden. Die Idee zum Hundertwasserbrunnen war geboren.
Teile der Zwettler Bevölkerung waren nicht begeistert: Eine Bürgerinitiative formte sich, die das Projekt um jeden Preis verhindern wollte. Die Thematik war so brandheiß diskutiert , sie spaltete die Meinungen mancher Zwettler Familien.

Am 3. November 1993 konnte dann doch die Baugenehmigung erteilt werden und Im Rahmen des Pfingstspektakels (20. bis 22. Mai 1994) wurde der Brunnen an die Öffentlichkeit übergeben.


Krankenhaus Zwettl

Bei der Versorgung von kranken Menschen hat sich im Bezirk ebenfalls einiges getan. Das Krankenhaus der Stadt war bis 1979 in der Gartenstraße untergebracht. Am 21. April 1979 wurde das neu gebaute Krankenhaus am Propsteiberg feierlich eröffnet. Nun war endlich der Platz da, dass das Krankenhaus auf seine heutige Größe als Landesklinikum Zwettl anwachsen konnte.


Gemeindezusammenlegung

Im Bereich der Gemeindeaufteilung hat sich in den letzten
1970/1971 passierte im Bezirk eine große Gemeindezusammenlegung. Von insgesamt 150 Ortsgemeinden im Jahr 1850 reduzierte sich dies im Laufe der Jahre zunächst auf 110 Gemeinden (im Jahr 1961), dann auf die heutigen 24.

Nachkriegszeit in Zwettl 

Am 9. Mai 1945 fuhren die ersten russischen Soldaten in Zwettl ein. Das Zeichen, dass der zweite Weltkrieg nun offiziell vorbei ist. Auf die Zwettler warten dennoch herausfordernde, harte Jahre. Die sowjetische Stadtkommandantur bezieht die Räume des ehemaligen Wehrbezirkskommandos in der Hammerlingstraße 2 a (heutiges Finanzamt), übersiedelte später in das Hotel "Goldener Löwe" (Hauptplatz 7, heute Volksbank). Eine eigene sowjetische Tageszeitung "Österreichische Zeitung" wurde herausgebracht, zu dessen Bezug Ämter und Behörden verpflichtet wurden. Am 13. Juni 1945 mussten sich alle arbeitsfähigen Personen zwischen 16 und 50 Jahren melden. Ehemalige Soldaten der Wehrmacht wurden inhaftiert. 

Das Flüchtlingslager entlang der Gerungser Straße reichte von Moidrams bis zum Sportplatz und der Hammerschmiede im Zwettltal. Bis zu 30.000 Zivilrussen, die von den Nazis verschleppt worden waren, lagerten hier. Neben einer Typhusepidemie im August 1945 (am 18. Oktober wurde eine Quarantäne ausgerufen) bei der 39 Menschen verstarben, mussten die Zwettler auch die Besatzungsmacht laufend mit Nahrungsmitteln versorgen. 
Nach einige harten Jahren nahm 1955 die Besetzung der roten Armee ein Ende. Nach der Unterzeichnung des Österreichischen Staatsvertrages zogen die sowjetischen Truppen am 19. September 1955 aus Österreich zurück. 

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