Kunst ost

Beiträge zum Thema Kunst ost

Monika Lafer, Richard Mayr (Mitte) und Winfried Lechner in Konferenzschaltung.
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Kultur im Bezirk Weiz
Gleisdorf: Neues Kulturprojekt

In Gleisdorf ist ein eigenwilliges Kulturprojekt entstanden, das konzeptionell und kulturpolitisch einen neuen Standard setzt. Es trägt den Titel „Archipel“, hat sich nun seit dem Sommer 2022 in einem Gedankenraum entwickelt und steht momentan kurz davor, in jenen Handlungsraum herüberzukommen, der auch mit einer fixen Infrastruktur verbunden ist. In der Kurzfassung: Eine Investorengruppe hat Kunst- und Kulturschaffende eingeladen, für ihr regionales Vorhaben eine Kulturabteilung zu entwickeln....

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Links Sauerkraut, rechts saure Rüben.
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Kulinarisches
Kraut und Rüben

Hört man das gerne? Nein! Es ist keineswegs freundlich gemeint, wenn mir jemand sagt: „Bei dir ist ja alles Kraut und Rüben!“ Dabei wäre das ursprünglich eine gute Nachricht gewesen. In der alten agrarischen Welt waren Weißkraut und Rüben zwei Arten des Massengemüses, womit Familien über den Winter kommen konnten, ohne Hunger leiden zu müssen. Das lag unter anderem daran, daß Kraut und Rüben gut konservierbar sind. Durch ein Gären, bei dem bakterizide Milchsäure die Hauptrolle spielt, erhalten...

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Mobilitätsgeschichte
Freilichtmuseum Gleisdorf

Gerade jetzt, mitten in der Vierten Industriellen Revolution, ändert sich unser Kraftfahrwesen weitreichend. Aber das gilt ohnehin auch generell für die Wirtschaft, außerdem ganz speziell für Produktionsweisen, also wie Dinge hergestellt werden. Dieser massive Umbruch läßt etliche Handwerkskompetenzen zunehmend verschwinden, weil die Wirtschaft sie nicht mehr braucht, nicht mehr bezahlt. So kommt es, daß sich manche kulturelle Nischen auftun, in denen Wissen und Kompetenzen erhalten werden, die...

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Zuckerrüben
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Regionales
Gleisdorf: Ruabn

Das war bloß ein kurzes Intermezzo auf dem Gleidorfer Bahngelände. Fette Rübenernte. Und ja, ich mag den Kontrast zur Hochsprache. Die Umgangssprache wird im täglichen Gebrauch rundgeschliffen wie ein Stein im Bach. Das gefällt mir. Aus den Kürbissen wurden Kirwissn, aus dem Rasen der Wosn, Kleinkram ist Tegerlwerch und so weiter. Es spricht überhaupt nichts gegen die Verwendung solcher Worte. (Manches davon hat auch poetische Qualitäten.) Aber die Rüben! Also Ruabn. Es ist lange her, daß ich...

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Wissens- und Kulturarbeit in der Provinz muß eben nicht Provinzielles haben.

Regionale Kulturarbeit
Gleisdorf: Kunst und Kultur, Tinchon

Wie sollen wir wissen, wer wir sind, wenn wir jene ignorieren, die vor uns wirksam waren? Identität kommt nicht aus der Werbeagentur, sondern von einem konkreten sozialen und geistigen Leben des Gemeinwesens, in dem konkrete Menschen anregende Dinge tun. Die Oststeiermark war einst ein Armenhaus der Monarchie, schließlich Provinz im Umfeld des Landeszentrums. Aber die Natur verstreut Talente blind. Die können schließlich wirksam werden, wenn Rahmenbedingungen wenigstens halbwegs stimmen. Oder...

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Künstler Marcus Kaiser (links) und Pädagoge Franz Wolfmayr.
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Regionale Kulturarbeit
Gleisdorf: ein Archipel

Das ist selbstverständlich eine Metapher. Im Gegensatz zu einem Kontinent besteht der Archipel aus Gruppen von Inseln, was eine Menge umgebendes Wasser zur Bedingung hat. Das bedeutet, auf jedem Stück festen Bodens, das Bestand hat, können sich ganz unterschiedliche Verhältnisse entwickeln. Manche Position wird überdies frei bleiben müssen, bloß sporadisch nutzbar sein, weil sie gelegentlich unter Wasser steht. Um bei dieser Metapher zu bleiben: ein Archipel eignet sich für ein Wechselspiel...

