Am Land gehen die Hausärzte aus
Die allgemeinmedizinische Versorgung im Waldviertel kann nicht als gesichert betrachtet werden.
(kuli). „Wir sind nicht die, die ,alles wissen‘ – aber die, die für jedes Gesundheitsproblem bzw. -anliegen zunächst einmal zuständig sind: Für die Einschätzung der Bedrohlichkeit („abwendbar gefährlicher Verlauf? “), für die Zuordnung eines Problems, den entsprechenden Umgang – Behandlung oder evtl. Weiterleitung an die richtige Stelle – und für die Betreuung entsprechend unserer Rundherum-Kompetenz. Wichtigste Mittel dafür sind neben der medizinischen Breite die Kontinuität und die professionelle Arzt-Patienten Beziehung“, so Frau Dr. Susanne Rabady, Ärztin für Allgemeinmedizin mit Praxis in Windigsteig, Präsidentin der Niederösterreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin im Bezirksblätter-Gespräch.
„Viele Hausarztordinationen im Waldviertel stehen vor dem Problem, nach der absehbaren Pensionierung der zurzeit dort noch praktizierenden Allgemeinmediziner nicht weiter besetzt zu sein“, brachte die im positivsten Sinn umtriebige und in vielen sozialen Angelegenheiten engagierte Ärztin das Problem letzten September bei einer Veranstaltung der Waldviertel-Akademie auf den Punkt. Es gibt jetzt schon deutlich weniger – oder sogar gar keine - Bewerbungen um freie Stellen, und für die nähere Zukunft ist eine weitere Verschlechterung zu befürchten, wenn nicht ein ganzes Bündel an Maßnahmen ergriffen wird. Hausarztmedizin mit ihrer ganzen Verantwortung muss denselben Stellenwert haben wie die Arbeit der hochspezialisierten Kollegen in den urbanen Spitälern und Ordinationen!“, lautet daher die schlussfolgende Forderung an das Gesundheitssystem im Staate Österreich. Bund. Länder und Gemeinden sind hier angesprochen, aber auch die Universitäten.
„Die Spitalsambulanzen wie selbstverständlich mit der Erstversorgung von unbekannten, mitunter weit angereisten Menschen mit gesundheitlichen Problemen aller Art zu belasten, bietet für die Patienten bei weitem nicht dieselbe Qualität wie bei einer kontinuierlichen, persönlichen und ganzheitlichen hausärztlichen Betreuung durch den vertrauten Hausarzt“, lautet das Fazit der zuweilen auch einmal etwas Stress erlebenden Humanmedizinerin.
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