Das Waldviertel soll bis 2030 zur Energie-Export-Region werden!
Übergabe des "Waldviertler Energiepaktes" an Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll
ALLENTSTEIG / GROSSSCHÖNAU (kuli). Die 27. BioEM wurde zum Anlass genommen, ein sehr ambitioniertes Vorhaben vor den Vorhang zu holen. Kein geringerer als Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll wurde mit der Initiative "Waldviertler Energiepakt" überrascht, hinter dem neben zehn Klima- und Energie-Modellregionen (KEMs) auch die Energieagentur der Regionen, das Wirtschaftsforum Waldviertel, die Europaplattform PRO Waldviertel, der Sonnenplatz Großschönau, die BioEM selbst sowie die Regionalberatung Wallenberger & Linhard stehen.
Insbesondere die Aktivitäten der KEMs und der Windinitiative Waldviertel trieben die Verantwortlichen der übergeordneten Institutionen dazu, der lange gehegten Hoffnung auf Erreichen nicht nur der Energieautarkie, sondern sogar einer Überproduktion regionaler Ökoenergie, öffentlich Ausdruck zu verleihen. Diese Zukunftsaussicht hat die Evolution von der Vision bis zum konkreten Projekt in der Zwischenzeit hinter sich. Der nahezu flächendeckende Überzug des Waldviertels mit Klima- und Energie-Modellregionen, die da heißen ASTEG, Waldviertler Hochland, Kampseen, Waldviertler Kernland, Krems, Laisitztal mit Schweiggers, Nordlicht, Thayaland, Waldviertler Wohlviertel und Zwettl (es fehlen nur noch Schrems und Gmünd) ist die Grundvoraussetzung für die Möglichkeit, in Zukunft neben sich selbst auch Ballungsräume wie Wien und Linz, auch den um St. Pölten mit Ökoenergie zu versorgen; in solchen urbanen Gebieten fehlen die Möglichkeiten zur Erzeugung von Öko-Energie, lediglich die dezentrale Versorgung mit Photovoltaik-Strom und Warmwasser aus Solarthermie kann einen gewissen Anteil des Gesamtenergiebedarfs decken.
Landeshauptmann Erwin Pröll erklärte sich in seiner Festrede zur Eröffnung der 27. BioEM am 7. Juni zum glühenden Verfechter dieses Zukunftsprojektes, durch das ein wichtiger Beitrag zur Stabilisierung der Wirtschaft in ganz Niederösterreich geleistet würde, was wiederum die Lebensqualität steigern und die Zufriedenheit der Bevölkerung sichern wird.
Hoffentlich bleibt es nicht nur bei Worten, denn auch die Landesregierung kann und muss viele Hebel in Bewegung setzen, um Zukunftsprojekte wie den Energiepakt Waldviertel 2030 und andere Initiativen zur echten Nachhaltigkeit zum Erfolg zu verhelfen.
Die oben genannten KEMs waren selbst auf der BioEM mit einen großen Gemeinschaftsstand vertreten. Hauptattraktion war ein umgebauter Ergometer, bei dem die Muskelkraft in elektrischen Strom umgewandelt wird. Je nachdem, wieviel Leistung angeschlossene Verbraucher wie Glühbirne, Energiesparlampe oder Wasserkocher benötigen, verändert sich der Widerstand der Pedale. Auf diese Weise kann man persönlich "erfahren", welche Energiemengen produziert werden müssen (z.B. fünf Minuten radeln, um einen Viertel Liter Wasser um 1 Grad Celsius zu erwärmen). Ansonsten wurden mehr oder weniger symbolische Gegenstände zur Verdeutlichung von individuellen Themenschwerpunkten der Modellregionen ausgestellt. Das Publikumsinteresse war nicht gering, und die KEM-Manager hatten viele Einzelgespräche zu führen.
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