Land will Rauchfang abschaffen
Notkamine in Mehrparteienhäusern sollen ab 25. September nicht mehr Pflicht sein. Die Wirtschaft schäumt.
BEZIRK. Während Niederösterreich unter Rekordhitze stöhnt, jagt der Ausblick auf den Winter vielen bereits kalte Schauer über den Rücken. Der Grund: Der gute alte Rauchfang könnte schon bald vom Aussterben bedroht sein.
Angst vor kalten Wohnungen
Eine Änderung der NÖ Bauordnung sieht vor, dass der Notkamin bei Mehrparteienhäusern nicht mehr wie bisher Pflicht ist, etwa wenn der Bau durch Fernwärme oder ein zentrales Heizwerk versorgt wird. Die Bedingung: Binnen 48 Stunden muss bei Heizungsausfall ein Ersatzsystem verfügbar sein. Viele Wohnungseigentümer fürchten sich nun vor kalten Wohnungen im Winter. Besondere Brisanz erhält der Entwurf durch die Gaskrise zwischen Russland und der Ukraine. Sollte Putin den Gashahn abdrehen, fällt die Möglichkeit in Wohnungen einen Notkamin zu betreiben.
"Absolut hirnrissig"
Vor allem Rauchfangkehrer, Ofensetzer und Holzhändler laufen gegen diesen Entwurf Sturm. So hält etwa Thomas Anton, Rauchfangkehrermeister in Zwettl das Vorhaben für hirnrissig: "Das wäre ein völliger Wahnsinn. Das wäre eine katastrophaler Rückschritt." Anton vergleicht im Gespräch mit den Bezirksblättern, das Kamin-Verbot mit einem Fernsehantennen- oder Internetzugang-Verbot. "Eine derartige Komfort-Sache in der heutigen Zeit abzuschaffen, wäre absolut hirnrissig. Die Innung ist strikt dagegen", bezieht Anton klar Stellung.
Viel Zeit bleibt nicht mehr, denn das Gesetz soll am 25. September im Landtag beschlossen werden.
Zur Meinung von Redaktionsleiter Bernhard Schabauer "Rauchzeichen gegen geplantes Gesetz": http://www.meinbezirk.at/zwettl-niederoesterreich/politik/rauchzeichen-gegen-geplantes-gesetz-d990591.html
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