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Netzkultur
Zwischen Papier und Internet

Es gibt bisher keinen starken Hinweis, daß wir auf Bücher als bedeutende Medien verzichten könnten. Dabei hat sich unsere Mediensituation radikal verändert Mit den 1970er Jahren setzte eine Art Volksdigitalisierung ein. Das heißt, Computer wurden rasant kleiner, preiswerter, und Speichermedien sprunghaft billiger. Naja, es dauert schon noch ein paar Jährchen. Aber in der zweiten Hälfte der 1890er waren Personal Computers (PC) als neue „Microcomputers“ allgemein erschwinglich. Was damals als...

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Brücke über die Raab
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Regionalgeschichte
Oststeirische Brücken und Stege

Ich merke schon, das wird mich nun auf Jahre beschäftigen. Mein Faible für Brücken bekommt einen neuen Zusammenhang. Als ich begann, die Bäche durch Gleisdorf abzugehen, weil mich interessiert, wie sich all das mit der Raab verbindet, fielen mir auch etliche Stege auf. Und manch verlassenes Bauwerk. Das alles will ich nun konzentrierter zusammentragen und ein wenig sortieren. Ich ordne es einerseits den Gewässern und Orten zu, anderseits bekam ich Laune, die Bauten nach ihrer Art zu reihen, um...

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Der Greithbach zwischen den Pferdekoppeln.

Regionalgeschichte
Gleisdorf: der Greithbach

Diesen Bach hab ich anfangs eher unterschätzt. Er hat sehr interessante Abschnitte. Mir scheint, daß er fast mehr noch als der Gleisbach anschaulich macht, wie sich die Stadt auf ein Gewässer hockt, um sicheres Bauland zu gewinnen. Grade mit dem Greithbach ist mir das so deutlich geworden, wie er teils zwischen mächtige Baumaßnahmen gepackt wurde, teils in Verrohrungen unter der Erde verschwinden mußte, damit sich das Hochwasserproblem kontrollieren läßt. Dieses Wechselspiel reicht bis zum...

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Die Raab
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Regionalgeschichte
Gleisbach, Raab & Konsorten

Der aktuelle Schneefall hat mich rausgetrieben, um einige Motive im Kontrast vorzufinden. Meine Notizen zur Erkundung regionaler Gewässer sind nun so weit vorangekommen, daß ich sie in einzelnen Themenlisten anordnen kann. Das betrifft im Augenblick den Gleisbach und die Raab. Dabei fiel mir auf, daß Brücken und Stege ein interessantes Thema ergeben. Dazu hab ich nun auch schon eine Liste zur Übersicht. Außerdem ist Wasserkraft mit dem Thema Elektrizität verbunden. Dazu mußte ich allerdings -...

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Regionalgeschichte
Der Gleisbach windet sich

...so gut er kann, möchte man ergänzen. Ich erkunde nun schon eine Weile vor allem Raab und Gleisbach, sehe mich also speziell im Raum Gleisdorf um. Wie viele Jahrzehnte hab ich einzelne Stellen dieser Gewässer passiert und es hat mich nie besonders fesseln oder interessieren können. Das ist nun gundlegend anders. Einer der Anlässe dafür ist schlichte Klarheit: Unbegrenzt sauberes Wasser zu meiner Verfügung, ohne daß ich jedesmal einige Kilometer laufen muß, um es mir zu beschaffen, das ist ein...

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Nur ein Schritt zum Überqueren: der Gleisbach.
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Regionalgeschichte
Die Raab und andere Wässerchen

Als Gleisdorfer habe ich vor allem einmal die Raab im Sinn, wenn ich über Fließgewässer nachdenke. Aber die Region ist voller Bäche und Rinnsale, mitunter sehr magere Wässerchen, die freilich bei genug Regen sprunghaft an Menge und Wucht zulegen können. Zu all dem sehe ich mich grade ausführlicher um. Das Zentrum der Feistritzwerke liegt mit einer Seite am Gleisbach, der dort sehr moderat wirkt. Ein Bächlein, möchte man sagen, über das man leiht hinüberpringen kann. Aber zu manchen Zeiten mußte...

