SPÖ hievte Fleischhacker auf Bürgermeistersessel

Einigkeit herrrschte zumindest beim Gruppenfoto mit den Ehrengästen.
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  • hochgeladen von Waltraud Wachmann

Schon im Vorfeld der konstituierenden Gemeinderatssitzung in Ilz, bei der Bezirkshauptmann Max Wiesenhofer im Beisein seines Kanzleileiters Peter Rechberger und von Landtagspräsident Franz Majcen Gemeinderat und Vorstände angelobte, kristallisierte sich heraus, dass die ÖVP als um 50 Stimmen stärkere Partei gegenüber der Gemeindeliste Friedheim bei einem Gleichstand an Mandaten (10:10) mit Rupert Fleischhacker wieder den Bürgermeister stellen wird. Für dessen Wahl musste allerdings ein Koalitionspartner gesucht werden. Dieser wurde in Klaus Konrad, dem für die SPÖ im Gemeinderat verbleibenden Mandatar, gefunden. Im Gegenzug trat die ÖVP einen ihrer drei Vorstandsitze – den Gemeindekassier – an Konrad ab. Als erster Vizebürgermeister steht Fleischhacker der Unternehmer Karl Turza zur Seite. Den zweiten Vizebürgermeister und das fünfte Vorstandsmitglied stellt die Liste Friedheim mit August Friedheim und Michael Kriendlhofer. Bei den geheimen Wahlgängen erhielten Fleischhacker elf, Turza 15, Friedheim 20, Konrad 12 und Kriendlhofer 13 Stimmen

Die Kooperation der Fraktionen im bisherigen Gremium vor der Zusammenlegung mit Nestelbach sei konstruktiv gewesen. Diese positiven Erfahrungen und eine friktionsfreie Gesprächs- und Verhandlungsbasis hätten die Grundlage für die Entscheidung zur Koalition zwischen ÖVP und SPÖ gebildet. „In den letzten Jahren und in der Wahlbewegung sind wir fair miteinander umgegangen. Deshalb ist die Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen ÖVP und SPÖ die beste Lösung für unsere Gemeindebürger“, erklärte Fleischhacker. Gespräche mit der Gemeindeliste seien ohne Ergebnis geblieben. Man hoffe dennoch auf eine gute Zusammenarbeit im Gemeinderat. Oberste Priorität für Fleischhacker haben die Ortskernbelebung, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Sanierung des Kulturhauses samt mehr Platz für den Musikverein und ein durchgehender Radweg von Ilz bis Nestelbach.

Für August Friedheim, der aus dem Stand heraus mit seiner Liste an Mandaten mit der ÖVP gleichzog, wurde mit der ÖVP-SPÖ-Konstellation eine Koalition gebildet, in der sich das Wahlergebnis nicht widerspiegelt. Die Volkspartei sei mit der Liste Friedheim nie auf Inhalte eingegangen. Seitens der Liste habe man zwar das Gespräch gesucht, Verhandlungen seien aber abgewürgt worden. Friedheim ließ es sich nicht nehmen, seinem Unmut über das Zustandekommen der Koalition vor dem Plenum sowie einer unerwartet großen Schar interessierter Besucher im Sitzungssaal Luft zu machen. Fleischhacker hingegen wollte die Vergangenheit nicht mehr kommentieren.
„Für mich werden mit Schwarz-Rot die Wähler getäuscht, die am Wahltag offensichtlich etwas anderes wollten. Wir werden sehen, wie sich die Zusammenarbeit im Gemeinderat entwickelt", weiß Friedheim ganz genau, dass Zwei Drittel-Beschlüsse ohne seine Fraktion nicht möglich sein werden. "Sachthemen müssen künftig auf Augenhöhe verhandelt werden, damit eine Umsetzung im Sinn der Bürger funktioniert", so Friedheim.
Um Ilz weiter zu entwickeln, müsse die Verwaltung im Zentrum Ilz und in der Außenstelle Nestelbach neu organisiert werden. Die Wohnbaupolitik müsse dahingehend gestaltet werden, dass der Fortbestand aller Schulen und Kindergärten gesichert sei. Für die Schulbusse gelte es, eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Für den Gebührenhaushalt verlangt Friedheim, dass zugunsten der Bewohner immer der jeweils günstigere Tarif der Altgemeinde für die Großkommune zum Tragen kommt. In allen Ortsteilen sollen Projekte realisiert werden, wobei Friedheim das Hauptaugenmerk auf die Probleme im Zentrum legen will.

Gemeinderat Ilz: 21 Mandatare: 10 ÖVP, 10 Gemeindeliste Friedheim, ein Mandatar SPÖ
Vorstand: Bürgermeister Rupert Fleischhacker (ÖVP), 1. Vizebürgermeister Karl Turza (ÖVP), 2. Vizebürgermeister August Friedheim (Gemeindeliste), Vorstandsmitglied Michael Kriendlhofer (Gemeindeliste).

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