Beim Dinner in the Dark im Gleisdorfer Laurenzibräu erfuhren Sehende, welche Hürden Blinde zu überwinden haben.

Wie findet man das Essen auf dem Teller, wenn man genau so viel sieht?
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  • hochgeladen von Daniela Tuttner

Wer gerne essen geht, weiß sich zu benehmen. Ob Vorspeise oder Dessert, das passende Besteck ist schnell gefunden. Wein nachschenken geht nebenbei. Selbst den Stammplatz beim Lieblingswirt findet man schon blind. Blind? So einfach ist das dann doch nicht.

Orientierungslos

Die Stadgemeinde Gleisdorf lud gemeinsam mit dem TIP-Tourismus zu einem "Dinner in the Dark" ins Laurenzibräu. Licht aus, Augenbinde an, Sehsinn abgeschaltet. Schon auf dem Weg zu den Tischen verabschiedete sich beim Großteil der 20 Teilnehmer der Orientierungssinn. Und nicht nur der zeigte sich von der ungewohnten Dunkelheit genarrt, auch der Geschmackssinn war ohne Unterstützung durch die Augen aufgeschmissen. Wer nicht sieht, was da auf dem Teller liegt, tut sich schwer, es zu erschmecken.

Blinder Führer
Um den Gästen ein wenig Orientierung zu geben, stand Didi Ogris parat. Er verlor sein Augenlicht vor mittlerweile 20 Jahren, seinen Humor hat er behalten. Wer sitzt mit am Tisch, wo ist das Wasserglas, wie findet man das richtige Besteck oder wie mit dem Besteck das Essen auf dem Teller? Die Schwierigkeiten, in die seine Gäste gerieten, kommentierte er mit hilfreichen Tipps und Anekdoten.
So geschmackvoll und unterhaltsam das Essen in vollkommener Dunkelheit auch war, die Erleichterung, als die Augenbinden wieder abgenommen werden durften, war groß. Sensibilisiert für eine andere Form der Wahrnehmung wurde noch lange nachbesprochen und Erkenntnisse ausgetauscht.

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Wie findet man das Essen auf dem Teller, wenn man genau so viel sieht?
Didi Ogris (r.) sorgte dafür, dass seine Gäste sicher an den Tischen ankamen.
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