April-Festival: Kulturpolitische Konsequenzen

Kuratorin Irmgard Hierzer (links) neben MiR-Kustodin Sigrid Meister
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Wer würde es nicht zu schätzen wissen? Wenn die Mühen, eine Ausstellung zu realisieren, mit vollem Haus belohnt werden, wenn das Gebotene von bewegender Qualität ist, hat die Kuratorin einen guten Job gemacht, um die Arbeit der Kunstschaffenden in einen örtlich erfahrbaren Zusammenhang zu bringen.

Das ist der Gleisdorferin Irmgard Hierzer eben gelungen. Sie hat dem letzten April-Festival von Kunst Ost einen weiteren Glanzpunkt verschafft. An der Geschichte ist aber noch mehr dran.

Das Museum im Rathaus (MiR) war nicht bloß von fröhlicher Stimmung getragen, von Debatten und Geselligkeit. Spätestens als Winfried Kuckenberger auf dem Set erschien, konnten Insider wissen, daß sich hier eine Geschichte rundet.

Kuckenberger war die erste Schlüsselperson in einem ungewöhnlichen Prozeß. Er leitete einst das Kulturbüro der Stadt Gleisdorf. In der Zeit 2006/2007 war sein Nachfolger Gerwald Hierzi noch als Gemeinderat tätig, ebenfalls an neuen kulturellen Prozessen interessiert.

In diesem Set von Politik und Verwaltung schien dann auch noch ein Bürgermeister nötig, der viel zuläßt und Experimente nicht scheut. Experiment, das bedeutet ja, daß die Ergebnisse unsicher sind und auch ein Scheitern in Frage kommt. (Es gibt Kommunen, wo so etwas freiwillig auf keinen Fall riskiert wird.)

Kuckenberger, Hierzi und Bürgermeister Christoph Stark standen vor Jahren einer kulturellen Basis gegenüber, an der vom „kultur.at: verein für medienkultur“ einige Schritte entwickelt wurden, die zuerst einmal in eine Kooperation mit dem Festival „steirischer herbst“ mündeten.

Dann gelang es, Gleisdorf auch offiziell zum Ereignisort der ersten „regionale“ zu machen, die eigentlich im Bezirk Feldbach angesiedelt war. Das waren für alle Beteiligten ermutigende Entwicklungen. Schließlich entstand mit „kunst O.ST“ das überhaupt erste steirische LEADER-Kulturprojekt.

Daraus wurde die soziokulturelle Plattform Kunst Ost, deren aktuelles Arbeitsergebnis der Kulturpakt Gleisdorf ist. Kuckenberger genießt inzwischen seinen beruflichen Ruhestand, Hierzi hat eben einen völlig neuen Markenauftritt der Stadt Gleisdorf umgesetzt und Stark sichert immer noch den Freiraum für Experimente.

Damit festigen Politik und Verwaltung ein Klima, in dem Kunst- und Kulturschaffende merklich mehr Eigenverantwortung übernehmen und interessante Kooperationsschritte setzen.

Das handelt nicht bloß von erfreulichen Erfahrungen in der Begegnung mit einem neugierigen Publikum. Das erschließt kulturpolitisches Neuland, einerseits regional, andrerseits im Verhältnis Zentrum-Provinz. Wichtige Erfahrungsräume in einer Zeit, wo sich so viele Umbrüche ereignen, Stadt und Land sich längst neu zu ordnen begonnen haben.

+) Das April-Festival [link]

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