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Malerin Monika Lafer und Fotograf Richard Mayr beim Hängen der Bilder.
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Feistritzwerke
Drei Ebenen

Die eine Option ist: ein kurzer Wow-Effekt. Fein! Alle freuen sich, das Büfett wird abgeräumt, gute Nacht, Freunde! Kann man machen und ist legitim. Wir brauchen fröhliche Momente und gute Drinks. Aber die Wissens- und Kulturarbeit darf auch etwas tiefer graben. Das braucht dann eben... Zeit. Ich hab das erst kürzlich bei unserer Fürstenfeld-Session mit Kulturreferent Karl Bauer und Landespolitiker Franz Majcen erörtert. Für manche Aufgaben müssen wir zu ihrer Erledigung auf Langsamkeit...

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Feistritzwerke
Mensch, Natur, elektrisiert

Beeindruckende Hütte! Okay, das ist sehr salopp formuliert. Die Feistritzwerke haben ihren Firmensitz in Gleisdorf nach Plänen von Joachim Karner überarbeiten lassen. Markant von außen. Aber ich war vor allem im Inneren des Gebäudes vom Ergebnis sehr überrascht. Was nun an gebauter Infrastruktur frisch dasteht, verknüpft Geschäftsführer Erich Rybar mit einem interessanten kulturellen Akzent. Er läßt die Kunst herein und ist für einen Dialog zu haben, denn genaueres Hinsehen macht deutlich: das...

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Karl Bauer (links) und Richard Mayr

Kultur
Kurz nach Ungarn und zurück

Nagy ist das ungarische Wort für groß. Das Wort Kanisza soll kroatischen Ursprungs sein und verweist auf eine Fürsten sowie auf eine Festung. Nagykanisza ist die ungarische Partnerstadt Gleisdorfs. (Der Ortsname wird auf dem i betont.) Fährt man mit dem Auto über die Dörfer, braucht man von Gleisdorf aus etwas mehr als zwei Stunden. Diese Fahrt hab ich eben mit Gleisdorfs Kulturreferent Karl Bauer und Fotograf Richard Mayr absolviert, um im dortigen Rathaus erste Gespräche zu führen, die den...

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Künstler Marcus Kaiser bei unserem „Indoor-Wandertag“ in den unermeßlich weitläufigen hallen der vormaligen Textilfabrik Borckenstein.

Kunst und Kultur
Provinziell? Muß nicht sein!

Kunst und Kultur sind Arbeitsgebiete, auf denen sich das geistige Klima eines Gemeinwesens einlöst. Genau dafür – für das geistige Klima – ist natürlich auch in anderen Lebensbereichen genug zu tun. Aber hier wirkt etwas ganz speziell zusammen, wie wir es auch aus der Wissenschaftswelt kennen. Wir setzen Schwerpunkte, die etwas von Grundlagenforschung haben. Da geht es nicht um verwertbare Produkte, sondern um fundamentale Erkenntnisse. Es geht um Wissensgewinn. Wissen entsteht ja erst, wenn...

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Die Gleisdorfer Protestebewegung, Stand Oktober 2022

Bundespräsidentenwahl
Gleisdorf und Österreich

Was wurde am Abend des Wahlsonntags klar? Egal, welche Anregungen uns in letzter Zeit über allerhand Gezänk und Geplärre angeboten wurden, nun hat der Souverän, das Volk, gesprochen und eine politische Entscheidung getroffen, die ein ganz anderes Bild zeichnet. Ein Teil der Wahlberechtigten gaben ihre Stimmen ab, ein Teil enthielt sich. Daran gibt es nichts zu mäkeln. Jeder Mensch darf selbst entscheiden. Auch die Enthaltung ist ein Votum. Das endgültige Ergebnis steht freilich noch aus, aber...

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Wer will, findet fast überall eine Bühne ;-)

Kunst und Kultur
Maulaufreißerei

Nein, die Kunst ist der Gesellschaft nicht verpflichtet, sondern nur sich selbst. „Engagierte Kunst“? Mag ja sein. Aber mir sagt sowas nicht zu. Ebensowenig gefallen mir Leute, die „Künstler“ spielen und das mit völlig unerheblichen Arbeiten dekorieren. Weshalb unerheblich? Wer sich einerseits inhaltliche Bemühungen erspart und andrerseits das Handwerkliche weitgehend ignoriert, dabei dann einfach irgendwie herumdilettiert, mag das eigene Leben damit bereichern. So geht Hobby. Aber...

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Demokratiepraxis durch das Löschen unliebsamer Mitteilungen? Nicht überzeugend!

Bundespräsidentenwahl
Was reden Sie da?

