Mutige Eltern sind gut für das Kind

Dass Kinder sich gerne zugehörig fühlen wollen, wissen Eltern aus eigener Erfahrung. Allerdings: Immer funktioniert das nicht auf Anhieb, manchmal ist die Zeit zum Mut machen gekommen. Eva Albrecher-Mayr differenzierte in diesem Zusammenhang zwischen Lob (nach erbrachter Leistung) und Ermutigung (wenn es einmal klemmt). Denn was bewirkt Ermutigung? Dass Kinder keine Angst vor Fehlern haben und nicht ein Ich-bin-nichts-wert-Gefühl bekommen.
Ein Problem unserer Zeit: Kinder wollen alles, kriegen alles, haben alles. Mit der nachteiligen Wirkung, dass sie zu Tyrannen auswachsen können. Dieser Verwöhneffekt zeigt sich auch, wenn dem Kind Arbeiten abgenommen werden, die es selbst schon kann. „Das Kind soll stolz auf seine Leistung sein“, bagatellisierte die Vortragende etwa den Umstand von zwei verschiedenen Socken. Die Vorarbeit, bis eine Tätigkeit sitzt, kann mitunter beschwerlich sein. Sie ist aber notwendig, um das Kind selbstständig werden zu lassen.
Problemkreis Grenzen setzen: Kleinere Kinder brauchen engere, größere weitere Korridore, in denen sie sich frei bewegen können. „Am besten ist“, so die Referentin, „die Grenzen gemeinsam mit dem Kind festzulegen.“ Auf diese Weise gelingt es, den Kindern Verantwortung nahe zu bringen. Was aber, wenn das Kind die Grenzen überschreitet? Dann muss es Konsequenzen geben. Da sollte kein Elternteil die Turnsachen, die Jause oder das Schönschreibheft in die Schule nachbringen. Und wenn sich das Kind im Auto nicht anschnallen will? Da wird eben zu Fuß gegangen. Wichtig dabei: Die Erwachsenen müssen vorleben, was sie von Kindern verlangen.