Wasserrechnung
Die Gruppe „Transition Oststeiermark“ hat einerseits begonnen, sich als regionale Kulturinitiative zu entwickeln. Das knüpft auch an den „Kulturpakt Gleisdorf“ an.
Dafür widmet sich Martin Regelsberger gerade dem Thema Mobilität im Bemühen, Sachfragen und mögliche künstlerische Zugänge in eine Zusammenhang zu bringen. Helen Wieser, im Herzen engagierte Pädagogin, sucht praktikable Wege, Menschen mit Behinderung Zugänge zu kultureller Praxis zu ebnen.
Andrerseits war das aktuelle Treffen einem großen Thema gewidmet, das für die agrarische Welt ebenso zentral ist wie für das städtische Leben, welches überdies die Industrie betrifft. Alle drei Kategorien, Agrarisches, Industrie und städtisches Leben, gehen ja hier, zwischen Weiz und Gleisdorf, eng in einander.
Die Rede ist von sauberem Wasser. Wir genießen das Privileg, davon reichlich zu haben. Dennoch scheint es, so die Debatten des Abends, durchaus sinnvoll, darüber nachzudenken, daß wir nicht alles grenzenlos verbrauchen müssen, bloß weil es da ist. Es stellt sich auch die Frage, warum wir für verschiedene Zwecke der Anwendung nicht Trinkwasser und Brauchwasser unterscheiden, sondern alles mit hochwertigem Wasser erledigen.
Ein sachkundiger Gast des Abends war Karl Hierzer, der seit rund 20 Jahren für das Gleisdorfer Trinkwasser verantwortlich ist. Er legte einige Zusammenhänge dar, welche die Fragen der Wasserversorgung betreffen und auch Laien geläufig sein sollten. Sein Preisvergleich war bemerkenswert. Tausend Liter bestes Gleisdorfer Trinkwasser kosten 1,50 Euro, der Liter kommt demnach auf 0,15 Cent.
Stellen Sie das dem Preis einer Flasche Tafelwassers aus dem Supermarkt gegenüber und Sie ahnen, warum heute Firmen Trinkwasser „privatisieren“ möchten und warum Einheimische sich sorgen, Österreichs Wasser könnte europaweit verkauft werden.
Solchen Aspekten widmet sich auch die europäische Bürgerinitiative „Wasser ist ein Menschenrecht!“, welche an diesem Abend kurz vorgestellt wurde. Im Kern der Petition, die derzeit von fast einer Million Menschen unterzeichnet wurde, steht die Forderung: „Wasser soll keine Handelsware werden.“
+) Die Petition im Internet: [link]
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