Ein Gleisdorfer Bürger, der Kaiserin Zita via Social Media eben als „Kaiserliche Hoheit“ hervorhob und Franz Josef zu loben weiß, bezichtigt Österreichs amtierenden Bundespräsidenten, er sei kein „Bundespräsident für alle Österreicher und zwar gleichermaßen für Männer und Frauen“, überdies ein „nicht beim Volk seiender und über den Dingen stehender“ Mann. Das ist interessant, weil sich die Frage nach den Kriterien des Kritikers stellt. Franz Josef und Zita sind kaum zu übertreffen, wenn man...

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Die peinliche Unfähigkeit, eine andere Position als die eigene zu ertragen.

Bundespräsidentenwahl
Zensur in Gleisdorf?

Da haben nun in der Stadt unzählige Menschen über so viele Monate an jeweils zwei Tagen die Woche demonstriert. Liebe, Freiheit, Bürgerrechte und so allerhand Positionen gegen Zensur, gegen Manipulation, gegen ich weiß nicht was alles. Hat es was genützt? Gute Frage! Das zeugen sich nun Menschen, bei denen die Appelle zugunsten von Liebe, Freiheit und Bürgerrechten nicht so recht gefruchtet haben. Hier sind schon erste Versuche sichtbar, Mitteilungen eines Kandidaten zur Wahl des...

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Figur aus einer Installation von Carolina Sales Teixeira
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Kulturarbeit
Eine Komplexität

Manchmal hab ich eine Komplexitätskrise. Das geht so. Zu viele Themen parallel angepackt, zu viele Ereignisstränge in Bearbeitung und jeden Tag zwischen diesen Linien hin- und herwuseln. Das ist a) sehr kräfteraubend und haut einem b) beizeiten die Schindeln vom Dach. Will sagen: plötzlich verliere ich den Überblick und kenn mich nicht mehr aus. Aber vielleicht sind das ganz banale Konjunkturen, die jeder Mensch quer durchs Jahr absolviert. Warum muß es überhaupt dazu kommen? Weil ich...

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Kommt da auch noch politische Relevanz dank konkreter Kompetenz? Oder muß ich mich damit begnügen, daß mir ein Kaschperl seine unbewältigten Autoritätskonflikte aufbürdet?

Corona-Pandemie
Angfressn

Ich hab mir jetzt eine Ewigkeit und drei Tage diese teils unterhaltsame, teils lähmende Mischung aus Ansagen, Aussagen und Kolportagen angehört. Was ist herausgekommen? Wenig! Diese ömpörten Kräfte kommen und kommen einfach nicht auf den Punkt. Zwischenspiel: Nur keine Aufregung, schon gar keine Ömpörung! Umgangssprachliche Sager unterliegen nicht den Regeln einer kodifizierten Hochsprache. Angefressen wäre auch in dieser Form bestenfalls halbamtlich. Aber was will ich denn sagen? Das:...

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Konstantina Rösch, hier am Gleisdorfer Kirchriegel,  zählt in dieser Bewegung zu den „A-Promis“.
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Corona-Pandemie
Eine Frage der Rechtssicherheit

Der Gleisdorfer Gemeinderat Wolfgang Weber (ÖVP) war bei der aktuellen Kontroverse mit Personen einer Gleisdorfer Protestbewegung in eine interessante Situation verwickelt. Seine Persönlichkeitsrechte wurden verletzt, als man ihm öffentlich einen illegalen Akt zugemutet hat. Das hat Folgen. Ein Telefonat mit ihm wurde rechtswidrig aufgezeichnet, publiziert und dabei politisch gegen ihn verwendet worden. Kann man machen. Man muß sich dann eben den Konsequenzen stellen. Ganz besonders, wenn man...

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Die Lautstärke der Anlage muß über den seit Wochen zunehmenden Personenschwund hinwegtäuschen.

Corona-Pandemie
Das letzte Aufgebot

Diesmal waren noch elf Leute hinter dem „Protestwagen“ hergegangen. (Vorausgesetzt, ich hab in der Dunkelheit niemanden übersehen.) Die fahrende Bühne blieb ohne personelle Besetzung. Vom einsamen Laptop kamen offenbar die Sounddateien mit den skurrilen Botschaften, welche per Lautsprecheranlage in den öffentlichen Raum von Gleisdorf geschmettert wurden. Man will die Regierung und sonstwen abschaffen, sie durch andere Kräfte ersetzen. Putin und der Ukraine-Krieg, die Pandemie etc., all das...

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