Die Vielseitigkeit des Handels

Steiermarkweit gibt es in der Sparte Handel laut Wirtschaftskammerdaten knapp 67.000 Beschäftigte. Bricht man diese Zahl auf den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag herunter, ist man bei rund 2.700 Beschäftigten in etwa 430 Handelsbetrieben, die unter anderem als Einzelhandelskaufmann, Buchhändler, Industrie-, Büro- oder auch EDV-Kaufmann in den verschiedensten Richtungen tätig sind. Doch welches Berufsbild verbirgt sich eigentlich hinter der Bezeichnung "Handelsangestellter"?
Regina Schrittwieser, Geschäftsführerin der Schrittwieser GmbH in Krieglach und Mitglied im Ausschuss der Wirtschaftskammer-Regionalstelle Mürztal-Mariazellerland, erklärt das Berufsbild aus der Sicht der Textilindustrie: "Der Beruf ist sehr vielfältig: Man muss den richtigen Umgang sowie das Gespräch mit den Kunden erlernen, man muss verkaufen können, mit der Ware und den Stoffen umgehen lernen, aber auch die Buchhaltung beherrschen."

Dreijährige Lehre
Um überhaupt als "kaufmännischer Angestellter im Einzelhandel" - so lautet die offizielle Bezeichnung - tätig sein zu dürfen, bedarf es einer dreijährigen Lehre. "In dieser Zeit muss einmal im Jahr für jeweils zwei Monate die Berufsschule besucht werden. Am Ende der Lehrzeit gibt es dann eine Lehrabschlussprüfung in mündlicher und schriftlicher Form", erklärt Schrittwieser.
Der Verdienst ist je nach Ausbildungsstand gestaffelt. So erhält ein Lehrling im ersten Lehrjahr etwas mehr als rund 500 Euro, ein Angestellter rund 1.300 Euro, je nach Anzahl der Berufsjahre erhöht sich dieser Betrag.
Noch immer sind die meisten Handelsangestellten weiblich, "wobei es aber gerade im Sportartikelbereich auch schon sehr viele Männer gibt", so Schrittwieser.
Die Suche nach Lehrlingen ist eine zwiespältige Sache: "Einerseits gibt es viele Arbeitslose, die auf der Suche sind, andererseits suchen auch wir immer wieder Lehrlinge. Aber das ist nicht so einfach, schließlich muss es für beide Seiten passen", so Schrittwieser.

Angelika Kern